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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal
Autoren: Unbekannt
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Probleme auf uns zukommen.
    Ich wollte etwas sagen, da fing ich Tolots Blick auf. Er schien mir etwas zu signalisieren.
    Unwillkürlich wandte ich mich wieder dem Fremden in seinem Sarg zu - und wusste sofort, dags etwas Alarmierendes geschehen war.
    Die Lage des linken Beines hatte sich verändert! Zwar nur um eine Winzigkeit, aber immerhin.
    Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Myles Kantor an einem Kontrollpult der Untersuchungsmaschinerie schaltete.
    Gleichzeitig verkündete die unverwechselbare Stimme von SENECA: „Achtung, das linke Bein der eingesargten Person hat sich im Kniebereich bewegt."
    „Und die Masse des Sarges hat sich innerhalb der letzten dreißig Minuten um neunundneunzig Komma neun Gramm verringert!", verkündete Kantor.
    „Von den rund hundert Gramm entfielen vierzig Gramm auf die letzten zehn Minuten", ergänzte SENECA.
    „Innerhalb der letzten zehn Minuten hat sich die Zahl der anwesenden Personen in diesem Labor verdoppelt", dröhnte Icho Tolots Stimme auf.
    „Und der Masseverlust nimmt weiter zu", ergänzte Myles. „Der Sarg verliert anscheinend umso schneller an Masse, je mehr Personen sich in unmittelbarer Nähe befinden. Das müssen wir aber überprüfen."
    Er sah mich an. Ich wusste, was er wollte, und ordnete an, dass alle Anwesenden mit Ausnahme von Myles, Tolot, den beiden Monochrom-Mutanten und mir sofort das Labor verlassen sollten.
    Nachdem sich die Schotten hinter ihnen geschlossen hatten, versammelten wir anderen uns um das Kontrollpult mit den Anzeigen der Massetaster. Niemand sprach. Wir blickten mit gespannter Erwartung auf die Massenanzeige für den gläsernen Sarg.
    Sie sank weiter, aber deutlich langsamer als vorher. Ab einem bestimmten Level blieb die Geschwindigkeit des Massenverlustes konstant.
    „Gegenprobe!", flüsterte Myles.
    Ich rief die Labormannschaft per Interkom herein.
    „Alles klar", stellte Tek nach ein paar Minuten fest. „Die Geschwindigkeit des Massenverlustes ist wieder angestiegen und bleibt auf einem erhöhten Level abermals konstant."
    „Was für einen Sinn könnte das haben?", fragte Trim Marath. „Und wodurch wird die Veränderung des Levels bewirkt? Die ansteigende Wärmestrahlung lebender Körper kann es nicht sein."
    „Nein, denn andernfalls wäre das Sargmaterial während der sonnenheißen Glutausbrüche der Kämpfe im betreffenden Sektor geschmolzen", ergänzte Startac Schroeder.
    „Das Material reagiert möglicherweise sensibel auf Individualimpulse", meinte Myles Kantor. „Allerdings überschreitet die Auflösung einen bestimmten Level nicht, scheint es."
    „In diesem Tempo geht sie aber unaufhaltsam weiter", sagte ich und hoffte, dass SENECA mir antworten würde, wenn ich die entscheidende Frage stellte. „Wie weit wird die Masse bei unserer Ankunft vor Wassermal wohl geschrumpft sein?"
    „Bis auf wenige Kilogramm", erklärte SENECA. „Vorausgesetzt, das Labor bleibt ungefähr so besetzt wie jetzt."
    „So soll es sein", entschied ich.
    „Denkst du auch, der Fremde in seinem Sarg hätte eine Bedeutung für unsere Aktivitäten in Wassermal, Atlan?", fragte Myles.
    „Es ist kaum vorstellbar. Die Entdeckung erfolgte rein zufällig. Aber wir dürfen auch einen Zusammenhang mit unserer Mission nicht ausschließen. Wann werden wir vor Wassermal ankommen?"
    „In vier Stunden, zwölf Minuten und drei Sekunden fällt die SOL 10.000 Lichtjahre vor der Galaxis Wassermal in den Normalraum zurück", antwortete SENECA.
    „Dann kehre ich jetzt in die Zentrale zurück", entschied ich. „Die Spezialisten können die weiteren Untersuchungen gut allein durchführen, da Myles bei ihnen ist."
    „Ich komme mit", erklärte Ronald Tekener.
     
    * 19. November 1311 NGZ ...
    Die SOL fiel in den Normalraum zurück - über sieben Jahre nach ihrem Aufbruch am 24. März 1304 NGZ und nachdem sie die wie eine Perlenkette im so genannten Leerraum aufgereihten Galaxien der Hickson Compact Group 55 nacheinander „abgeklappert" hatte.
    Ein eigenartiges Gefühl überkam mich.
    Die Darstellungen des uns umgebenden Weltraums auf der Panoramagalerie waren eigentlich nicht außergewöhnlich. Sie zeigten uns voraus in zirka 10.000 Lichtjahren Entfernung eine Galaxis vom Sa-Typ, wie wir schon Hunderte gesehen hatten. Eine optisch um etwa zehn Grad gekippte Spiralgalaxie von 90.000 Lichtjahren Durchmesser mit ihren schwach ausgebildeten Sternenströmen, hellen und dunklen Nebelwolken und dem grell strahlenden, riesigen Kern der Zentrumsballung. Darüber und
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