Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hantelraumer schien bis in seine Grundfesten erschüttert zu werden und mit jeder einzelnen seiner Zellen zu vibrieren. Es schien, als habe der Pilot niemals zuvor einen derartigen Energiesturm entfacht.
    Die Erschütterung kam so plötzlich, dass Mondra Diamond davon überrascht wurde. Für einen kurzen Moment verlor sie das Gleichgewicht, taumelte und prallte mit der Schulter leicht gegen die Gangwand. Die SOL erzitterte, und ein urwelthaftes Tosen klang von den Triebwerken herüber. Es zeigte ihr an, dass sich das Raumschiff mit aller Kraft wehrte. Sie fuhr herum und änderte ihre Absicht, in einer Messe etwas zu essen. Da sie nicht weit von der Hauptleitzentrale entfernt war, rannte sie los und erreichte sie kurz darauf. Sie trat ein und sah mit einem Blick, dass die Unsterblichen regungslos in ihren Sesseln saßen oder lagen. Fee Kellind hatte ihren Kommandostand verlassen und unmittelbar neben dem Emotionauten Position bezogen. „Was ist los?" fragte Mondra, ohne zu zögern. Don Kerk'radian war mit zwei Schritten bei ihr. Er legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie mit sanfter Gewalt aus der Zentrale. Sie schüttelte ihn unwillig ab, und als er erneut die Hand nach ihr ausstreckte, wich sie ihm aus. „Antworte!" fuhr sie ihn heftiger an, als sie ursprünglich wollte. „Wir stecken in einem Fesselfeld fest", antwortete er. „Wie du dir denken kannst, versuchen wir zur Zeit, uns daraus zu befreien."
    Der Mann war verändert, Mondra spürte es deutlich. Er begegnete ihr nicht mehr mit dem gleichen Respekt wie vorher, als sie noch die Mutter Delorians gewesen war. Sie war weder überrascht noch enttäuscht. Eigentlich hatte sie nichts anderes erwartet. Sie hatte in der Hierarchie der Besatzungsmitglieder ein paar Wertigkeitspunkte verloren. „Mondra, bitte!" Der Hüne versuchte tröstlich und freundschaftlich zu sein, streckte die Hand aus, um sie ihr an den Arm zu legen. Mondra schlug sie entschlossen zur Seite. Dann fuhr sie herum, ließ ihn ohne ein weiteres Wort stehen und eilte zur Messe, so, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte.
     
    4.
     
    Ungeduldig wartete Faer Rinkadon auf eine Antwort der Ritter von Dommrath. Sie wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis Verstärkung von Annuze Ioder aus der Sternenkammer der Ritter eintreffen würde. Immerhin war der Fall Heliot eingetreten. Ganz eindeutig! Sie wusste selbst nicht genau, was unter Heliot zu verstehen war. Kein Sambarkin wusste es. Sie nahm den Begriff einfach so, wie man ihn ihr vermittelt hatte. „Die Fremden funken uns ständig an", berichtete Fagen Tuskrathin, der in höchstem Maße verunsichert zu sein schien. Er zupfte mit den Fingern an seinem halben Ohr. „Wenn wir ihre Worte richtig übersetzen, wollen sie uns mitteilen dass sie in friedlicher Absicht gekommen sind. Willst du nicht darauf eingehen?"
    „Wenn man es sich genau überlegt, kann es eigentlich nicht schaden", argumentierte Effrek Gentarfo, der Präses-Wissenschaftler, vorsichtig. Er blickte die Kommandantin unsicher an. Er schien seinem eigenen Mut nicht zu trauen und fürchtete offenbar, schroff zurückgewiesen zu werden.
    Seine senkrecht ovalen Augen waren gerötet, und sein Gesicht sah verquollen aus. Die Bemühungen, die Geister des Festes mit Hilfe von Medikamenten zu vertreiben, hatten bei ihm offenbar nicht viel gebracht. „Allerdings erwähnen die Fremden Transformkanonen in ihren Sendungen", fügte er vorsichtig hinzu. „Was auch immer sie damit meinen mögen."
    „Das zu beurteilen, überlässt du besser mir", entgegnete sie in scharf verweisendem Ton, der ihn zusammenzucken ließ. „Wenn es überhaupt Verhandlungen mit den Fremden geben sollte, woran ich noch lange nicht glaube, ist das Sache eines Ritters, sie zu führen. Ich habe nicht vor, mir dabei die Hörner abzustoßen." Sie war sich ihrer Sache keineswegs so sicher, wie sie tat. Die Situation war schwierig, um nicht zu sagen heikel, denn die Childiree-Stationen zwei bis zwölf waren in schon fast dramatischer Weise unterbesetzt. Tausende von Männern und Frauen, die auf ihnen ihren Dienst versehen sollten, befanden sich noch in Childiree-I, wo das Sa'Rijaan-Fest stattgefunden hatte. Ebenso viele standen noch immer unter dem Einfluss der genossenen Rauschmittel; da nur für eine ganz kleine Zahl von Sambarkin ausgleichende oder dämpfende Medikamente vorhanden waren.
    Wenn Faer Rinkadon die Situation nüchtern betrachtete, konnte sie nur zu dem Ergebnis kommen, dass sich die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher