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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
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gewissermaßen aufblühen und dann unsere Mission eines fernen Tages scheitern lassen wird?
    Oder der sie eines Tages retten wird? Manchmal ist es eine Bürde, unsterblich zu sein und noch dazu Expeditionsleiter.
    Aber diese Einsicht, die für mich nicht gerade neu ist, hilft mir in diesem Augenblick, bei diesem spezifischen Problem, auch nicht weiter. Keiner meiner Gefährten ahnt, welche Gedanken und Befürchtungen mich plagen. Kein einziger. Davon bin ich überzeugt. Die Last der Verantwortung liegt wieder einmal allein auf meinen Schultern. Aber ich werde sie ertragen, bewältigen, wie so oft in meinem Leben. Eigentlich ... wie immer in meinem Leben.
     
    1.
     
    Mondra Diamond: Voll funktionsfähig
     
    Ich funktioniere wieder. Hoffe ich. Zumindest arbeite ich daran. Und in letzter Zeit hat es keine Klagen gegeben. Was bilden diese Leute sich nur ein?
    Ruckartig sah sich Mondra Diamond um. Die Gondel war ausgesprochen dicht besetzt. So dicht, dass man wirklich nicht mehr von Gemütlichkeit sprechen konnte. Es grenzte schon ans Unangenehme. Besonders unerträglich wurde die Situation dadurch, dass Mondra auf Atlans Schoß saß. Sie hätte lieber Icho Tolot auf ihrem Schoß ertragen, wenn sie die körperliche Nähe zu dem Arkoniden so hätte meiden können.
    Icho Tolot, ein Haluter wie Delorians Geburtshelfer Blo Rakane. Aber auch der mächtige Tolot hatte das eigenständige Leben ihres Sohnes letztlich nicht retten können. Genauso wenig wie Atlan. Du bist dem Arkoniden gegenüber ungerecht. Niemand hätte Delorian retten können, auch nicht ein Unsterblicher mit 20.000 Jahren auf dem Buckel. Oder wie viele Jahre es auch immer nach all den Zeitsprüngen sind. „Aber er hat sich nicht um mich gekümmert", murmelte die ehemalige TLD-Agentin fast unhörbar leise vor sich hin. „Niemand hat sich um mich gekümmert."
    Nicht leise genug für die empfindlichen Ohren des Arkoniden. Oder die empfindlichen Richtmikrofone seines Anzugs oder wie immer er ihre Worte mitbekommen hatte. „Hast du etwas gesagt?" fragte Atlan und schaute ihr direkt ins Gesicht, Nase fast an Nase. „Nein", erwiderte Mondra. „Wie kommst du darauf?" Achselzuckend drehte Atlan den Kopf zurück. Du funktionierst wieder, also erledige, verdammt noch mal, deinen Job. Konzentriere dich! Beobachte die beiden! Zwischen ihnen ist noch längst nicht alles klar, auch wenn es den Anschein hat. Sei vorbereitet, falls es zu einer Krise kommt!
    Die beiden - das waren Atlan und Mohodeh Kascha. Der ehemalige Ritter der Tiefe und der letzte Kimbaner, der Ritter von Dommrath. Die gesamte Mediane Kultur des Landes Dommrath beruhte auf dem Prinzip der strikten Zurückweisung aller Einflüsse von außen. Die Ritter von Dommrath legten ein mehr als nur gespaltenes Verhältnis zu den Kosmokraten und deren Hilfsorganisationen an den Tag. Diese hatten den Untergang ihrer früheren Heimat, der Galaxis Kohagen-Pasmereix verschuldet oder zumindest hingenommen und damit auch den Untergang der Kimbaner eingeleitet, wenn nicht sogar direkt bewirkt.
    Und Atlan hatte solch einer Hilfsorganisation angehört. Zwar war sein Verhältnis zu den Kosmokraten ebenfalls mehr als nur gespannt, aber die Frage lautete: Glaubte der Ritter von Dommrath dem Ritter der Tiefe auch? In dieser Beziehung steckt Zündstoff. Ich muss auf alles vorbereitet sein. Atlan und seine Begleiter einer- und Mohodeh Kascha andererseits hatten sich verbündet. Sie wollten das Geheimnis ZENTAPHER gemeinsam entschleiern. Der Ritter von Dommrath hatte den größten Teil seiner Ausrüstung im Schloss des verstorbenen Kintradim Crux eingebüßt. Kascha brachte in ihr Bündnis vor allem jene acht Schlüssel ein, die er in Kintradims Heim erbeutet hatte.
    Die Galaktiker hingegen verfügten über hinreichend Ausrüstung und konnten mit zwei Mutanten aufwarten. Eine ideale Mischung. Sollte man meinen. Aber eine explosive. Also sei auf der Hut! Mondra atmete tief durch. Sie sah zur Mitte der Fahrgastzelle hinüber, in der in einem Meter Höhe vier halbmondförmige Objekte schwebten. Die Flächen der zehn Zentimeter dicken, dreißig Zentimeter breiten Halbmonde präsentierten jeweils einen kleinen Bildschirm und eine Fülle von kleinteiligen Bedienungssensoren in einem rechteckigen Feld.
    Startac Schroeder und Trim Marath, die beiden Monochrom-Mutanten, hatten sich unter diese Halbmonde gezwängt. Icho Tolot kauerte, von ihr aus gesehen, dahinter. Ihr war noch immer nicht ganz klar, wie der Haluter es geschafft hatte,
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