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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
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über die Besatzung des Gefährts. Ich kenne niemanden, der die Gondel geflogen hat. Weiß nichts über das Schicksal ihrer Bediener... Nein. Es lag an Parrims Erzählung. An dem Fass, dem Container, den er einmal mit der Gondel transportiert hatte. Einem gefüllten Container.
    Auch Mohodeh Kascha hatte solch einen Behälter gesehen, auf dem Kabinett Squaridd, bei der STERN. Es war leer gewesen, und trotzdem hatte der Kimbaner geglaubt, eine so vernichtende, so verzehrende Kälte zu spüren, dass es keine physikalische Erklärung dafür geben konnte. Als wären Spuren des ehemaligen Inhalts an der Innenwandung des Behälters haften geblieben ." Was hatte sich in diesen Containern befunden? Was war mit ihnen transportiert worden, wohin und zu welchem Zweck?
    Vielleicht würden sie es in Kintradims Höhe erfahren, der fliegenden Stadt. Falls sie sie jemals erreichen sollten... Mondra schüttelte sich, um das Gefühl der Beklemmung zu verscheuchen. Die anderen wirkten ähnlich betroffen. Jetzt wäre 'eine flapsige Bemerkung nicht schlecht, dachte die ehemalige TLD-Agentin. „Immerhin ist hier drinnen Platz", sagte sie. „Jetzt habe ich keinen Grund mehr, mich auf deinen Schoss zu setzen, Atlan."
    Alle lachten, sogar Mohodeh Kascha. Aber die Geräusche klangen einfach falsch, seltsam hohl und gekünstelt. „Die Bedienungselemente unterscheiden sich nicht von denen in einer Silbergondel der Ektapa", sagte Myles Kantor. Er kniete vor einem der Bildschirme in der Mitte der Kanzel und schloss den Z-Atlas mit den acht Schlüsseln an. Der blasse Wissenschaftler war als erster wieder verstummt.
    Er hatte eine Aufgabe, um die er sich kümmern konnte, und ging mit Feuereifer an die Arbeit, auch wenn er sich nicht vor große Probleme gestellt sah. „Es ist nicht schwierig, als Ziel des Fluges Kintradims Höhe anzugeben", murmelte er. „Aber das war es auch nicht in der normalen Gondel."
    Mondra wusste, was er damit sagen wollte. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass selbst die Supergondel dieses Ziel nicht akzeptierte.
    Es liegt nicht nur an dem Container, dachte Mondra. Es ist die verdammte Anspannung. Das ist der entscheidende Augenblick. Werden wir einen weiteren Rückschlag verkraften müssen? „Jetzt sollten wir eigentlich abheben", sagte der Wissenschaftler. Nichts geschah. Die Supergondel rührte sich nicht. Aber es erschienen auch keine schriftphrantischen Zeichen auf den Bildschirmen. Atlan hat recht behalten, dachte Mondra. Kintradims Höhe ist auch für Supergondeln gesperrt. Wir hätten es über den Bahnhof der Ektapa versuchen sollen.
    In diesem Augenblick lief ein leises Zittern durch die Supergondel, und dann bewegte sie sich doch. Wir haben es geschafft, dachte die ehemalige TLD-Agentin. Ich habe von Anfang an geglaubt, dass das der richtige Weg ist, aber ich hatte meine Zweifel, wie alle hier an Bord. Doch wir haben es geschafft! „Das Ziel wurde akzeptiert", sagte Myles Kantor. „Der Z-Atlas mit den acht Schlüsseln wurde als anflugberechtigt anerkannt!"
    Mondra wartete in höchster Alarmstimmung atemlos ab. Es kann noch immer etwas schief gehen, jederzeit. Die Anflugverweigerung kann jederzeit erfolgen, auch noch, wenn wir die Stadt fast erreicht haben. Oder der große Unbekannte bemerkt unsere Annäherung und schießt uns ab." Das Warten war furchtbar. Es zerrte an ihren Nerven. Sie hätte eigentlich Geduld haben müssen. Während ihrer Ausbildung hatte man versucht, ihr beizubringen, Geduld zu haben. Den richtigen Augenblick abzuwarten. Und dann zuzuschlagen. Doch konnte man Geduld lernen? Und ich habe noch ein anderes Problem...
    Ich weiß jetzt, ich liebe Perry noch immer. Mein Zorn auf ihn war unbegründet. Er hat von ES einen Zellaktivator bekommen, doch er wird genauso wenig wie ich damit einverstanden sein, was ES mit unserem Sohn gemacht hat. Wie er ihn benutzt, Missbraucht hat. Wie er mich benutzt, Missbraucht hat. Und auch Perry. Ja, ich liebe Perry. Doch ich kann den dunklen Schatten nicht abschütteln, der über mir schwebt. Ich habe den Verlust meines Sohnes noch nicht verkraftet, noch nicht verarbeitet.
    Aber ich weiß jetzt, was ich tun werde. Ich werde mir die Ziele der Expedition der SOL zu eigen machen. An Bord der SOL kann ich etwas bewirken, zu mir selbst finden. Ich muss wissen, was es mit diesem Thoregon letzten Endes auf sich hat. Anders werde ich meinen Seelenfrieden nicht finden können. Und ... ich glaube fest daran, dass ich Perry eines Tages wiedersehen werde.
    Und bis
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