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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede
Autoren: Unbekannt
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verzweifelt gegen die Männer kämpfte, die ihn hielten. Er musste zugeben, dass sie klug reagiert hatte, indem sie die Interessen Tradoms, ohne zu zögern, über die eigenen stellte. „Du hast deine Chance gehabt, aber du hast sie nicht genutzt." Mehrere Holos leuchteten auf. Das Chaos schien weiter zuzunehmen, wie die Symbole bewiesen. „Wenn wir das Programm nicht stoppen können, müssen wir die Systeme stoppen!", rief die Oberste Finanzverwalterin. „Schnell! Macht, was ich euch sage!" Unmittelbar darauf erloschen die großen Holos, auf denen die Abläufe dargestellt wurden. Damit wurden alle Transaktionen in der gesamten Galaxis unterbunden. Redundanzsysteme auf den einzelnen Planeten griffen ein und sicherten deren Wirtschaft, Im übergreifenden Wirtschaftsleben Tradoms trat Stillstand ein. Dieser Stillstand verminderte die Schäden, die durch das chaotische Durcheinander eingetreten waren, hatte aber zwangsläufig weitere Schäden zur Folge.
    Mina Rafid atmete auf. Sie wandte sich ihrem Vorgänger zu, der endlich die Hände ihrer Assistenten abgeschüttelt hatte. „Dafür wirst du büßen", drohte sie. „Ich werde dafür sorgen, dass du deine letzten Tage auf Sivkadam verbringst." An der Fassade eines Gebäudes, das nicht weit vom Tributkastell entfernt war, blitzte es auf. Flammen schlugen aus einigen Fenstern und fraßen sich trotz des Regens an der Flanke des Hochhauses nach oben. Mina Rafid wurde aufmerksam. „Was ist da los?", fragte sie. „Die Polizei hat ein Einsatzkommando einer feindlichen Macht aufgespürt", antwortete Haan Eiccan, der seine fruchtlosen Bemühungen eingestellt hatte. „Ich habe gerade eben eine entsprechende Nachricht erhalten. Bisher hat man die Gruppe nur beobachtet."
    „Das ist offene Rebellion", rief Can Jumptey. „Jetzt ist mir alles klar. Du hast dich mit den Feinden Tradoms zusammengetan und das Reich auf diese Weise angegriffen. Aber du hast dich verrechnet.„Plötzlich griff er erneut an. Bevor ihn irgendjemand aufhalten konnte, warf er sich auf die junge Frau und schlug mit voller Wucht zu. Da sie geschickt auswich, verfehlte die Faust ihr Kinn, traf sie aber am Hals. Mina Rafid taumelte zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Im nächsten Moment war Can Jumptey über ihr und versuchte, ihren Kehlkopf mit einem Fausthieb zu zertrümmern.
    Die Oberste Finanzverwalterin reagierte erstaunlich geschickt. Sie wich zur Seite, dann folgte sie seiner Bewegung. Sie schlang ihre Arme um seinen nach vorne schießenden Kopf, hielt ihn fest, sprang leicht in die Höhe und drehte sich dabei mit ihrem ganzen Körper. Es krachte hässlich, als das Genick des Angreifers brach. Can Jumptey brach sofort zusammen. Wie betäubt blickte die junge Frau auf den Mann hinab, der ihr das Leben zur Hölle gemacht hatte.
    Jetzt zeigte sich die Anspannung, unter der sie gestanden hatte. Sie begann am ganzen Körper zu zittern. Langsam wich sie vor dem Toten zurück.
    Ihre Blicke wanderten hinter der dunklen Brille von einem ihrer Mitarbeiter zum anderen. Keiner wich ihr aus, keiner zeigte eine seltsame Bewegung.
    Die Kehle wurde ihr eng. Sie fürchtete, von ihnen verurteilt zu werden. Sie verspürte Schwäche in den Beinen und hätte sich am liebsten irgendwo aufgestützt. Was sie getan hatte, war unverzeihlich. Can Jumptey war ein Scheusal gewesen, unter dem jeder Einzelne von ihnen gelitten hatte, aber das hatte ihr nicht das Recht gegeben, ihn zu töten.
    Sie öffnete den Mund. Sagt doch etwas!, wollte sie schreien. ,Da winkelte einer der Männer seinen rechten Arm an, streckte die Hand nach oben und stieß die Finger der linken Hand gegen die offene Handfläche. Es war das Zeichen der Anerkennung und Zustimmung. Die Frau neben ihm machte es ihm nach, und nun winkelte einer nach dem anderen den Arm an, bis alle ihr in dieser eindeutigen Weise signalisiert hatten, dass sie sich mit ihr solidarisierten. „Er hat nichts anderes verdient", stellte eine junge Frau gelassen fest. „Er war ein Ungeheuer. Die Hölle wird ihn willkommen heißen."
    „Wir werden es als Unfall erscheinen lassen", stimmte Haan Eiccan zu. „Verursacht durch einen vollkommen ungerechtfertigten Angriff auf dich."
    „Der Kerl soll nicht auch noch im Tode triumphieren", ergänzte eine junge Frau. „Danke." Mina Rafid fing sich nun rasch. „Can Jumptey ist ein zweitrangiges Problem. Ruft einen Roboter, der seinen Leichnam wegbringen soll! Wir müssen uns um CaJu-Perfekt kümmern. Für mich liegt eindeutig
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