Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein schwarzes Ellipsoid von vierzig Metern Länge.
    Es glitt aus dem Bereich des Torbogens heraus und bezog fünfzig Meter vom Rand der obersten Plattform von Kintradims Höhe entfernt Position.
    Ich überließ die weitere Bedienung des Torbogentransmitters den Alpha-Ingenieuren und trat auf die Plattform hinaus, um meinen ersten Besucher - von Architekt zu Architekt - zu begrüßen. Aber niemand entstieg dem schwarzen Ellipsoid.
    „Es ist nicht üblich, dass Architekten einander persönlich begegnen", sagte Zen-Skogo. „Außerdem bieten ihre Schiffe Schutz vor der mächtigen negativen Präsenz des Chaotarchen. Du solltest in deinem eigenen Interesse in die Kommandozentrale zurückkehren, Kintradim Crux."
    „Und du, Zen-Skogo?"
    „Ich bin ein Geschöpf der Negasphäre. Mir kann Xpomuls Nähe nichts anhaben."
    Der Effekt mit der schrumpfenden und wieder explodierenden Energiekugel wiederholte sich siebenmal, bis acht schwarze Ellipsoide um Kintradims Höhe angeordnet waren.
    Zen-Skogo hatte recht. Ich brauchte nicht den persönlichen Kontakt mit den anderen Architekten. Ich spürte ihre Anwesenheit.
    Obwohl jeder von anderer Abstammung war und wir in unterschiedlichen kosmischen Räumen und verschiedenen Zeitaltern geboren worden waren, besaßen wir eine verbindende Gemeinsamkeit. Wir waren alle neun Ewige, die Gewährsleute der Chaotarchen.
    Es verging einige Zeit, dann materialisierte eine mächtige Säule auf der obersten Plattform von Kintradims Höhe. Sie schien aus schwarzen lodernden Flammen zu bestehen, die eisige Kälte verbreiteten. Dann zog sich die schwarze, kalte Flammensäule zusammen. Darin war eine hochgewachsene humanoide Gestalt zu sehen. Sie war es, die die Feuersäule einzuatmen schien. Das kalte Feuer verflüchtigte sich zu Nebelschwaden, die in die Gestalt eindrangen oder sich als feiner, flaumiger dunkler Belag auf sie legten und dann eine Art zweite rußig wirkende Haut bildeten Das war Xpomul! Jeder der Architekten konnte es an der elementaren negativen Ausstrahlung spüren. Xpomul war in der Gestalt eines großen und hageren Humanoiden gekommen. Der Körper steckte in einem weiten, wallenden und tiefschwarzen Gewand, über den sich ein bodenlanger Kapuzenmantel von ebenfalls schwarzer Farbe breitete. Die weite Kapuze war über den Kopf gestülpt, so dass sein Gesicht in deren Schatten lag.
    Darin waren nur die Augen zu erkennen, denn sie glühten förmlich, groß und rund. Als ich in sie blickte, hatte ich augenblicklich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren und in die farblose Glut dieser Augen zu stürzen ... von ihnen verbrannt zu werden ... Sie erschienen mir wie die Tore zu einer anderen Dimension und gaben eine starke Ahnung von unvorstellbarer Macht.
    Es gelang mir nur unter Mühen, mich aus ihrem Bann zu befreien. Zurück blieb ein eisiges Frösteln, das in meinem Körper und Geist noch lange nachhallte. Xpomul war eine mächtige, jegliches Leben und jegliche Ordnung negierende Präsenz - die selbst mir und auch aus dieser Distanz Angst und Schrecken einjagte. Und dies, obwohl ich ein Gewährsmann des Chaotarchen war.
    Ich spürte, dass die Anwesenheit Xpomuls an diesem Ort geradezu widernatürlich war. Er vermittelte selbst den Eindruck, dass er sich hier unbehaglich fühlte, weil er nicht hierher gehörte. Er hatte diese Belastung nur auf sich genommen, um Angelegenheiten von übergeordneter Wichtigkeit zu regeln.
    „In der Galaxis Kohagen-Pasmereix bahnt sich eine ungeheuerliche Entwicklung an", sagte Xpomul mit lautloser Stimme, die geradewegs mit schriller Aufdringlichkeit in die Gehirne der Architekten drang. „Auf dem Planeten Dommrathi ist ein neuer Orden der Ritter der Tiefe entstanden. Dieser muss rasch vernichtet werden, bevor er seine Tätigkeit aufnehmen kann. Andernfalls geriete das Chaos in diesem Teil des Universums möglicherweise unumkehrbar ins Hintertreffen. Und das darf nicht geschehen!
    Doch ist es nicht so einfach, Dommrathi zu zerstören und sämtliche Vorarbeiten der Ordnungsmächte ungeschehen zu machen. Dazu ist die Sache schon zu weit gediehen. Es würde uns auch nicht weiterhelfen, eine Nekrophore auszuschütten und alles Leben in Kohagen-Pasmereix zu vernichten. Das würde uns höchstens eine Verzögerung einbringen, aber keineswegs zum Ende der Kosmokratenpläne führen. Da die Kosmokraten ihre Kosmischen Fabriken in diese Galaxis verlagert haben, müssen wir ebenfalls zu drastischeren Mitteln greifen."
    Es folgte eine lange,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher