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2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord
Autoren: Unbekannt
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hatten irgendetwas getan, was die Ordnungsmächte Wassermals auf den Plan gerufen hatte. Doch sie waren sich schon vorher dieser Folgen bewusst gewesen, und sie hatten entsprechend vorgesorgt, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Als letzte und gefährlichste Figur in ihrem Plan kam Soshony ins Spiel, den sie möglicherweise einer Gehirnwäsche unterzogen und zu einer Tötungsmaschine umgeformt hatten. Atlan vermutete, dass sie ihn auf den Assassinen angesetzt hatten. Er war es also gewesen, der mehrfach in bedrohlicher Situation in dessen Nähe aufgetaucht war. Einmal hatte er den unmittelbar vor ihm erscheinenden Teleporter Startac Schroeder umgerannt.
    Die Ayrfi waren raffiniert genug gewesen, keinen aus ihrem Volk für diese Aufgabe zu wählen, sondern einen Karankhen. Mit Recht waren sie davon ausgegangen, dass er nicht so leicht in den Verdacht geriet, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
    Atlan wurde aufmerksam, als Unruhe hinter ihm entstand, und er drehte sich um, weil er wissen wollte, was die Ursache dafür war.
    Mit einem Overall und einem weißen Hemd bekleidet, näherte sich Kuni Maghate. An den Händen trug er weiße Handschuhe. Alle machten ihm respektvoll Platz. Auch der Graue Marlite trat zur Seite, um den Weg frei zu machen. Nur Atlan und seine Begleiter blieben stehen.
    Mit unbewegtem Gesicht kam der Assassine heran. Seine Blicke glitten an dem Arkoniden vorbei zu dem Ayrfi Gho-Ra hinüber. „Ich bin gekommen, um das Urteil zu vollstrecken", sagte er leise, aber unüberhörbar.
    „Und wie willst du den Energieschirm überwinden?", fragte Atlan.
    „Kein Problem." Der Pfauchone richtete die hellgrauen Augen auf ihn. „Ich werde eine Strukturlücke schaffen und hindurchgehen."
    Der Kapitän der ADSCHA-ZABOROO wich weiter zurück. Er erhob keinen Einspruch. Er schien froh zu sein, dass ihm jemand die Entscheidung abnahm. Jeder hielt ihn in diesen Augenblicken für einen Versager.
    „Das wäre nicht besonders klug", wandte Atlan ein. „Sieh dir den Ayrfi an! Er hat jederzeit die Möglichkeit, die Dschunke in die Luft zu jagen, und du kannst sicher sein, dass er es tun wird, wenn du zu ihm gehst. Wenn er weiß, dass er sterben wird, drückt er den Knopf und nimmt uns alle mit in den Tod."
    „Das ist wahr!", rief der Graue Marlite. „Mit dem Schalter, auf dem seine Hände liegen, kann er eine Katastrophe auslösen."
    „Das ist nichts als ein Bluff", gab der Pfauchone verächtlich zurück. „Er wird es nicht tun. Außerdem bin ich schneller als er. Ich werde ihm keine Gelegenheit geben, den Knopf zu drücken."
    „Dann wird es der Magier tun", kündigte der Unsterbliche an. „Ihr wisst, dass er vier Arme hat. Die beiden Rückenarme verbirgt er unter dem Umhang. Was glaubt ihr, was er mit diesen beiden hinteren Händen macht?"
    Jetzt endlich b'egriff der Assassine. Seine Lippen wurden schmal, und die Augen schienen sich zu verdunkeln.
    „Es ist eine Doppelstrategie", erkannte er. „Ich kann nicht beide zugleich ausschalten. Einem von ihnen bleibt Zeit genug, uns alle in die Luft zu sprengen."
    Er richtete sich hoch auf, und sein Gesicht nahm einen Ausdruck höchster Entschlossenheit an.
    „Dann muss es eben sein", sagte er. „Es ist meine Ehrenpflicht, die mir übertragene Aufgabe zu Ende zu führen. Ich muss mich diesem Auftrag stellen, auch wenn es mich das Leben kostet."
    Der Pfauchone trat auf den Energieschirm zu. Plötzlich hielt er ein kleines Gerät in den Händen. Er nahm Schaltungen daran vor. Unmittelbar darauf bildete sich ein Riss im Energieschirm. Weiter aber kam er nicht.
    Icho Tolot packte ihn und hielt ihn mit vier Händen fest. Der Haluter hob ihn hoch und wich einige Schritte weit mit ihm vom Energieschirm zurück.
    „Ich habe nichts dagegen, wenn Sie Ihr Leben riskieren", sagte er. „Was aber mein Leben und das meiner Freunde angeht, so überlassen Sie die Entscheidung bitte mir!"
    Der Pfauchone blickte ihn verstört an. Als Icho Tolot ihn nun auf den Boden stellte und freiließ, versuchte er gar nicht erst, sich dem riesigen Haluter zu widersetzen. Der Pfauchone wusste, dass er keine Chance gegen ihn hatte.
    In diesem Moment schrie der Ayrfi Gho-Ra gellend auf.
    Atlan, der Kapitän und die anderen, die nur auf Icho Tolot und den Assassinen geachtet hatten, fuhren erschrocken herum. Sie sahen, dass sich in eine giftgrüne Blase im Energieschirm gebildet hatte. Sie dehnte sich wabernd in Richtung des Ayrfi und des Karankhen aus.
     
    *
     
    Als sich die Aufmerksamkeit aller
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