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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen
Autoren: Unbekannt
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installierte ich einige Sicherungen; im Zweifelsfall würden Bibliothekare nach zu kritischen Fragen durch eine Automatik getötet. Und ich erfreute mich an den Tänzen und Gesängen meiner Biozid-Mutanten in, ihren Lebenstanks - dieser perfekten Geschöpfe, dieser Ewigen, die über den Tod triumphiert hatten.
    Die innere Struktur von ZENTAPHER erreichte damals ein perfektes Gleichgewicht. Ich war überzeugt, dass es keinen anderen Chaotender gab, der sich mit ZENTAPHER vergleichen konnte. Ich war stolz auf mein Lebenswerk.
    Dann erlebte ich einen persönlichen Verlust. Mein Majordomus, der auch Behüter meiner Ewigen war, schied durch Freitod aus dem Leben. Er war wohl an der Tatsache zerbrochen, dass er nicht sterben durfte.
    Es gab solche Geschöpfe, die einfach nicht reif genug für die Ewigkeit waren.
    Da damals die KYR-Kommandanten unterwegs waren, um jene Galaxis in Trümmer zu legen, trug ich Wircen La'm Uvaru, dem damaligen Kommandanten von 1-KYR, auf, mir einen neuen Hüter des Hauses zu beschaffen.
    Er brachte mir bald darauf das Exemplar eines Kergorah namens Inkaty Chirpagnon. Der war überaus gelehrig und konnte sich gut in die Psyche meiner Schützlinge hineinversetzen. Und er war ein guter Zuhörer und konnte stundenlang meinen philosophischen Vorträgen lauschen.
    So vergingen die Jahrtausende in harmonischer Eintracht. Aber es war die Ruhe vor dem Sturm.
     
    *
     
    Es gab untrügliche Anzeichen dafür, dass die ewige Auseinandersetzung zwischen Chaos und Ordnung einem neuen Höhepunkt zustrebte.
    Ich entdeckte immer öfter Hinweise darauf, dass Kosmische Fabriken in der Nähe waren. Einige Male operierte ZENTAPHER in unmittelbarer Nähe von MATERIA. Einmal kam mein Chaotender der Kosmischen Fabrik sogar bis auf eine Million Lichtjahre nahe. Das veranlasste mich dazu, meine Instinktkrieger und ihre fliegenden Festungen in permanenter Alarmbereitschaft zu halten.
    Als das nächste Mal MATERIA in einer nahen Galaxis operierte, entschloss ich mich zu einem reizvollen Experiment. Ich belud STERN mit einer Nekrophore und begab mich über DORIFER in jene Galaxis, in der MATERIA operierte. Dort öffnete ich die Nekrophore und wartete gespannt darauf, was passieren würde.
    Wie nicht anders zu erwarten, wurde sämtliches intelligente Leben in dieser Sterneninsel ausgelöscht.
    MATERIA aber konnte seinen Flug unbeschadet fortsetzen.
    „Ich habe ja nicht wirklich geglaubt, dich und deine Fabrik so einfach auslöschen zu können, Torr Samaho.
    Aber ich konnte dem Versuch einfach nicht widerstehen, dir einen Denkzettel zu verpassen und an die Präsenz der Chaosmächte zu erinnern."
    „Damals war ich noch nicht Kommandant von MATERIA. Ich wurde es erst nach der Schlacht in Kohagen-Pasmereix. Fahre fort ..."
    Das sich im Kosmos zusammenbrauende Unheil erreichte seinen Höhepunkt, als Zen-Skogo mir übermittelte: „Der Chaotarch Xpomul befiehlt ZENTAPHER und die anderen Chaotender in die Galaxis Kohagen-Pasmereix.
    Es scheint, dass die Situation zu eskalieren droht."
    Als ZENTAPHER Kohagen-Pasmereix erreichte, waren die anderen acht Chaotender bereits eingetroffen. Ich hätte gerne den einen oder anderen besucht, um Vergleiche mit ZENTAPHER ziehen zu können. Doch dafür war keine Zeit.
    Zen-Skogo befahl: „Xpomul beruft eine Konferenz mit allen neun Architekten ein. Als Tagungsort hat er ZENTAPHER bestimmt."
    Ich war so überrascht, dass ich kaum klar denken konnte. „Wird der Chaotarch ebenfalls kommen?" fragte ich.
    „Er wird persönlich daran teilnehmen. Es darf keine Pannen geben."
    Dies war der bisher wichtigste Augenblick in meinem Leben. Entsprechend aufgeregt war ich, denn es war nicht alltäglich, dass ein Chaotarch einem Chaotender einen Besuch abstattete und darüber hinaus alle lebenden Architekten um sich versammelte.
    Ich schaltete persönlich den Torbogentransmitter ein. Die Energiekugel mit 350 Metern Durchmesser erstrahlte augenblicklich in ihrem gleißenden blauweißen Schein. Dann kam der erste Kontaktimpuls. Die Energiekugel schrumpfte rasch, fiel förmlich in sich zusammen, bis sie nur noch einen Durchmesser von fünf Metern aufwies.
    Gleichzeitig strahlte - sie mit zehnfacher Helligkeit. Dies blieb für einige Sekunden so, bevor sie sich explosionsartig ausdehnte. Dabei erhöhte sich die Helligkeit um einen Faktor von hundert, so daß der gesamte Innenraum der Wolkenkapsel von diesem gleißenden Lichteffekt illuminiert wurde.
    Dann erlosch die Energiekugel, und an ihrer Stelle schwebte
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