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2134 - Vorstoß nach Vision

Titel: 2134 - Vorstoß nach Vision
Autoren: Unbekannt
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erst sehr viel später. Von diesem Augenblick an war alles ganz anders. Die Pfauchonischen Propheten sagten ihm voraus, dass er Akhimzabar in den Untergang stürzen würde. Dass er Krieg über die Galaxis bringen und seine Ehre verlieren würde. Sie prophezeiten ihm, dass er für all diese Schrecken und noch viel mehr verantwortlich sein würde. Und das schien etwas in ihm gebrochen zu haben. Soner wollte nicht wahrhaben, dass dies gozin sein sollte, darum kämpfte er dagegen an."
    „Und er hat damit nur erreicht, dass sich die Prophezeiung erfüllt."
    Sie unterhielten sich jetzt nur noch in der Sprache der Ehre, in der man die Themen von Wichtigkeit, die nun zur Sprache kamen, besser formulieren konnte. „Ich bin mir nicht so sicher, dass sich die Prophezeiung erfüllt hat", sagte Sihame nachdenklich. „Es ist noch nicht zu Ende." Sabal stieß einen zornigen Laut aus und sprang auf die Beine. Er ergriff das Zeremonienschwert und hob es über Sihames Kopf. „Du bist vom selben Dämon vergiftet wie Soner!", schrie Sabal sie dabei an. „Du musst sterben wie er. Doch will ich dir einen ehrenhaften Tod gewähren."
    „Ich bin zum Sterben bereit, bettle nicht um mein Leben", sagte Sihame gefasst. „Aber wolltest du nicht erfahren, wie das alles so kommen konnte?
    Wie und von wem Soner in diese ausweglose Situation getrieben wurde? Es steckte ein schrecklicher Plan dahinter." Sabal ließ das Schwert langsam sinken, legte es vorsichtig zurück auf das Gestell und kniete nieder. „Ich höre", sagte er in der Ehrensprache. „Aber denke nicht, dass du mich erweichen kannst."
    Sihame erzählte. Sie wählte bedächtig ihre Worte, denn sie wollte alles so wahrheitsgetreu wie nur möglich darlegen. Und da sie die Ehrensprache beherrschte wie kaum ein anderer Pfauchone, fiel es ihr nicht schwer, die richtigen Worte zu finden, um die gewünschte Stimmung in ihrem Bruder zu erzeugen. Dennoch machte sie sich nichts vor, sie würde an ihrem zugedachten Schicksal dadurch nichts ändern können. Aber vielleicht konnte sie bei ihrem Bruder wenigstens ein wenig Verständnis für Soner erreichen, der für ihn nur noch als Verdammter und Ehrloser galt. Sie wollte lediglich zur Ehrenrettung Soners beitragen.
    Sihame konnte nicht glauben, dass Soner seine Ehre zerstört hatte. Er war vielleicht verblendet gewesen, war auf Irrwegen des Geistes gewandelt, ja hatte in seinem Schmerz vielleicht sogar den Verstand verloren. Aber ehrlos - das war er ganz gewiss nicht. „Soner hatte es sich zum Ziel gesetzt", begann Sihame ihre Erzählung, „massiv gegen die Koshy-Shyna vorzugehen, diese zerstörerische Sekte, die ganz Kazién aushöhlt. Dieses zweimal achtköpfige Ungeheuer, dem nichts heilig ist und das allen pfauchonischen Werten zuwiderhandelt. Diese Geißel der Ukkhar-Kaza, die im Untergrund herrscht. Soner erzielte eine Reihe beachtlicher Erfolge. Doch dann schlug die Koshy-Shyna zurück, indem sie unseren Erstgeborenen bald nach der Geburt tötete. Soner hätte dies als ernste Warnung nehmen sollen ..."
    Aber der Prinzenkrieger der Ukkhar-Kaza reagierte ganz anders, eben genau so, wie er es als ein Mann der Ehre für seine Pflicht hielt. Er ging noch härter gegen die Koshy-Shyna vor, so rigoros wie kein Prinzenkrieger vor ihm. Und es schien tatsächlich, dass Soner auf dem besten Weg war, der Koshy-Shyna den Todesstoß zu versetzen. Aber was so aussah, als befände sich das sechzehnköpfige Ungeheuer in den letzten Atemzügen, war lediglich eine Erholungsphase. Es hatte sich bloß zurückgezogen, um seine Wunden zu laben und wieder zu erstarken.
    Und dann, als es niemand mehr er wartete, schlug die Koshy-Shyna mit aller Macht zu. Als Soner die pfauchonischen Propheten aufsuchte, um sich eine Weissagung von ihnen aussprechen zu lassen, da bekam er ganz schreckliche Dinge von ihnen zu hören. Der Herr des Lichts wird sein Volk zu Grabe tragen und die Ehre des Volkes der Pfauchonen vernichten, prophezeiten sie ihm. Und: Soner wird Wassermal mit einem fürchterlichen Krieg überziehen, der die Schutzbefohlenen der Pfauchonen zu Milliarden und Abermilliarden dahinraffen wird. Und andere ähnlich schreckliche Dinge.
    Sihame hatte es nicht gleich erfahren, aber sie wusste mittlerweile davon, und sie war entsetzt von diesen schrecklichen Aussagen.
    Soner selbst konnte es nicht fassen. Etwas zerbrach in ihm. Etwas von dem blinden Glauben in die Weissagekraft der pfauchonischen Propheten und etwas von dem Glauben an die Unabänderlichkeit vom
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