Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2134 - Vorstoß nach Vision

Titel: 2134 - Vorstoß nach Vision
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Ich nehme eine holografische Darstellung auf psionischer Basis wahr", sagte er, „die du nicht sehen kannst, Star."
    „Interessant", sagte Startac. „Und was gibt die Holografie wieder?"
    „Sie hat die Umrisse des Kontinents Ukkhardin, auf dem wir uns befinden."
    „Und das siehst du tatsächlich?", staunte Startac. „Bei genauerer Betrachtung kann ich noch mehr erkennen. Ich nehme farblich hervorgehobene Punkte wahr, die auf der Landkarte von Ukkhardin im Kreise angeordnet sind."
    „Sag bloß, dass es neun Punkte sind!"
    „Der Kreis besteht aus neun Punkten", bestätigte Trim. „Aber es gibt einen zehnten Punkt. Er steht in der Mitte des Kreises. Im Zentrum von Ukkhardin."
    „Unser Standort!"
    Startac stieß die Luft aus. „Die zehnte Stadt!"
    Trim Marath fixierte den einzelnen Punkt im Zentrum der Landkarte von Ukkhardin. Er verfolgte damit keine bestimmten Absichten. Er sah den Punkt bloß an, und doch kam sein Blick nicht mehr davon los. Er nahm ihn gefangen. Und sein Blick bewirkte etwas. Trim spürte, dass er eine Resonanz auslöste. Seine Para-Sinne und der unscheinbar wirkende Punkt in der Holografie traten in Wechselwirkung miteinander.
    Für einen Moment wurde Trim von Panik erfasst. Er wollte sich zurückziehen, die Sache ruhen lassen. Aber er war außerstande, sich aus dem angelaufenen Prozess zurückzuziehen. Er hatte etwas ausgelöst, aber er konnte es nicht mehr stoppen. Vor Trims Augen kristallisierte sich mitten in der Luft ein Gebilde. „Was passiert jetzt?", rief Startac alarmiert. „Ich weiß es nicht", gestand Trim. „Ich habe es ausgelöst. Aber ich kann es nicht beenden. Es ist wie ein Zwang, damit fortzufahren." In der Luft war ein Gefäß entstanden, das einer unterarmlangen Sanduhr ähnelte, deren oberes Ende abgerundet war. Das schlanke, in der Mitte taillierte Gefäß bestand aus einem bernsteinfarbenen, durchsichtigen Material. Es war leer, kein Sand oder Derartiges rieselte darin. „Phantastisch!", sagte Startac atemlos. „Mach weiter so, Trim, es sind keine negativen Auswirkungen zu bemerken. Und wie fühlst du dich selbst dabei?"
    „Ich bin in Ordnung", sagte Trim ruhig. Er hatte sich wieder gefasst und damit abgefunden, dass er ungewollt eine solche Resonanz ausgelöst hatte. Der Mutant streckte die Hand nach der „Sanduhr" aus und war irgendwie erleichtert, dass sie hindurchglitt. Er hatte nichts Stoffliches erschaffen, sondern bloß eine Holografie. Aber was stellte sie dar?
    Startac starrte wieder die Schaltwand an. „Du hast noch etwas bewirkt, Trim!", rief er. „Ich kann das Holo mit dem Kontinent Ukkhardin jetzt auch sehen." Startac wandte sich gleich wieder dem Gefäß zu und brachte sein Gesicht näher an die Projektion heran, suchte ihre Oberfläche mit den Blicken ab. „Da sind Zeichen eingeritzt", stellte er fest. „Eine Fülle kleiner Zeichen in scheinbar willkürlicher Anordnung. Was mögen sie zu bedeuten haben?"
    „Ich habe nicht den Schimmer einer Ahnung", sagte Trim. „Ich weiß ja nicht einmal, was dieses Gefäß darstellen soll."
    „Hast du denn überhaupt keine Ahnung, was du hier ausgelöst hast? Ich meine, bekommst du kein Feedback, das Aufklärung über Sinn und Zweck dieses Gefäßes gibt?"
    „Es besteht zwar eine Rückkopplung", antwortete Trim. „Diese gibt jedoch keinerlei Aufklärung. Immerhin habe ich das Ding fest im Griff, wenn du verstehst, was ich meine."
    „Könntest du damit manipulieren?"
    „Dieses Gefühl habe ich", sagte Trim im Brustton der Überzeugung. Startac betrachtete wieder eingehend die Zeichen auf der Oberfläche des Gefäßes. „Das scheinen mir keine Zeichen einer fremden Sprache zu sein", stellte er schließlich fest. „Sie erscheinen mir eher wie Piktogramme. Wie Hinweis- und Markierungspunkte. Aber was markieren sie, da doch die Sanduhr leer ist?"
    Trim sagte nichts. Er konzentrierte sich mit ganzer Kraft auf das Gefäß, um eine Reaktion zu bewirken. Und auf einmal hatte er den Eindruck, dass unter seinen Para-Sinnen die Sanduhr nachgab. Es war, als hätte er kraft seiner Gedanken einen Riegel gelöst, der das Gefäß bisher blockiert hatte. „Ich kann es bewegen!", triumphierte Trim. „Siehst du, wie sich die Sanduhr langsam zur Seite neigt, Star?"
    „Ich sehe es." Der Teleporter hielt die Luft an. Das Gefäß neigte sich nur langsam zur Seite, als hätte es ein großes Beharrungsvermögen zu' überwinden. Aber immerhin schritt die Neigung ungebremst voran und hatte bald einen Wert von zehn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher