Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hier im Ätherherzen.
    Das Raubtier schlich davon. Ruben Caldrogyn blieb Ruben Caldrogyn. Die Ritter von Dommrath waren noch immer die, die er bekämpfen wollte.
    Doch nicht auf diese Weise. Nicht, indem er zerstörte. Nur, indem er neue Werte schuf.
    Ruben Caldrogyn mochte das Ende der Ritterherrschaft noch so sehr herbeisehnen, doch die Folgen der Abschaltung des Transmittersystems waren in ihrer gesamten Auswirkung so brutal, dass er sie nicht in Kauf nehmen konnte. Ruben Caldrogyn hatte keineswegs den Eindruck, Geschichte geschrieben zu haben. Aber er ließ sich an den Rand der Energieblase treiben, kehrte ins Standarduniversum zurück.
    Noch bevor er begreifen konnte, was sich wirklich zugetragen hatte, packte Startac Schroeder seine Hand und vollzog einen Teleportersprung.
     
    10.
     
    Startac Schroeder: Ins Licht der Welt
     
    „Wo sind wir?" fragte Ruben Caldrogyn und sah sich verwirrt um. Der Revolutionsführer wirkte völlig verunsichert. Was er in dem Entstofflichungsfeld erlebt hatte, musste an den Grundfesten seines Verstands gerüttelt haben. Reiß dich zusammen, dachte der Monochrom-Mutant. Ich brauche dich jetzt, muss mich auf dich verlassen können. Denn ich kann uns wohl nicht mehr von hier wegbringen. Und wenn du jetzt durchdrehst, sind wir endgültig erledigt. „In unmittelbarer Nähe des Kugelfeldes, durch das wir diesen Ameisenbau erreicht haben. Was ist passiert? Was hast du erlebt?"
    Doch der Sambarkin antwortete nicht, machte lediglich mit seinen zweigeteilten Ohrläppchen hektische Gesten, viel zu schnell, als dass Startac sie deuten konnte. „Die Allmacht", sagte er schließlich, „Ich hätte die Astronautische Revolution zum Sieg führen können, habe es aber nicht getan."
    Der junge Mutant war zu erschöpft, um Caldrogyns Worte zu hinterfragen. Und der Revolutionsführer schien auch gar nicht bereit zu sein, ausführliche Antworten zu geben. „Wir müssen nach Yezzikan Rimba zurückkehren", fuhr er fort. „Ich muss nachdenken, wie die weiteren Schritte der Astronautischen Revolution aussehen werden."
    Startac lachte heiser auf. „Eventuell können wir zu einem späteren Zeitpunkt die Expedition wiederholen und statt des Stocks der Wurmwesen ein anderes Ziel im Checkalur von Crozeiro ansteuern", fuhr Ruben fort. „Bist du noch bei Sinnen? Hier im Stock ist die Hölle los. Überall wimmelt es von diesen Würmern. Ich kann sie orten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie uns finden. Und es sind noch andere Wesen hinzugestoßen. Sie sind ebenfalls fremdartig, sehr fremd, wenn auch nicht ganz so unbegreiflich wie die Tayrobo. Ja, wir müssen hier weg, Ruben."
    Er hielt kurz inne; das Sprechen erschöpfte ihn. „Aber nicht, damit du über die Zukunft der Revolution nachdenken kannst. Sondern weil man uns hier vielleicht bei lebendigem Leib die Haut abziehen wird, wenn man uns erwischt, und man wird uns erwischen, Revolutionsführer! Diese Wurmwesen wollten mich töten, als du in dem Feld warst! Ich habe keinen Zweifel daran, sie wollten mich töten. Sie hatten Waffen auf mich gerichtet und wollten abdrücken, als sie dann irgendeinen Befehl bekamen, den ich nicht genau verstanden habe. Dann bist du aus dem Feld gestürzt, und ich bin sofort teleportiert."
    Der Sambarkin wirkte noch immer so entrückt, dass er Schroeders Worte gar nicht zur Kenntnis zu nehmen schien. „Ich kann nicht mehr teleportieren!" versuchte der Mutant ihn aufzurütteln. Ruben schien endlich in die Wirklichkeit zurückzufinden. Zum ersten Mal seit seiner Rückkehr aus dem Entstofflichungsfeld sah er Startac mit klarem Blick an. Seine Ohrlappen brachten Aufmunternde Herausforderung zum Ausdruck. „O doch, du kannst, junger Terraner. Nur noch ein Sprung zum Kugelfeld, und dann wartet der Portale Äther auf dich, und er wird dir neue Kraft geben und dich wiederherstellen. Du musst!"
    „Nein." Startac spürte eine abgrundtiefe Leere in sich, einen Permafrost der Erschöpfung, der bis in die tiefsten Fasern seines Körpers drang und ihn lähmte. „Du kannst!" wiederholte der Revolutionsführer und streckte die Hand nach ihm aus. „Nur noch ein Sprung. Ein letzter Sprung, ganz nah heran an das Kugelfeld, und wir treten in sein Inneres und verlassen diesen Ort." Startac stöhnte gequält auf. „Ein Sprung!"
    Der Monochrom-Mutant ergriff die Hand des Sambarkin, schloss die Augen und wappnete sich gegen den Schmerz und die frostige Erschöpfung, die danach unerträglich sein würde. Dann konzentrierte er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher