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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals
Autoren: Unbekannt
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einmal gleichzeitig unten und rechts und links, und Ruben rannte, flog und sprang, kämpfte sich den Weg frei. Und plötzlich wurde die Dunkelheit, vor der er seltsamerweise keine Angst mehr hatte, von einem gelben Licht erhellt, und das Licht wurde heller und größer, und von allen Seiten krochen Würmer auf sie zu. Startac sah helle Linien in der Dunkelheit, die rasend schnell immer länger wurden, die tödliche Energie von Waffen, die sich für ihn aber wie in Zeitlupe durch die Dunkelheit fraß. Ruben gelang es jedes Mal, diesen hellen Fäden auszuweichen, und das Licht wurde immer heller und größer. Auf einmal hörte er ein Geräusch und wusste, Ruben Caldrogyn lachte. Der Revolutionsführer lachte, dann war das Kugelfeld direkt vor ihnen, und sie glitten hinein.
    Übergangslos fand Startac sich in dem rätselhaften Medium wieder. Es ist wunderschön, vernahm er den Gedanken des Revolutionsführers. Sein Erstaunen wurde immer größer. Was war in dem Entstofflichungsfeld mit dem Sambarkin geschehen? Was meinst du? dachte er.
    Der Funkenregen in dem verflochtenen Portalen Äther. Das alles sind die Wesen einer Galaxis, die sich auf friedliche Weise durch das Do'Tarfryddan bewegen. Startac hatte den Eindruck, dass Ruben Caldrogyn dies nun viel höher einzuschätzen wusste, als es bei Beginn ihrer Expedition der Fall gewesen war.
    Welch ein majestätischer Anblick. Ja, dachte Startac. Man weiß ihn in dem Moment zu schätzen, da man das Dommrathische Netz nicht als zu verteufelnde Einrichtung betrachtet, sondern als eine Segnung, mit der man nur auf die richtige Weise umgehen muss. Dieses Netz ist erhaltenswert. Es kommt vielmehr darauf an, die Gesetzgebung der Ritter von Dommrath zu ändern. Was ist in dem Entstofflichungsfeld mit dem Revolutionsführer geschehen? dachte Startac erneut. Sie fädelten sich in das Netz ein, glitten an ihm entlang und erreichten unangefochten das Portal von Yezzikan Rimba. Ein anderes Ziel hatte nicht zur Debatte gestanden; für Startac allein schon deshalb nicht, weil er zurück zu Trim und Keifan wollte. Und weil er erschöpft war und keine Kraft für Teleportationen mehr hatte.
    Bei Ruben hatte die Einsicht gesiegt, auf jede Zwischenstation zu verzichten. Was, wenn der Antipsi-Schirm innerhalb kürzester Zeit auch in anderen Portalen zur Verfügung stand? Die wurmähnlichen Geschöpfe waren fremdartig, aber nicht dumm. Sie konnten sich auf neue Gegebenheiten einstellen und Vorkehrungen treffen.
    In diesem Fall wäre ihnen jede Fluchtmöglichkeit genommen worden. Es schmerzte Startac, den Portalen Äther zu verlassen. Er wäre gern in diesem Medium geblieben, vielleicht für immer, wäre an den Fäden des Netzes entlanggeglitten, hätte fremde Welten besucht, neue Zivilisationen kennengelernt, wäre dorthin gegangen, wo vor ihm noch kein Mensch gewesen war. Der Äther gab ihm Kraft und Ruhe, Zuversicht und Stärke. In diesem Augenblick war er für Startac mehr als nur ein unbegreifliches Medium.
    Der Äther war für ihn Frieden und Faszination pur. Eine neue Welt, die mit ihm verschmolz und die es zu erkunden galt. Aber da waren noch Trim und Keifan. Da waren die Kolonisten von Außenland, die Keifans Heimatwelt vernichtet hatten, und der Minengürtel um Yezzikan Rimba.
    Da waren Freunde, die er liebte und die ihn auf seiner Reise begleiteten. Da war die Wirklichkeit.
    Auch wenn sie nicht so erfüllend wie der Portale Äther war, sie war und blieb vorhanden. Und sie war seine Welt.
    Er musste sich ihr stellen. Er glitt aus dem Äther hinaus und fand sich in der Dunkelheit des Portals von Yezzikan Rimba wieder. Die Wirklichkeit war dunkel. Absolut und undurchdringlich dunkel. Doch nun hatte er keine Angst mehr vor der Dunkelheit. Ruben Caldrogyn schien sich nicht so schnell von dem Äther lösen zu können. Startac schaltete seinen Scheinwerfer ein und schaute auf sein Armbandgerät.
    Es war der 4. Januar 1304 NGZ, in der dommrathischen Zeitrechnung der 01 C.07K.1 0R./433 .903D. Vier Tage! dachte Startac verblüfft. Wir haben vier Tage im Äther und den Portalen verbracht. Vier ganze Tage! Was mochte in dieser Zeit alles auf Yezzikan Rimba geschehen sein? Dann glitt auch Ruben Caldrogyn aus dem Energiefeld. Startac griff nach seiner Hand und teleportierte hinaus, ins Licht der Welt und in die Wirklichkeit.
     
    EPILOG
     
    Leikene: Der Männliche
     
    Leikene schloss ihren Bericht und verstummte.
    Der Männliche schwieg. Er wirkte schon seit geraumer Zeit gedankenverloren,
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