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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus
Autoren: Unbekannt
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Minuten knurrte die Aarus zufrieden. „Es ist vollbracht", sagte sie mit jenem Hang zum leicht übertriebenen Pathos, der Gucky schon einige Male bei ihr aufgefallen war. „Der Wurmschirm kann nun vom Ozeanischen Computer aus gesteuert werden, und die Kommandokuppel wird diese Manipulation nicht so schnell rückgängig machen können!" Gucky atmete auf. Er musste sich schonen und ausruhen, neue Kräfte tanken, sonst würde 'er in den letzten und entscheidenden Phasen des Unternehmens vielleicht nicht mehr zur Verfügung stehen. Er ergriff Susas Hand und teleportierte mit ihr zurück in den Ozeanischen Computer. Auch diesmal fuhr Cheplin zusammen, als sie im heiligen Wasser materialisierten. Aber der Schwarmer riss sich sofort wieder zusammen. „Wie ist es verlaufen?"
    „Ausgezeichnet", bestätigte seine Gefährtin. „Gut. Dann können wir anfangen. Denn auch ich bin gerade fertig geworden."Ghu sei gedankt, dachte Gucky. Für ihn wurde es wirklich höchste Zeit, dass der Wurmschirm zu senden begann. Du pfeifst auf dem letzten Loch, stellte Plofre lapidar fest.
    Du kannst nicht mehr oft teleportieren. Und mich würde es nicht wundern, wenn du gleich wieder eindöst. Gucky gab keine Antwort darauf, aber er hatte Angst davor. Denn er wusste genau, was passieren würde, wenn die Anspannung von ihm abfiel und er sich ausruhen konnte.
    Er würde wieder träumen. Selbst wenn er nicht einschlief. Von dem Messer! Der Mausbiber verdrängte den Gedanken und drehte sich zu Cheplin um.
    Der Schwarmer hantierte mit der rechten Hand an seinem kleinen Rechner, den er in der linken hielt, und im Wasser des Herzens bildete sich ein holografischer Schirm, der mit erstaunlicher Detailauflösung die Kommandokuppel des Wurms zeigte. Im nächsten Augenblick wechselte das Bild, und Gucky sah aus einiger Entfernung, aber noch deutlich zu erkennen, das Hebewerk. „Ich habe eine Verbindung geschaltet, die uns die Überwachung des gesamten Innenraums von Aarus-Kaart ermöglicht." Das Hebewerk wurde abrupt durch den Katamar ersetzt. Gucky fröstelte unwillkürlich. Das Doppelrumpfschiff jagte ihm einen kalten Schauder über den Rücken.
    Er hatte Cheplin auf dem Flug zum Hebewerk telepathisch überwacht und verstand genau, wieso der Aarus solches ... Unbehagen empfunden hatte, als er den riesigen Raumer in unmittelbarer Nähe passiert hatte. „Es kann also losgehen?", fragte er. Cheplin stieß ein dumpfes Grollen aus, das Gucky als Zustimmung deutete. „Wir wissen, woher wir kamen, und wir wissen, wohin wir gehen. Aus dem Meer kommen wir, und ins Meer kehren wir am Ende zurück." Susa hob mit einer etwas theatralischen Geste ein Funkgerät und drückte auf einen Knopf. Fast gleichzeitig explodierten die Bomben, die den Deflektorschirm von Aarus-Kaart außer Gefecht setzten.
    Das Holo zeigte den Asteroiden, in dem die Generatoren untergebracht waren. Er schwebte weiterhin unbeeindruckt an Ort und Stelle; die Sprengwirkung war so berechnet, dass die Energieerzeuger irreparabel beschädigt wurden, der Gesamtkörper aber erhalten blieb. Andernfalls wären mit Sicherheit zahlreiche Todesopfer zu beklagen gewesen, selbst wenn Aarus-Kaart fast entvölkert war. Nachdem Susa auf den Knopf gedrückt hatte, setzte Cheplin die von ihm programmierte gesteuerte Oszillation des Wurmschirms in Gang, Der Schirm des Wurms flackerte zuerst mehrmals mit niedriger Frequenz auf, dann mit höherer. Gucky stieß pfeifend die Luft aus.
    Jede Sekunde wurden nun 140 Megabit an Daten übertragen - ein Pulsieren im LFT-Kode. Er fragte sich, was Bully in diesem Augenblick denken würde. Natürlich ließ der Residenz-Minister die andere Seite des Sternenfensters unablässig beobachten und die Aufzeichnungen .auch speichern.
    Wie er seinen - außer Perry - ältesten Freund kannte, würde Reginald die Augen aufreißen, wenn auf der anderen Seite unvermittelt ein 35 Kilometer langes Gebilde auftauchte, ein Wurm aus leuchtenden Blasen, und ein herzhaftes „Verdammte Scheiße!" ausstoßen.
    Der Mausbiber entspannte sich ein wenig. Er wollte seiner Erschöpfung nicht nachgeben, wollte nicht schlafen, nicht einmal eindösen, aber er spürte deutlich, dass die Anstrengungen ihren Tribut forderten. Was konnte jetzt noch schief gehen? Susa hatte berechnet, dass die Aarus mindestens achtzehn bis zwanzig Stunden benötigen würden, um die Sabotage zu beheben. Bis dahin war die Übertragung wahrscheinlich durch. Aber er durfte den Einfallsreichtum der Aarus auch nicht
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