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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod
Autoren: Unbekannt
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überneh men."
    Sie sahen ihm seine Besorgnis an. Als sie nach Details fragen wollten, erklan gen hinter ihnen Schritte.
    Ein Ara in knöchellanger gelber Robe und mit bloßen Füßen kam in den Eingangsbereich der Bordklinik gestürmt. Seine Augen strahlten wie Suchscheinwerfer ...
    Zheobitt!
    Der Resident ging dem Neuankömmling entgegen und führte ihn einige Me ter zurück. Bully wurde unbehaglich zu mute. Er sah, wie die beiden vor dem Eingang ein erregtes Gespräch führten.
    „Halt uns auf dem laufenden!" sagte der Residenz-Minister zu Prak-Noy und schüttelte ihm die Hand, dann eilte er zu den beiden Männern.
    „Was ist?" fragte er Rhodan und schaute Zheobitt an.
    Der Resident winkte verärgert ab. „Begleitet mich in meine Kabine", sagte er. „Das klären wir besser unter uns."
    „Wie soll ich ein Heilmittel herstellen, wenn man mich nicht über die Entwicklungen auf dem laufenden hält?" sagte Zheobitt mit kalter Stimme. „Ich. mußte von meinen Mitarbeitern erfahren, daß Morkheros Leiche eingetroffen ist!"
    Rhodan betrachtete den Ara ruhig. „Deine Anwesenheit am Transmitter war nicht erforderlich. Der Konservie rungstank wurde umgehend zu dir gebracht."
    „Wenn ich etwas gegen den genetischpsionischen Faktor der Monochrom-Mutanten entwickeln soll, muß Morkheros Gewebe so frisch wie möglich sein. Nur dann läßt sich etwas synthetisieren, was den Selbstmord der Zellen hinaus zögert - bis ein endgültiges Heilmittel zur Verfügung steht." Zheobitts rote Laseraugen loderten hell. „Das Risiko wäre beträchtlich geringer gewesen, wenn ich gleich vor Ort ..."
    „Welches Risiko?" fragte Rhodan. „Daß die Psionen, mit denen Morkheros Gewebe aufgeladen ist, ihre Wirkung verlieren. Glaubst du, sie bleiben ewig an totem Gewebe haften?"
    Rhodan erwiderte nichts. Bull starrte ihn an. „Aber die Konservierung ..."
    „... gilt dem Gewebe, nicht seiner psionischen Ladung!"
    „Wieso bist du dann nicht in deinem Kliniktrakt?" brauste Bully auf. „Statt uns Vorwürfe zu machen, solltest du lieber dafür sorgen, daß die relevanten Psi-Eigenschaften nicht flötengehen!"
    „Das ist längst geschehen", versetzte Zheobitt kühl. „Als fähigster Mediziner der Milchstraße, der ich nun einmal bin, habe ich sofort entsprechende Proben genommen und gerettet, was zu retten war. Meine Mitarbeiter führen in eben diesem Augenblick nach meinen Anweisungen die Konservierung des psionis chen Körpergewebes durch."
    „Dann ist ja kein großer Schaden ent standen", sagte Rhodan. „Weshalb also der stürmis che Auftritt? Gibt es noch etwas, das du mir mitteilen wolltest?"
    „Allerdings", antwortete der Ara. „Ich habe während meiner Forschungen am Psi-Faktor der Mutantenzellen ständig auch ihr Enzymsystem überwacht." Er blickte Rhodan und Bully an. „Enzyme nennt man die hochmolekularen Eiweißverbindungen, die als Biokatalysatoren spezifische biochemische Vorgänge beschleunigen."
    „Ich weiß." Rhodan beugte sich vor. „Mit welchem Ergebnis?"
    „Der Massenausbruch des Gen-Tods steht kurz bevor."
     
    3.
     
    Sie waren allein in der halbkreisförmigen Zentrale - die Kommandantin, der Emotionaut und der Erste Pilot. Sie hielten „Totenwache". So nannte die Mannschaft die Frühschicht des Bord tags, in der gewöhnlich nicht viellos war. Erst recht jetzt nicht. Die ROALD AMUNDSEN stellte sich mit dem Rest der Heimatflotte energetisch tot, und deshalb war es nicht nötig, alle Statio nen ständig besetzt zu halten. Notfalls konnten die übrigen zweiundzwanzig Männer und Frauen der Zentralebesat zung innerhalb von Minuten ihren Dienst aufnehmen.
    Jani Keitz zuckte nicht mit der Wimper, als in dem Holo-Würfel gegenüber vom Kommandopodest ein vertrautes Gesicht erschien - Lora Shumei.
    Mit ihren großen schwarzen Augen und dem schulterlangen schwarzen Haar war sie der Traum der halben Be satzung der ROALD AMUNDSEN. Sie gehörte zu den Personen, die der Terra nische Liga-Dienst und die USO ihrer besonderen Erfahrung wegen hinzugezogen hatten. Insgesamt waren es rund zweihundert junge Leute, die auf Terra und anderen Welten als Betreuer in Mutantenschulen gearbeitet hatten und sofort eingreifen konnten, wenn Not am Mann war.
    Seit zwei Wochen wurde das Schiff mit Monochrom-Mutanten „gefüllt" - zu mindest gewisse Bereiche. Zu den anfangs tausend Persone n, die von der CHARLES DARWIN auf die ROALD AMUNDSEN gewechselt waren, hatten sich mittlerweile zweieinhalbtausend weitere gesellt, die alle untergebracht
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