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2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin
Autoren: Unbekannt
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ihre Organe aufgrund des abrupten Endes einfach versagten.
    Tausende sanken entkräftet zu Boden, kämpften mit den letzten noch in ihnen verbliebenden Energien ums Überleben. Fast alle litten unter dem Aufruhr, der in ihren Körpern ausgelöst wurde. Zahlreiche Sambarkin entleerten ihre Verdauungswege auf die eine oder andere Weise, wo sie gerade standen, hockten, saßen, kauerten oder lagen. Kaum jemand aber protestierte, denn aus den riesigen Lautsprecherwänden hallte die Stimme der Oberkommandierenden Faer Rinkadon. Sie teilte ihnen mit, dass der Riesen-Pilzdom, ihr Forschungsobjekt seit Jahrtausenden, aktiv geworden war. Faer Rinkadon wiederholte die Information immer wieder, bis sie auch der letzte begriffen hatte. Die Nachricht war ein neues Stimulans, mit dessen Hilfe die überwiegende Zahl der Sambarkin den physischen Zusammenbruch überwand, sich endgültig aus der Ekstase löste und sich bemühte, sich der neuen Situation zu stellen.
    Wer noch Kleider am Leibe trug, legte sie ab, um den Saal vollkommen unbekleidet zu verlassen und die Reinigungsräume aufzusuchen. Man war bestrebt, nicht nur Schmutz und Schweiß abzuwaschen, sondern auch die pharmazeutisch angereicherten Dämpfe einzuatmen, die den Rausch vertreiben sollten. Während noch die Frauen und Männer aus dem Saal drängten, kamen bereits Servos herein und begannen mit den Reinigungsarbeiten. Mit großen Maschinen kehrten sie einfach alles zusammen - angefangen von dem Unrat bis hin zu den Speiseresten, den noch unberührten Speisen und Getränken sowie dem Mobiliar.
    Alles wurde anschließend in gigantischen Konvertern vernichtet und in seine molekularen Strukturen zerlegt. Aus den dabei entstehenden Grundstoffen würden neue Materialien entstehen. Spezielle Roboter holten die Toten und die bewegungsunfähigen Kranken heraus, brachten sie in die entsprechenden Einrichtungen. Faer Rinkadon konnte nichts weiter tun. Sie musste abwarten bis die Wissenschaftler ihre Arbeit aufnahmen und ihr weitere Erkenntnisse mitteilten. Der Kommandantin fiel auf, dass die Roboter einen Toten auf eine spezielle Bahre legten und mit einem schimmernden Energiefeld umgaben. „Halt!" befahl sie. „Was ist da los?" Sie beorderte eine Kamera zu der Bahre, um sich den Toten aus der Nähe anzusehen. Und dann wünschte sie, sie hätte es nicht getan. „Jemand hat ihm die Kehle durchgebissen", meldete einer der Servos absolut nüchtern. Die Kommandantin erstarrte vor Entsetzen. Schlagartig schienen die Reste der berauschenden Mittel aus ihren Adern verschwunden zu sein. Darüber raubte ihr der Schrecken nahezu die Sinne. Es war unvorstellbar! Noch nie in ihrem Leben hatte sie von einem derartigen Fall gehört. Ein Sambarkin war über einen anderen hergefallen und hatte ihn mit Hilfe seiner Zähne getötet. So, wie es die Vorfahren in einer undenkbar weit entfernten Zeit getan hatten, als sie noch Raubtiere gewesen waren...
    Es verlief nicht so, wie sie es sich nach erfolgter Mission vorgestellt hatte. Irgendetwas bewegte sich in eine ganz andere Richtung. Fee Kellind wusste nicht, was es genau war. Die Kommandantin erfasste nur mit allen Sinnen, dass erneut viel mehr Zeit verstrich, als normal gewesen wäre. Sie hatte das Gefühl, in die Ewigkeit eingebunden, in einen Kreislauf geraten zu sein, in dem sie wie in einer Falle gefangen war. Sie erinnerte sich daran, dass sie mit der SOL durch den Pilz dom von Segafrendo gegangen war. Der Hantelraumer sollte von der NACHT der Galaxis Segafrendo in den PULS von DaGlausch versetzt werden. Der Flug durch Raum und Zeit zugleich sollte von der Besatzung eigentlich nicht als „Flug" oder „Reise"wahrgenommen werden. Die Wissenschaftler an Bord des Schiffes hatten im Voraus postuliert, dass dieser Flug in Nullzeit ablaufen sollte.
    Myles Kantor und Tangens der Falke hatten dies mit umfangreichen Berechnungen erläutert. Doch die Realität passte sich dem menschlichen Denken und Empfinden in diesem Fall bei aller Rechnerei nicht an. Fee erkannte, dass etwas Furchtbares geschah, war aber nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren oder irgendetwas zu unternehmen. Die Kommandantin war zur Bewegungslosigkeit verdammt, solange der Durchgang noch nicht beendet war.
    Dieser Gedanke kreiste immer wieder durch ihr Bewusstsein, gefolgt von dem Gedanken, dass der Durchgang niemals zu Ende sein könnte, weil die SOL sich in einer hyperenergetischen Endlosschleife gefangen hatte. Fee zweifelte bereits an ihren Wahrnehmungen, wenngleich sie
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