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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal
Autoren: Unbekannt
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nicht in seinem Sarg."
    „Was bedeutet das: oder auch nicht in seinem Sarg?", fragte Tekener verwundert.
    „Die Masse des Sarges war bis auf wenige Gramm über null gesehwunden, als der Fremde verschwand", antwortete die Hyperinpotronik sachlich. „Wahrscheinlich erreichte sie im Augenblick der - angenommenen - Teleportation den Nullwert."
    „Das ist mehr als mysteriös", warf Fee Kellind ein. „Ich fürchte, der Geist von Wassermal ist nicht gut, sondern hinterhältig. Während er uns in trügerischer Sicherheit wiegte, kidnappte er den Arkoniden und den Fremden."
    Tekener schwenkte mit seinem Sessel so herum, dass er Mohodeh Kascha direkt ins Gesicht sah.
    „Du kennst diesen Geist von Wassermal angeblich", stellte er fest - und seine Stimme klang hart und kalt. „Und du hast uns versprochen, er würde uns ein erhebendes Erlebnis bescheren. Hattest du das damit gemeint?"
    Der Kimbaner erwiderte Tekeners Blick. Die Höcker über seinen Augen wölbten sich nach oben - und als er den Mund spitzte, wirkte dieser beinahe quadratisch. Die schmalrückige Nase darüber verschmolz in Tekeners Phantasie mit dem gespitzten Mund zu einer Art Papageienschnabel.
    „Gibst du mir die Schuld daran, dass Atlan und der Fremde verschwunden sind?", fragte er. Die sparsamen Gesten, mit denen er seine Worte begleitete, verrieten Tekener, dass er gekränkt über die vorwurfsvolle Art der Befragung war.
    „Keineswegs", wiegelte der Terraner ab.
    „Aber immerhin warst du schon einmal hier und kennst dich bestimmt einigermaßen aus", sagte Fee Kellind. „All die Jahre der Reise hast du dich in Schweigen gehüllt, was die Verhältnisse in Wassermal angeht. Ich bin verantwortlich für mein Schiff und für die Unversehrtheit der Leute, die darauf leben. Deshalb verlange ich von dir, dass du uns endlich sagst, was uns erwartet !"
    Mohodeh Kascha spreizte die Finger und streckte seine Hände abwehrend in Richtung der Kommandantin.
    „Ich protestiere gegen deine Unterstellungen!", sagte er. „Es war anders, als ich erwartet hatte. Normalerweise findet lediglich die Begegnung mit dem Guten Geist von Wassermal statt. Die Anweisung, noch vor dieser Galaxis Halt zu machen und abzuwarten, ist völlig ungewöhnlich. In der Regel werden Neuankömmlinge vom Guten Geist daraufhin überprüft, ob sie Böses in sich tragen, denn dieser ist seit Äonen dafür veranwortlich, dass nichts Böses nach Wassermal kommt. Die, die reinen Geistes sind ..."
    Er unterbrach sich, als Icho Tolot in die Zentrale stürmte. Als er merkte, wie entnervend sein Auftritt auf die anderen Anwesenden wirkte, schritt er extrem vorsichtig zu dem stets für ihn bereitstehenden Spezialsessel und ließ sich hineinsinken.
    „Entschuldigt bitte!", sagte er - und seine Stimme grollte gedämpft fast so leise wie ein Dutzend Buschtrommeln. „Ich habe mich aufgeregt, weil dieser Schrein mit seinem lebenden Leichnam einfach so verschwunden ist."
    „Das wissen wir schon", sagte Tekener. „Aber noch jemand ist verschwunden."
    „Atlan?", rief Tolot und drehte seinen Kuppelkopf suchend hin und her. „Ich sehe ihn nicht. Er ist demnach irgendwie gekidnappt worden, obwohl er immerhin ziemlich weit von dem Sarg entfernt war und deshalb kaum in den Sog seiner Entstofflichung geraten sein konnte."
    „Aber wir sind sicher, dass sein Verschwinden mit dem angeblich Guten Geist von Wassermal zu tun hat - wie das Verschwinden des Fremden wahrscheinlich auch", sagte Tekener.
    „Mohodeh wollte uns gerade mehr von diesem Guten Geist berichten", warf die Kommandantin ein. „Du hast ihn unterbrochen. Ich denke, er sollte jetzt fortfahren."
    „Das denke ich auch", grollte Tolot.
    „Also gut", sagte der Kimbaner. „Ich sagte vorhin: Die, die reinen Geistes sind, erhalten nach ihrer Überprüfung auf ihre moralische Eignung die Koordinaten einer Sammelstelle mitgeteilt. Dort findet dann ein spezielles Verfahren statt, durch das diejenigen auserwählt werden, die man letztlich zu den Pangalaktischen Statistikern vorlässt."
    „Das hört sich an, als würden viele Intelligenzen nach Wassermal kommen, um bei den Pangalaktischen Statistikern vorzusprechen", meinte Fee Kellind.
    „Richtig", bestätigte Kascha. „Zehntausende von Schiffen und manchmal ganze Flotten kommen Jahr für Jahr hierher, um die Pangalaktischen Statistiker zu besuchen. Sie alle werden vom Guten Geist auf ihre moralische Eignung geprüft."
    „Das klingt ja, als wäre der Gute Geist von Wassermal eine Superintelligenz",
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