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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals
Autoren: Unbekannt
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Welt mit für ihn tödlichen Druck- oder Gravitationsverhältnissen endete.
    Doch die günstigste Route war nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit der kürzesten. Die junge Tayrobo machte sich an die Arbeit. Sie verschaffte sich einen Überblick über das gesamte Verkehrsaufkommen im Cluster und passte die Ströme der Passagiere den freien Kapazitäten an. Die meisten Portaltransmitter verfügten über einen geregelten Sendeplan; drei bis vier Ziele wurden standardmäßig jeweils für einige Kilo-Hiddyn pro Croz voreingestellt. Abweichende Ziele wurden an den Gafwooch gemeldet, und die Freischaltung konnte durchaus bis zu einem Croz oder - in Ausnahmefällen - noch länger dauern. Diese entlegenen Portale bereiteten Leikene die größte Mühe. Die meisten Zeitblöcke waren für die Standardziele der Portaltransmitter belegt, doch es gab auch freie Blöcke, die mit den Spezialzielen der jeweiligen Passagiere ausgefüllt werden konnten, sofern diese Ziele in der Reichweite des jeweiligen Portals lagen.
    Zahlreiche der angegebenen Ziele befanden sich außerhalb seiner Reichweite, und Leikene musste die Reisenden erst einmal an ein Sektor- oder Clusterportal weiterleiten, von dem aus sie dann das gewünschte Lokalportal erreichen konnten. Sie erteilte, wie es Brauch war, die Anweisung, eventuell notwendige Umwege, die durch das Verkehrsaufkommen bedingt waren, kostenlos freizuschalten. Dabei achtete sie auf die Kennzeichnung der Transporte; die Passagiere mussten die einzelnen Schritte stets nachvollziehen können. Bei kostenpflichtigen Transporten lagen bereits mehrere Dutzend Reklamationen vor. Sie überzeugte sich, dass die Rechner der Gafwooch in den Abfertigungshallen die Probleme kulant und zum Vorteil des Reisenden regelten. Dann überprüfte sie, ob die riesigen Hinweisholos, die in Do'Esanom anzeigten, auf welches Ziel die Empfangs- und die Sendeseite der Portaltransmitter geschaltet waren, ständig aktualisiert wurden, eine endlose Plackerei, da jeder Portaltransmitter natürlich ein anderes Ziel haben konnte. Aber der Rechner war auf dem neuesten Stand.
    Nun nahm Leikene sich die Hinweistafeln vor, die an zahlreichen Stellen den Sendeplan der kommenden Croz für jeden der Portaltransmitter darlegten. Hier kam es auf eine genaue Koordination an. Gerade wenn entlegene Planeten angesteuert werden sollten, waren die Portale in die entsprechende Richtung oft nur wenige hundert Hiddyn lang geöffnet. Doch wie schwierig es auch immer sein mochte, jedes Ziel konnte erreicht werden, und die Gafwooch würden stets behilflich sein. Leikene kontrollierte, ob die Billets, die man nach Abschluss der in ihnen gespeicherten Reise an die Terminals zurückgab, auch ordnungsgemäß gelöscht wurden, damit sie anschließend mit neuer Programmierung wieder einsetzbar waren.
    Anschließend machte sie sich daran, nach astrophysikalischen Besonderheiten in „ihrem" Cluster Ausschau zu halten. Hyperraumstürme, Schwarze Löcher, veränderliche Sterne, Novae, alles, was das Do'Tarfryddan eben beeinträchtigen konnte. „Ausgezeichnet", vernahm die junge Tayrobo Veleynets Stimme. „Du hast die Prinzipien verinnerlicht und alles grundsätzlich richtig gemacht. Wir gehen davon aus, dass du nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis verstehst, und können diesen Teil der Prüfung beenden." Leikene verspürte Genugtuung. Und wunderte sich, dass die Umgebung sich nicht veränderte. „Nun kommt der dritte und letzte Teil deiner Simulations-Aufgabe", fuhr die Ausbilderin fort. „In den Außenlandclustern wurde ein neues Portal errichtet. Du wirst dieses Portal hyperenergetisch an das Netz anschließen." Leikene wusste, dass diese Aufgabe die schwierigste war, aber sie fühlte sich ihr gewachsen. Endlich, endlich war es soweit. Endlich durfte sie das Do'Tarfryddan betreten.
    Gemächlich kroch sie zu der Energiekugel im Zentrum der Zentrale. Die meisten sehenden Wesen nahmen sie als gelblich flimmernde Sphäre wahr, aber ihre Sinne erkannten es als das, was es war - ein Entstofflichungsfeld. Überhaupt erlebten die Tayrobo das Do'Tarfryddan auf eine völlig andere Weise als die gewöhnlichen Dommrather, die nur die Segnungen des Netzes kannten, nicht aber die ihm zugrunde liegende Organisation. Sämtliche Portale bildeten gemeinsam ein komplexes hyperphysikalisches Netz, das selbst für eine Tayrobo nur erkennbar war, wenn sie über den Weißen Schnitt, also den energieführenden Schnitt, in das Netz eindrang.
    Der Weiße Schnitt befand
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