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2059 - Die Astronautische Revolution

Titel: 2059 - Die Astronautische Revolution
Autoren: Unbekannt
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Feldstärke. Daraus ergeben sich für mich drei Schlussfolgerungen."
    Er lehnte sich zurück. Seine Augen hielten Trim Marath und Startac Schroeder gefangen. Das äußerst linke Ohrläppchen richtete sich anklagend auf sie. „Ihr seid Spione der Ritter von Dommrath." Das zweite Läppchen kam dazu. „Und ihr seid Mutanten." Und das dritte: „Ihr seid tot."
    Erste Lektion: Die Schule der Schnitzer Wir legten die Entfernung zwischen Ratsgebäude und Raumhafen schweigend zurück und bogen gerade in den nach Vismar Elonkun benannten Platz ein, als sich einer der Zierbüsche neben dem Gehweg plötzlich verwandelte.
    Aus dem blauschwarzen, etwa zwei Mannslängen hohen Gewächs wurde ein riesenhafter Sambarkin - kein besonderer Trick, tausendmal gesehen. Jeder etwas schlauere Halbwüchsige konnte so etwas programmieren.
    Doch war mir nichts von einer geplanten Gambia-Vorführung bekannt. Wie auch, mein Volk hatte derzeit fraglos Wichtigeres zu tun; und deshalb reagierte ich, zu meiner eigenen Überraschung, sehr schnell, warf mich zur Seite, und das Geschoß verfehlte mich knapp.
    Ein großer Teil des Elonkun-Monuments hinter mir glühte grell rot auf und verging in flirrender Schwärze, noch ehe der Knall der Implosion meine Ohren erreichte.
    Der Attentäter schrie auf. Er ließ den eigentlich für die Großwildjagd bestimmten Implo-Werfer fallen, hatte anscheinend nur eine einzige Ladung zur Verfügung gehabt. Schon wie er zu der Waffe gekommen war, würde Gegenstand peinlichster Untersuchungen an der Waidmännischen Hochschule sein müssen.
    Ich kam wieder auf die Knie, aus verständlichen Gründen ein wenig wacklig. Die drei Gardisten, die meine Eskorte gebildet hatten, lagen bewußtlos in den Trümmern, die von der Statue des Diagonaldenkers übriggeblieben waren.
    Ehe ich mich vollends aufrichten konnte, stieß der geheimnisvolle Angreifer ein tierisches Gebrüll aus und stürmte mit gesenktem Kopf auf mich los, die Hörner zum Kerr-Winnuck bereit.
    Kerr-Winnuck! Lächerlich, in diesen Zeiten, doch deshalb nicht weniger letal. Ein Traditionalist also? Und ich war überzeugt gewesen, ich hätte diese Typen unter Kontrolle...
    Was einem in einer solchen Situation durch den Kopf geht! Ich trug keine Waffe bei mir, natürlich nicht; hätte im Übrigen auch nicht besonders viel damit anzufangen gewußt. Und ich kniete, kämpfte noch mit dem Gleichgewicht!
    Der mörderische Stoß würde von oben kommen...
     
    *
     
    „Gegen einen Stoß von unten schützt die Kieferplatte", dozierte Hajita Lönker. Ihre Lappfinger vibrierten vor Sendungsbewußtsein, während sie die Standard-Verteidigungshaltung vorführte. „Ihr müsst also danach trachten, immer höher als der Gegner zu sein, damit er nicht von oben die Schädeldecke oder von hinten das Genick durchstoßen kann - denn in diesem Fall würde es sehr rasch sehr finster."
    Sie blickte über die Runde, ob auch alle Schüler den markigen Spruch registriert hatten. „Aber ihr dürft nicht zu steif stehen dabei, und natürlich müsst ihr die Arme richtig halten, falls er fintiert hätte und euch in Wirklichkeit an die Nieren will. - Alles klar? Jetzt ihr! Du fängst an, Caldrogyn!"
    Ruben rührte kein Läppchen. Nicht, dass er Hajita Lönker von seiner Matratze stoßen würde, wenn sie sich jemals freiwillig darauf niederließe. Der Gedanke an ihre Figur hatte ihm schon oft beim Einschlafen geholfen. Aber die Selbstverteidigungsstunden gingen ihm seit langem auf die Nerven - und dann erst dieser ganze Kerr-Winnuck-Schwachsinn!
    Vielleicht mochten die Vorfahren der Sambarkin irgendwann in der trostlosen Frühgeschichte des Planeten wirklich ihre Revierstreitigkeiten mit den Hörnern geregelt haben - was ging das ihn an? „Ruben Caldrogyn! Brauchst du eine schriftliche Einladung?"
    Und dann Meldungen wie diese! Selbst Wickelkinder gähnten nur mehr, wenn sie das hörten, und er war bitte schön fast acht! Widerwillig stand er auf und strich sich das Beinkleid glatt, bevor er in einer arroganten Geste den Kopf zu Hajita hob.
    Eines der Mädchen lachte leise. Bewundernd, wie er annahm. Das stachelte ihn auf. „Ein einziger Gedanke kann stärker sein als alle Hörner dieser Galaxis", sagte er, ohne das Kauholz aus dem Mund zu nehmen. „Vismar Elonkun Yez zikische Stanzen, zweites Buch, neunzehnter Vers."
    „Ja, aber man muss diesen Gedanken erst einmal haben", konterte Hajita. „Während aus deinem Schädel, wenn ihn das Kerr-Winnuck träfe, nur Luft entweichen würde!"
    Die
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