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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher
Autoren: Unbekannt
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Note, trägt seinen eigenen hyperphysikalischen Stempel, wenn du so willst Grim Oyschkavary" Es passierte dauernd, daß der Architekt während unserer Exkursion mich direkt und beim Namen ansprach. Zuerst irritierte mich das ein wenig, weil ich geneigt war, darauf verbal zu reagieren. Aber ich gewöhnte mich daran, weil ich merkte, daß der Architekt eigentlich ins Leere redete. Meine Anwesenheit als Zuhörer genügte ihm völlig. „So wundersame Eigenschaften Schwarze Löcher auch haben, sie sind nicht die eindrucksvollsten Phänomene, die das unendliche und doch in sich geschlossene Universum zu bieten hat", sprach der Architekt Weiter. „Die erstaunlichsten kosmischen Phänomene finden sich wohl im Moralischen Kode, der das gesamte Universum wie eine Doppelhelix durchzieht.
    Er bildet die Determinanten. Er regelt die Gravitation und die Strangeness, legt die Geschwindigkeit des Lichts fest und bestimmt den Ablauf, den die Schöpfung zu nehmen hat.
    Kurzum, der Moralische Kode des Universums steuert sämtliche Kräfte, die du als Naturgesetze kennst, Grim Oyschkavary Du mußt dir den Moralischen Kode als Entsprechung zum Genetischen Kode der Lebewesen vorstellen. Der Moralische Kode ist aber kein Medium, der Werte wie Gut und Böse reguliert wie man fälschlich interpretieren könnte. Er nimmt keine Wertigkeit im Universum vor, sondern garantiert lediglich den Bestand und den Erhalt der Welt, wie du sie kennst, Grim Oyschkavary. Ja, in gewisser Weise ist der Moralische Kode auch für ZENTAPHER zuständig."
    Der Architekt machte eine kurze Pause. Dann sprach er weiter. „Zum Moralischen Kode gehören auch die Kosmonukleotide wie etwa die der Kosmogene DORIICLE oder TRIICLE; aus letzterem ist TRIICLE-9 seit einer halben Ewigkeit verschollen. Ich habe viele dieser Kosmonukleotide aufgesucht, habe die Welten der Wahrscheinlichkeit geschaut und erlebt und miterlebt, wie unzählige solcher möglichen Welten wieder unverwirklicht vergangen sind, weil sie nicht den erforderlichen Bestand hatten, um Wirklichkeit zu werden. Gesteuert werden diese Entwicklungen von den ndimensionalen Botenstoffen, den sogenannten Messengers. Sie sind es, die für eine permanente und lückenlose Informationsübertragung zwischen den psionisehen Feldern der Kosmonukleotide und dem Gesamtuniversum sorgen. Aber über allem steht das GESETZ!"
    Kintradim Crux machte wieder eine längere Pause, bevor er mit seinen Ausführungen fortfuhr. „Die Dritte Ultimate Frage lautet: Wer hat das GESETZ initiiert, und was bewirkt es? Ich habe mich mit diesem Thema beschäftigt, habe Jahrmillionen damit verbracht, seiner Spur nachzugehen ..."
    Der Architekt verstummte, an die sein Punkt angelangt, für eine ganze Weile, schritt schweigend und festen Schritts entlang den Regalen dahin. Ich dachte, daß er mein Vorhandensein inzwischen vergessen hatte. Aber dann bestieg er, noch immer schweigsam, eine der Kabinen und winkte mich zu sich. Er fuhr mit mir bis unter das Dach der Zentralbibliothek hoch, wo er die langsame Fahrt in der Horizontalen fortsetzte. Ich erfuhr nie, ob es dem Architekt gelungen war, das GESETZ zu enträtseln.
    Schließlich setzte der Architekt seinen Erlebnisbericht unvermittelt fort: „Ich war auch an Orten, zu denen nur die Höheren Entitäten Zugang haben.
    Das sind höherdimensionale Ebenen, die nicht einmal ich dir beschreiben kann, Grim Oyschkavary Man muß es erlebt - durch die eigene Erfahrung empfunden - haben, um sich diese unbegreiflichen Sphären einigermaßen vorstellen zu können.
    Das sind ndimensionale Bereiche, die scheinbar kein Leben zulassen, Nicht-Orte geradezu, und dennoch wie ein Organismus pulsieren. Rein standardmathematisch gesehen handelt es sich dabei lediglich um zweidimensionale Gebilde, tatsächlich ,tragen diese unmeßbar dünnen Ebenen aber ndimensionale Strukturen in sich. Um dorthin zu gelangen, müssen körperliche Wesen eine Transformation durchmachen. Ich habe das getan."
    Das ist alles, was ich über den Architekten sagen kann.
     
    *
     
    „Als der Architekt ging, tat er es ohne Gruß, ohne mich überhaupt noch eines Blickes zu würdigen", endete ich meinen Bericht. „Er bestieg seine Fähre und flog einfach davon."
    „War das wirklich alles?" fragte Atlan ungläubig. „Es war alles, was zum Thema gehört", sagte ich abweisend.
    Natürlich hatte ich vom Architekten viel mehr erfahren. Sein Monolog hatte Stunden gedauert, und in dieser Zeit hatte ich ihn als umsichtiges und sehr sorgenvolles
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