Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Ich möchte Ihre Beobachtungen nicht anzweifeln, ich frage mich nur, ob wir eine genügend große Grundlage haben, um Schlussfolgerungen zu ziehen?«
    »Das, Madam Secretary« − es war offensichtlich, dass Khumalo an Lababibis Frage keinerlei Anstoß nahm − »ist einer der Gründe, weshalb ich glaube, dass Commander Denton hier auf etwas Wichtiges gestoßen ist. In den zehn Tagen, ehe er seine Depesche absandte, sind sechs auf New Tuscany registrierte Handelsschiffe nach Pequod gekommen.«
    »Sechs?« Bernardus Van Dort setzte sich abrupt aufrecht, und Khumalo nickte.
    »Ist diese Zahl von Bedeutung, Bernardus?«, fragte Lababibi und sah ihren Kollegen an, und Van Dort schnaubte heftig.
    »Das könnte man so sagen, Samiha«, antwortete er. »Ich weiß, dass wir alle noch immer dabei sind, uns ein Gefühl für die anderen Sonnensysteme des Quadranten zu verschaffen, aber glauben Sie mir, Pequod ist nicht gleich Spindle. Als Schatzministerin ist Ihnen sicher bekannt, dass es bei Weitem nicht so sehr von Armut geplagt wird wie Nuncio, aber erheblich ärmer ist als Spindle. Wenn Henri mir verzeiht, kann ich vielleicht sagen, dass Pequod beinahe so arm ist wie Dresden vor dreißig oder vierzig T-Jahren.«
    Lababibi nickte langsam und musterte Van Dort vorsichtig. Während Joachim Alquezar mit den internen Vorgängen des Handelsbunds Rembrandt aufs Genauste vertraut war, hatte Bernardus Van Dort den Handelsbund fast eigenhändig geschaffen. In vielerlei Hinsicht hatte Lababibi stets geglaubt, dass Van Dort einen weitaus besseren Schatzminister abgegeben hätte als sie selbst, denn in der gesamten Galaxis fand sich niemand, der die wirtschaftlichen Gegebenheiten des Talbott-Sternhaufens besser kannte als er. Leider war er noch immer in den Augen zu vieler eine allzu stark polarisierende Gestalt, als dass er für einen regulären Kabinettsposten infrage gekommen wäre. Und Lababibi musste zugeben, dass dies nicht ganz grundlos so war. Persönlich traute sie ihm vorbehaltlos, aber der Handelsbund war bei einfach zu vielen Bewohnern des Sternhaufens zu lange zu unbeliebt gewesen, als dass Bernardus Van Dort als Leiter des Schatzamtes akzeptiert worden wäre.
    »Vielleicht haben Sie − noch − nicht ganz erfasst«, fuhr Van Dort fort, »was das im Hinblick auf den interstellaren Handel bedeutet. Ich müsste mich in unserem Zentralarchiv auf Rembrandt vergewissern, um ganz sicher zu sein, aber ich wäre überrascht, wenn Pequod vor der Entdeckung des Lynx-Terminus mehr als zwei Frachter pro T-Monat gesehen hätte. Und wenn Sie auf eine Sternenkarte sehen, bemerken Sie, dass das System keineswegs auf direkter Verbindungslinie mit Lynx liegt. Zwar ist ein allgemeiner Anstieg von Besuchen in den Sonnensystemen durch Schiffe zu erwarten, die durch den Terminus gekommen sind, und auch Pequod wird davon einiges abbekommen, aber sechs Frachter aus einem einzelnen anderen Sonnensystem in weniger als zwei T-Wochen?« Er schüttelte den Kopf. »Undenkbar. Was das angeht, ist die Handelsflotte New Tuscanys nicht sonderlich groß. Sechs hyperraumtüchtige Frachter bedeuten einen beträchtlichen Prozentsatz ihrer Gesamtflotte, und zwei Drittel der tuscanianischen Schiffe sind aus Steuergründen woanders registriert. Das ist es, weshalb es so auffällig ist, dass der Admiral Schiffe mit tuscanianischer Registrierung erwähnte, denn es existiert nur eine relativ kleine Handvoll Schiffe, deren Eigner auf New Tuscany sitzen und die dort auch registriert sind. Ich kann mir keinen denkbaren Grund vorstellen, aus dem man so viele Schiffe aus einem solch begrenzten Pool zu einem System wie Pequod schicken sollte.«
    »Mir gefällt das alles gar nicht«, murmelte Krietzmann.
    »Ihnen gefällt nichts, was von New Tuscany kommt, Henri«, erwiderte Lababibi ein wenig scharf. Doch dann schüttelte sie den Kopf. »Andererseits muss ich Ihnen hier zustimmen. Aber ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, was hier vorgeht … oder warum.«
    »Ich auch nicht«, gab Baronin Medusa zu. »Ich glaube allerdings, dass wir angesichts der … Spannungen zwischen der Regierung von New Tuscany und dem Quadranten seit New Tuscanys Abzug vom Verfassungskonvent diese Situation mit einer gewissen Vorsicht behandeln sollten.«
    »Auch da kann ich nicht widersprechen, Madam Governor«, sagte Lababibi unglücklich. »Sie drängen weiterhin auf eine ›gerechtere‹ Verteilung manticoranischer Investitionen in der Region, und zumindest einige Mitglieder ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher