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2059 - Die Astronautische Revolution

Titel: 2059 - Die Astronautische Revolution
Autoren: Unbekannt
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dummen Bratvögel in der ersten Reihe kicherten pflichtbewußt. Hajita sonnte sich in ihrem Erfolg. „Nebenbei, von Elonkun hat man viele Dommzehnte nichts mehr gehört."
    „Weil er alles gesagt hat, was zu sagen ist!" rief Ruben hitzig, lauter, als er es ei gentlich gewollt hatte.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er durchtrennte das Kauholz mit einem einzigen Biß und spuckte es der Lehrerin vor die Füße. „Und weil Blindschleicher wie du trotzdem mehr als ein Leben brauchen würden, um ihn zu kapieren!"
    Er wartete ihre Antwort nicht ab"... ein ernstes Wörtchen mit deiner Mutter reden ..." würde garantiert ein Teil davon sein -, sondern rannte hinaus und knallte das Tor des Saals hinter sich zu.
     
    *
     
    Seiner Mutter Ydene, die sofort spürte, dass wieder einmal etwas vorgefallen war, wich er für den Rest des Abends aus.
    Als er endlich im Bett lag, kam sie, um ihre Hörner an den seinen zu reiben, wie sie es getan hatte, seit er denken konnte. Diesmal aber drehte er sich weg, rollte sich ein und tat, als schliefe er bereits, bis sie mit schleppenden Schritten aus dem Zimmer ging.
    Sie weinte lange. Erst als es still geworden war im Nebenraum und er ihre tiefen Atemzüge hören konnte, stand er auf und schlich, sorgfältig darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen, auf die Terrasse.
    Ihr Haus war eines der höchstgelegenen auf dem Sommerhügel. Unter ihm, bis hinab ins Karge Tal, waren nur noch wenige vereinzelte Lichter zu sehen.
    Praktisch die ganze Schule schlief.
    Ruben schnaubte verächtlich. Morgen würden sie wieder aufspringen, schon zeitig bestens gelaunt, eines ihrer verlogenen Lieder singen und sich dann, selig grinsend wie die Idioten, an ihre Werkbänke setzen. Und bis zum Abend kitschige Souvenirs schnitzen für die Geschäftsleute und Touristen, die noch schnell ein Mitbringsel suchten für „ihre Liebsten daheim", bevor sie erleichtert durchs Portal verschwanden ...
    Und sie würden sich Geschichten erzählen, die Idioten vom Sommerhügel, oder vielleicht ehrfürchtig erschauern bei der Vorführung eines schwülstigen Gambia-Kunstwerks oder ihre glorreiche Vergangenheit beschwören mit Buddo-Tänzen und Kerr-Winnuck und all dem anderen geistlosen Schwampf ... Manchmal, in Momenten wie diesen, war sich Ruben Caldrogyn hundertprozentig sicher, dass er nur aus Versehen hier sein musste, vielleicht aufgrund eines besonders perfiden kosmischen Irrtums. Genau, er war nicht der Sohn dieser Frau. Sondern adoptiert, oder er war ein Roboter, nur so raffiniert getarnt, dass niemand es merkte, nicht einmal er selbst!
    Er gehörte nicht hierher, nicht in die Schule der Schnitzer vom Sommerhügel, sicherlich nicht.
    Sein Blick wanderte vom Kargen Tal den Hügel herauf und höher, zu den Schmerzpalmen, die den Festsaal der Schnitzmeister umstanden. Einmal im Dommjahr wurde hier das Wissen von Generationen an jeweils nur eine auserwählte Person weitergegeben - mit dem Schnitzmesser, in Form von tiefen Einschnitten, deren Narben später voll Stolz zur Schau getragen wurden.
    Welch perverse, pathetische Dummheit! Und wofür?
    Für Händlerinnen und Müssiggänger, die ihren Mann oder ihre Ehefrau einlullen wollten, ablenken vom durchaus begründeten Argwohn, sie könnten vielleicht in den Kado, in denen sie nicht zu Hause waren, noch durch ganz andere Portale gegangen sein...
    Rubens Faust hatte sich so fest um das Geländer geschlossen, dass er sie fast nicht mehr lösen konnte. Idiotie, Dummheit und Ignoranz, das musste er täglich atmen, und er erstickte nahezu daran!
    War er wirklich der einzige auf dem Sommerhügel, auf dem Kontinent, ja dem ganzen Planeten, der denken konnte? Schlimmer, war er der Klügste im ganzen Land Dommrath und versauerte hier unter hirnlosen Hornknopfschnitzern?
    Er gehörte woanders hin. Ganz woanders. Höher wanderte sein Blick und höher.
    In den Himmel. Zum Licht.
    Zu den Sternen.
    Ein Schauder lief seinen Rücken hinab. Wind rauschte in den Bäumen. Regentropfen fielen auf sein Gesicht, doch er ignorierte sie, starrte nach oben, nach oben.
    Und Ruben Caldrogyn erkannte, achtjährig, in diesem unendlich langen Augenblick, in dieser Nacht auf dem verfluchten Sommerhügel, wofür er bestimmt war.
    Zweite Lektion: Der Flug des Königsdrachen Was hatte Hajita uns eingebleut? Höher sein als der Angreifer und die Arme bereit, falls er fintiert...
    Das war mehr als eineinhalb Dommhunderte her. Ich brachte stattdessen nur eine ungelenke Rolle rückwärts zustande, stieß
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