Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Peilpole und die gondeleigenen Geräte, die den Transport der Container besorgten. Aber diesen hier würden sie so schnell nicht mehr benutzen können. Mondra flog los und zündete über die Anzugsysteme die Sprengladungen. Als sie sich zwei Minuten später wieder über Dao-Lin-H'ay beugte, der ihre ganze Sorge galt, donnerte es erneut, aber diesmal nicht, weil irgendwo ein Container materialisierte, und am Horizont blähte sich ein Feuerball auf, wurde rasend schnell größer und brach dann wieder in sich zusammen. „So schnell werden die Ektapa uns nicht in die Enge treiben können", flüsterte Mondra Diamond zufrieden.
    Die Kartanin war ungestört geblieben. Natürlich. Ispargue war unbewohnt. Wer sollte schon auf den Gedanken kommen, hier nach unbefugten Eindringlingen zu suchen? Die Containerproduktion lief anscheinend vollautomatisch, sofern die Systeme nicht gestört oder beschädigt waren, was wohl für den Großteil der Anlagen zutraf, und Eem'Ratma hatte ihr Ziel nicht erreicht. „Geht es dir besser?" fragte Mondra. Die Kartanin krächzte ein „Ja!"
    „Wir kehren zu den anderen zurück", sagte Perry Rhodans Lebensgefährtin. So nannte man sie im Allgemeinen. Obwohl sie ihren Mann seit zwei Monaten nicht mehr gesehen hatte. Oder seit zehn, zwölf, vierzehn Jahren. Oder seit achtzehn Millionen.
    Wie hat er diese lange Zeit überstanden? fragte sie sich. Was ist wirklich in der Milchstraße geschehen? Startacs und Trims Erzählungen sind bruchstückhaft für mich, sie wissen nicht viel über Perry. Für ihn ist über ein Jahrzehnt vergangen. Liebt er mich noch? Kann er mich noch lieben? Oder hat er eine andere? Über ein Jahrzehnt gegen gerade mal zwei Monate. Wie kann das gut gehen? fragte sich Mondra. ES. ES, die verdammte Superintelligenz. Aber eine Frage war in diesem Augenblick beantwortet. Vielleicht sogar die wichtigste. „Wir kehren jetzt zu den anderen zurück", sagte die TLD-Agentin. ,Dao-Lin-H'ays Blick sprach Bände.
    Hast du sie umgebracht? „Nein", sagte Mondra. „Aber ich habe hoffentlich verhindert, dass sie zur neuen Obersten Frachtagentin wird. Ich habe sie ein wenig ... lächerlich gemacht." Mondra glaubte, in Dao-Lin-H'ays Augen Zufriedenheit zu sehen. Sie aktivierte die Systeme des Anzugs der Kartanin und synchronisierte sie mit denen ihrer Montur. Langsam stiegen sie in den Himmel empor, bis sie sich dicht unter den Knoten und Tauen befanden, und traten den Rückflug an.
    Mondra wäre am liebsten dicht über den Knoten am Himmel geflogen, um das Risiko auszuschalten, von einem plötzlich materialisierenden Container erschlagen zu werden, wagte es jedoch nicht. Sie mussten davon ausgehen, dass das Containerkabinett doch von Ektapa-Kommandos überwacht wurde oder sich Reparaturtrupps hier herumtrieben, und wären über den Knoten wahrscheinlich sofort entdeckt worden. Die ehemalige Agentin konzentrierte sich auf die energetischen Ortungssysteme des Anzugs. Für die Materialisation eines Containers wurde Energie benötigt, viel Energie, und das Entstehen dieser Energie zeigten die Orter an.
    Ansonsten musste sie sich eben auf ihre Ohren verlassen oder auf die Mikrofone ihrer Montur, die das typische Knirschen hoffentlich rechtzeitig wahrnehmen würden. Wenn es erst donnerte, war es wohl zu spät... Doch die Ortungssysteme warnten sie während des Rückflugs zur Gondel nur zweimal, und beide Male materialisierten die Container in ungefährlicher Entfernung. Dann hatten sie die anderen erreicht. Und Mondra Diamond sah sofort, dass Parrim der Pelz noch nicht erlöst war.
     
    8.
     
    Mondra Diamond: Entscheidungen
     
    Der Oberste Frachtagent der Ektapa atmete noch immer rasselnd, drehte den Kopf nach wie vor nach links und nach rechts und nach links ... Und drehte ihn plötzlich nicht mehr. Er atmete nicht mehr. Welche Gnade, dachte Mondra. Er hat es überstanden. Sie blieb einen Augenblick lang schweigend neben dem gerade Verstorbenen stehen, und Atlan kauerte ebenfalls schweigend neben dem Pelzwesen. Dann drückte der Arkonide dem Ektapa die weit aufgerissenen Augen zu. Mohodeh Kascha stand etwas abseits, und seine Miene verriet keine Regung. Parrim war ein Klon, dachte Mondra, und Klone haben der religiösen Auffassung der Kimbaner zufolge keine Seele. Aber sie war überzeugt davon, dass dieser Klon eine Seele gehabt hatte. Er war ein empfindendes, mitfühlendes Geschöpf gewesen. Er hatte Liebe gekannt. Liebe, die ihn schließlich getötet hatte. „Atlan", sagte sie und verstummte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher