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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher
Autoren: Unbekannt
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diesmal folgte Icho Tolot aufmerksam den Bewegungen seiner Fingerlappen.
    In dem eintönigen Braun bildete sich eine Reihe von gelb blinkenden Schriftzeichen.
    Dazu sagte eine mechanische, aber nichtsdestotrotz melodisch flötende Stimme: „Kein Zugriff auf diesen Bereich!"
    „Es ist unmöglich, auf die Datenbänke mit den Buchinhalten zuzugreifen", sagte Grim Oyschkavary und fügte deprimiert hinzu: „Egal welche Tricks wir versucht haben."
    „Da werden tieferreichende Eingriffe nötig sein", meinte Icho Tolot. „Ich muß die Abdeckung des Rechners abnehmen, um mir sein Innenleben anzusehen und mir über die Funktionsweise klarzuwerden. Und ich benötige alle technischen Informationen, die ihr zu geben habt."
    „Das ist nicht viel, wir sind keine Techniker", sagte Grim Oyschkavary bedauernd. „Ich weiß eigentlich nur, daß es sich beim Kabinettrechner um eine Syntronik handelt, aber erwarte nicht, daß ich dir auch sagen kann, wie eine Syntronik funktioniert. Wenn dir diesbezüglich jemand helfen kann, dann ist es Scam. Er ist technisch besser beschlagen als jeder andere Bibliothekar."
    „Das trifft sich sehr gut, Grim", sagte Atlan. „Während Scam, Icho Tolot zur, Hand geht, kannst du inzwischen deinen Teil unserer Abmachung erfüllen."
    Der Oberste Bibliothekar zuckte leicht zusammen, als sei es ihm unangenehm, als fürchte er sich geradezu davor, sein Wissen preisgeben zu müssen.
    Er führte Atlan und Startac Schroeder ins Freie, damit Seam Envaroy und Icho Tolot ungestört arbeiten konnten.
    Dort fragte Grim Oyschkavary den Arkoniden: „Was willst du wissen, Atlan?"
    „Zunächst einmal alles über DORIFER", verlangte der Arkonide. „Und versuche nicht, mir weiszumachen, daß du keine Informationen über dieses Kosmonukleotid besitzt. Ich weiß es besser! Und dann möchte ich noch erfahren, um wen - oder was - es sich beim Architekten Kintradim Crux handelt."
    „Das ist sehr viel verlangt", sagte Grim Oyschkavary Er rang noch eine Weile mit sich um eine Entscheidung, dann begann er zu erzählen.
     
    10.
     
    Das Kabinett Saraogh dient dem Architekten als Wissensspeicher. Alles was er je über Kosmonukleotide herausgefunden hat, hat er in unserer Bibliothek verewigt. Aber nicht nur in digitalisierter Form in den Speicherkristallen des Kabinettrechners, sondern auch in Millionen und aber, Millionen von Büchern.
    Diese Menge von Büchern gibt eine Ahnung davon, wieviel Wissen der Architekt Kintradim Crux in Millionen Jahren zusammengetragen hat!.
    Er ist zwar ein Wesen aus Fleisch und Blut, muß aber unglaublich langlebig sein. Wenn nicht überhaupt unsterblich. Und da der Architekt ein körperliches Geschöpf ist, bevorzugt er Dinge in materieller Form, die er anfassen kann. So sehe ich es zumindest und meine, daß er aus diesem Grund sein gesammeltes Wissen in diesen Büchern drucken ließ. Bücher über DORIFER und viele, viele weitere kosmische Phänomene ...
    DORIFER hat übrigens noch eine andere Bezeichnung. DORIFER gehört zum Kosmogen DORIICLE und ist das zweite Mitglied dieser Familie von Kosmonukleotiden. Darum wird DORIFER auch DORIICLE-2 genannt.
    Der Architekt liebt es, in seinen Büchern zu blättern und zu schmökern.
    Das muß für ihn so sein, als würde er einmal Erlebtes immer wieder nachvollziehen können, es quasi wiederholt erleben.
    Früher kam der Architekt alle paar Jahre nach Kabinett Saraogh, um sich an seinen Wissenssehätzen zu delektieren. Ich selbst habe fünf solcher Besuche erlebt. Aber der letzte liegt schon fünfzehn Jahre zurück. Nach der großen Katastrophe ist der Architekt nicht mehr zum Kabinett gekommen. Und nun scheint es, daß er überhaupt kein Interesse mehr an seinen Büchem -seinem unschätzbaren Wissen - hat, denn er hat dem Kabinett Saraogh den denk bar niedrigsten Dringlichkeitskoeffizienten zugewiesen. Nämlich Null-Null-Null-Null.
    Wie tragisch für uns!
    Was mag der Grund dafür sein? Was mag geschehen sein, daß der Architekt nichts mehr von seinen Schätzen wissen will? Ich kann es mir nicht erklären. Es erscheint mir als völlig absurd.
    Denn ich erinnere mich noch deutlich an seinen letzten Besuch. Ich war damals ein unbedeutender Bibliothekar, einer von zweitausend Namenlosen.
    Für uns war es eine heilige Pflicht, uns zurückzuziehen, uns förmlich unsichtbar zu machen, um den Architekten bei seinen Besuchen im Kabinett Saraogh nicht zu stören. Sein Kommen wurde uns stets rechtzeitig angekündigt, so daß wir uns ausgiebig darauf
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