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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede
Autoren: Unbekannt
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Wege leiten. Alles Weitere musste nun von ihren Mitarbeitern erledigt werden, für die sie jederzeit erreichbar war.
    Trotz größter Anstrengungen war es ihr in den vergangenen Stunden nicht gelungen, den Schuldigen für das angerichtete Chaos zu finden. Die Schäden waren geradezu ungeheuerlich, die infolge der verübten Sabotage am Zentralrechner eingetreten waren. Immer mehr zeichnete sich ab, dass sie das Reich Tradom ins Chaos gestürzt hatten - trotz aller Redundanzeinrichtungen auf anderen Planeten. Mina Rafid war sicher, dass es Monate dauern würde, bis die Schäden behoben waren und alles wieder in den gewohnten Bahnen lief.
    Nun saß sie in der Menge der Zuschauer. Sie hatte ihr Äußeres geringfügig verändert. Das genügte, um nicht von allen erkannt zu werden. Sie wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Sie wollte Skandkan Jannar bei seinen Kämpfen beobachten, sie wollte mit ihm fiebern, und sie wollte seinen Sieg in der Anonymität der Masse feiern. Drei Cholinhy-Kämpfe sollten an diesem Tag ausgetragen werden, dazu fünf weitere Duelle mit ähnlich gefährlichen, aber auf andere Weise angreifenden Echsen. Wie immer bei solchen Ereignissen wurden die Reptilien zunächst mit Hilfe riesiger holografischer Projektionen vorgestellt.
    Dabei wurde gezeigt, wie sie in ihrer Heimat gejagt und eingefangen worden waren. Die Aufnahmen dokumentierten, über welches Temperament und welche Kampfeslust die Tiere verfügten. Es gab Echsen, die ausgesprochen träge waren. Sie kamen nicht für das Duell in der Arena in Frage und wurden gleich wieder in die Freiheit entlassen. Eingefangen wurden nur die Reptilien, die eine bestimmte Mindestgröße hatten und die wütend attackierten.
    Nachdem alle Tiere vorgestellt worden waren, demonstrierte die Kampfleitung mit Hilfe von Projektionen, wie unterschiedlich groß die drei Cholinhys waren. Zugleich wurde ausgelost, welcher Kämpfer es mit welcher Echse zu tun haben sollte.
    Mina Rafid erschrak zutiefst, als sich herausstellte, dass Skandkan Jannar den mit Abstand größten Gegner haben sollte. Seine Echse erreichte ein Gewicht von nahezu zweieinhalb Tonnen die Säge war beinahe dreieinhalb Meter lang. Sie war mit einer Doppelreihe furchterregender, messerscharfer Zähne versehen. Der Tag erwies sich als schlecht für die Kämpfer. Die ersten beiden Cholinhys reagierten ungewöhnlich. Sie gewannen das Duell, und es war nur besonderen Glücksumständen zu verdanken, dass die bei den Vartaren mit schweren Verletzungen davonkamen und nicht getötet wurden.
    Da Skandkan Jannar es mit der gefährlichsten der drei Bestien zu tun hatte, schien sein Kampf unter einem ungünstigen Stern zu stehen. Als er die Arena betrat und den Kampf aufnahm, war das Grundwasser in Celon-Kanta durch den seit Tagen herabstürzenden Regen so weit gestiegen, dass es aus dem Boden quoll und rasch anwachsende Pfützen bildete. Somit fand das Duell mit der Cholinhy-Echse unter erschwerten Bedingungen statt. Die Zuschauer beobachteten das Geschehen mit wachsender Begeisterung. Keiner schien damit zu rechnen, dass Skandkan Jannar den Kampf überlebte.
    Tatsächlich sah es lange so aus, als sei der Vartare ohne Chance. Immer wieder schien er dem schwingenden Sägeschwert nur zu knapp zu entgehen.
    Die Echse versuchte, ihn auf andere Weise zu besiegen, indem sie herumfuhr und mit dem gewaltigen Schwanz nach ihm schlug. Auch dieser Waffe hielt Skandkan Jannar stand.
    Und dann war jene Phase erreicht, in der die Echse eine Ruhepause brauchte. In stolzer Haltung trat der Vartare an den Rand der Arena heran, blickte zu der Obersten Finanzverwalterin hoch und gab ihr mit einer eleganten Geste zu verstehen, dass sie zu ihm in die Arena kommen sollte. Mina Rafid zögerte. Sie trug lange, enge Hosen und Stiefel mit hohen Schäften, so dass sie keine nassen Füße zu fürchten brauchte, aber ein Vergnügen war es dennoch nicht, in das Wasser und den Schlamm der Arena zu gehen.
    Die Menge applaudierte, und nun mochte sie sich nicht mehr länger verweigern. Skandkan Jannar streckte die Arme aus, und als sie bei ihm war, hob er sie überraschend hoch, bevor ihre Stiefel nass werden konnten. Lächelnd trug er sie durch die Arena und auf die Echse zu. „Warum tust du das?", fragte Mina Rafid, während sie vom Beifall des begeisterten Publikums umtost wurden. „Wir sind einander doch schon versprochen." Er lächelte und schwieg, bis sie die Echse erreicht hatten.
    „Ich habe etwas, das ich dir unbedingt erzählen muss",
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