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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede
Autoren: Unbekannt
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und ein Aufstöhnen nicht verhindern konnte. Ebenso wie viele andere leitende Mitarbeiter wusste sie, dass er eine Reihe von unliebsamen Männern und Frauen des Ministeriums zum Folterplaneten geschickt hatte, zu jener Welt, von der es keine Rückkehr gab. „Wir suchen nach den Fehlern", versetzte sie mit kaum merklich schwankender Stimme. „Eben aus diesem Grund bin ich hier. Wir brauchen noch einige Tage, bevor wir CaJu-Perfekt einsetzen können."
    „Die Zeit haben wir nicht", fuhr er sie an. „Der entscheidende Angriff auf eine neue Provinz namens Milchstraße steht unmittelbar bevor. Wir haben die Finanzmittel dafür zur Verfügung zu stellen. Auf zahllosen Werften und in unzähligen Waffenschmieden wird fieberhaft gearbeitet. Der Aufmarsch hat begonnen. Die Kampfschiffe müssen mit dem nötigen Material ausgerüstet werden.
    Jede Minute zählt. Und du verlangst, dass ich dir Tage für ein System gebe, das schon vor Wochen eingespeist werden sollte?"
    „Wir arbeiten intensiv daran", sagte sie. „An Hunderten von Computern läuft das Programm zur Probe. In allen erdenklichen Varianten und mit allen möglichen Anforderungen. Dabei zeigt sich, dass immer wieder Fehler auftreten."
    „Dann beseitigt sie!"
    „Wir sind dabei. Doch das kostet Zeit. Wenn wir CaJu-Perfekt zu früh in den Zentralrechner des Finanzzentrums einspeisen, können unabsehbare Schäden eintreten."
    „Du weißt, dass ich in einigen Tagen in den Ruhestand gehe", sagte er leise. Er rückte ihr bedrohlich nahe. „Bevor es so weit ist, wird das System installiert. Es wird der krönende Abschluss meiner Karriere. Wenn du das nicht schaffst, schicke ich dich nach Sivkadam oder besser noch dorthin, woher du gekommen ist."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst", stotterte sie. Er lachte wütend auf. „Halt mich nicht zum Narren!"
    „Ich habe nie erfahren, woher ich gekommen bin", beteuerte sie. „Ich habe recherchiert. Niemand konnte mir Informationen über meine Herkunft geben."
    „Niemand?" Er lachte erneut. „Ich bin über dich informiert. Über dich und deine Mutter. Warte nur unsere Konferenz in zwei Stunden ab, dann werde ich dir vor Dutzenden von Zeugen eröffnen, dass sie gegen das Reich intrigiert hat!"
    Es war eine Lüge. Doch das konnte sie nicht wissen. Er hatte sie und andere Mitarbeiter schon oft mit Wissen aus ihrem Privatleben überrascht. Dabei hatte er vor allem jene Informationen erwähnt, die sie lieber mit dem Mantel des Schweigens zugedeckt hätten. Er genoss es, sie auf diese Weise seine Macht spüren zu lassen. „Du glaubst doch nicht, dass ein Vartare wie Skandkan Jannar eine wie dich zur Lebensgefährtin nimmt? Ich werde ihn wissen lassen, wer du bist! Cholinhy-Kämpfer seines Ranges pflegen sich nicht mit Weibern zweifelhafter Herkunft einzulassen."
    Sie schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Langsam wich sie vor ihm zurück. Was bildet sie sich eigentlich ein, sich in aller Öffentlichkeit in der Arena feiern zu lassen? Sie gab ein leises Wimmern von sich und eilte tief getroffen hinaus. Can Jumptey schickte ihr sein lautes Lachen hinterher.
     
    2.
     
    Der Platz lag am Rande eines Raumhafens. Er war nicht in seiner vollen Größe zu übersehen, erweckte aber den Eindruck, riesig zu sein. Auf drei Seiten wurde er von Transmitterkuppeln begrenzt, hinter denen sich wiederum weitere Kuppeln dieses Transportmediums erhoben. Regentropfen trommelten auf ein Prallfeld, das sich über Benjameen da Jacinta, Tess Qumisha, den Klonelefanten Norman und Grek wölbte. Das Wasser lief in breiten Bächen an den Seiten des Feldes ab und staute sich vor den Gullys zum subplanetaren Entwässerungssystem. Es schien schon lange und zu stark geregnet zu haben, da die Wassermassen kaum noch abfließen konnten.
    Die vier bewegten sich in einem Strom von Reisenden, die in nahezu ununterbrochener Folge aus den Transmittern kamen. Abreisende strebten in annähernd gleicher Zahl den Transporteinrichtungen zu, um den Planeten zu verlassen und irgendein fernes Ziel in Tradom anzusteuern. Auf großen Tafeln zeigten leuchtende Buchstaben in Anguela Informationen über den Planeten Celona an. Aus ihnen ging hervor, dass sie sich in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt Celon-Kanta befanden. Der Arkonide und die Terranerin hatten sich die Haut mit Hilfe von Maskierungssets mit einem Zebrastreifenmuster gefärbt. Die Haare verbargen sie unter einer beigen Schale, die sie kahlköpfig aussehen ließ. Zudem hatten sie sich skurril
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