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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals
Autoren: Unbekannt
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bewegten sich hektisch auf ihren saugnapfähnlichen Gliedmaßen, huschten hin und her, riefen Hologramme auf und gaben Anweisungen ein. Eins der Wurmwesen verließ seinen Arbeitsplatz und kroch quer durch den Raum. Es kam erschreckend nah an sie heran, sechzehn Meter, vierzehn, zwölf, aber dann kroch es an ihnen vorbei, und nichts geschah. Die jungen Terraner, die Andromeda befreit haben, müssen nicht bei Sinnen gewesen sein, dachte Startac. Ein weiterer Wurmi kroch auf sie zu. Ich bin zu keiner Teleportation mehr imstande, dachte Startac. Zu keiner einzigen. Ich muss mich ausruhen. Ein paar Minuten noch, dann geht es mir hoffentlich wieder besser.
    Startac stieg ein seltsamer Geruch in die Nase. Es roch wie eine Mischung aus Kokos und verbranntem Plastik. Die typische Körperausdünstung der Sambarkin; sie wirkte auf Menschen zwar etwas eigenartig, aber er hatte sich mittlerweile an sie gewöhnt. Dass er sie nun so deutlich wahrnahm, konnte nur einen Grund haben: Ruben Caldrogyn transpirierte stark. Er warf einen Blick auf den Sambarkin.
    Ruben Caldrogyns Gesichtsausdruck war völlig entrückt. Als hätte er im Portalen Äther die Erfüllung gefunden und erwartete nun von diesem viel größeren energetischen Entstofflichungsfeld die Transformation. Wozu auch immer. „Nein, Ruben", wisperte Startac. Ein Wurmwesen kroch in vielleicht dreizehn Metern Entfernung an ihnen vorbei. „Tu es nicht."
    Das Geschöpf kam näher. Zwölf Meter... elf ... und bog dann nach links ab. Der Revolutionsführer hatte ihn gar nicht gehört. Er streckte eine Hand aus, immer weiter, und schließlich drang sie in das Energiefeld ein. Ruben Caldrogyn wurde zu Startac Schroeders Entsetzen wie von einer Art Traktorstrahl in das Innere des energetischen Phänomens gezogen.
    Startac erkannte auch durch den Schleier aus Licht, dass Caldrogyn keinerlei Anzeichen von Angst zeigte. Vielmehr glaubte der Monochrom-Mutant, auf dem Gesicht des Revolutionsführers eine überwältigende Faszination auszumachen. Wie im Portalen Äther. Schroeders Gedanken rasten. Was sollte er tun? Dem Sambarkin in die Energiekugel folgen? Vielleicht konnten sie durch diese Sphäre ja wieder nach Yezzikan Rimba zurückkehren.
    Ein schrilles Heulen unterbrach den Gedankengang.
    Bislang hatte Startac außer dem Scharren und Kratzen der Tayrobo hier noch kein Geräusch gehört. Doch diese Tonfolge erinnerte ihn unwillkürlich an eine Alarmsirene.
    Die Tayrobo, die bislang mit verbissener Konzentration ihren Aufgaben nachgegangen waren, hielten inne. Startac Schroeder hatte nicht die geringste Ahnung, was geschehen war, doch Sekunden später krochen zahlreiche wurmähnliche Wesen auf das energetische Feld zu. Es bestand nicht der geringste Zweifel, sie wussten, wo sich die Eindringlinge befanden! Startac schaute sich gehetzt um. Caldrogyn schwebte in dem energetischen Feld und machte keinerlei Anstalten, es zu verlassen. Der Sambarkin hatte anscheinend gar nicht mitbekommen, was sich außerhalb seines Ereignishorizonts ereignete.
    Startac dachte an seine Wahrnehmungen im Portalen Äther. War es im Inneren des Feldes überhaupt möglich, die Außenwelt noch wahrzunehmen?
    Er wusste es nicht mehr. Das Erlebnis hatte einen unglaublich starken Eindruck hinterlassen. Er hätte eigentlich gedacht, dass er es nie vergessen, sich auf ewig an jede Einzelheit erinnern würde, doch genau das Gegenteil war der Fall. Es kam ihm jetzt so fremd und unwirklich vor, dass es ihm wie ein Traum erschien. Startac sah, dass einige der Tayrobo mit ihren Saugnapf-Extremitäten Gegenstände hielten, die ihn frappant an Waffen erinnerten. Das war eindeutig eine Eskalation; bislang hatte er nicht den Eindruck gehabt, dass die Wurmähnlichen überhaupt fähig wären, auf Gewalt zurückzugreifen.
    Was tun? In das Energiefeld gleiten?
    Teleportieren? Startac Schroeder spreizte die Beine, riss die Arme hoch und schrie: „Keinen Schritt weiter, oder mein Gefährte wird das Energiefeld vernichten!" Er war froh, dass sein Translator das Do'Esanom beherrschte, die Sprache des Landes Dommrath. Die Drohung wirkte. Er konnte sein Glück nicht fassen. Die Wurmgeschöpfe erstarrten zur Regungslosigkeit. Aber Startac war klar, dass er sich nur eine kurze Atempause verschafft hatte.
    Die Lage war aussichtslos.
     
    8.
     
    Leikene: Der Befehl
     
    Veleynet befand sich ebenfalls unter den Dutzenden von Tayrobo, die sich vor und in der Schaltzentrale des Catterstocks zusammengefunden hatten, am Tar'Yarony.
    Leikene
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