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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide
Autoren: Unbekannt
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bringen. Aber dann krachten die ersten Strahlsalven aus den Geschützen des Kolonistenschiffs in die Häuser und Hochbauten hinein, und die Druidenstadt rund um das Portal von Saroniahel begann zu brennen.
    Als der Alarm durch die Klinik gellte, wussten wir, dass wir auch hier keine Sicherheit mehr hatten - im Gegenteil. Das Schiff feuerte nun direkt auf die Klinik. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammenstürzte. „Schnell!" drängte ich. „Wir müssen wieder ins Freie! Zur Abfertigungshalle und dann zu den Transmittern! Vielleicht können wir durch sie fliehen!"
    „Ich gebe Feuerschutz", sagte Orkisme. „Verstehen?"
    „Dann los! Komm, Sangelie!"
    Sangelie, das Kind weiterhin fest an den Körper gebunden, folgte mir ohne ein Wort. Sie nahm meine Hand, und als wir uns dem Ausgang näherten, erfolgten über uns mehrere Explosionen. Es war das Ende der Druidischen Klinik, in der so viele Wesen unterschiedlichster Art geheilt worden waren. Als wir endlich im Freien waren, gerieten wir in einen Strom von Druiden, die alle zum Portal wollten. Auch sie waren aus ihren brennenden und zerstörten Häusern geflohen, in wilder Panik. Und über unseren Köpfen schwebten die Roboter und schossen scheinbar willkürlich entweder mit Paralyse- oder mit tödlichen Energiestrahlen. „Ich gebe Feuerschutz", wiederholte Orkisme und stieg auf. In fünf Metern Höhe begann er auf die anderen Roboter zu schießen. Die Kraft seiner Waffen musste furchtbar sein, denn wo er traf, explodierte eine Maschine. Bald war es ein Dutzend. und Orkisme feuerte weiter. Dabei stieg er weiter, bis er auf einer Höhe mit den Aggressoren war. So konnten deren Strahlen, wenn sie ihn verfehlten, nicht in die Druidenmenge fahren.
    Es war schrecklich. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht über Tote oder Gelähmte fielen, die am Boden lagen. Wenigstens hatte Orkisme uns eine kleine Atempause verschafft. Mein alter Roboter dezimierte die Zahl der Angreifer weiter, und wir hatten die Abfertigungshalle erreicht, als er von drei Strahlsalven gleichzeitig getroffen wurde und explodierte. „Nein!" rief ich erschüttert aus. „Orkisme!" Er konnte mich nicht mehr hören, und ich würde nie wieder sein „Verstehen?" hören, mit dem er mir so oft auf die Nerven gegangen war. Nie wieder, diese beiden Worte waren so endgültig, so grausam.
    Ich eilte durch das Gedränge zu einem Gafwooch und verlangte einen Transit für mich, Sangelie und das Kind. Es war mir egal, wohin, nur schnell musste es gehen. Der Gafwooch spie ein Billet aus. .Ich schnappte es mir und kämpfte mich damit zu Sangelie und Marman durch. Wir sahen uns an und drängten ins Freie. Dann liefen wir, so gut es in der Menge ging, auf die schwarzen Transmitterrechtecke zu. Plötzlich entdeckte ich weitere Raumschiffe am Himmel. Ich machte Sangelie darauf aufmerksam. „Vielleicht Schiffe der Legion!" rief ich. „Oder Schiffe der Astronautischen Revolution!"
    „Wenn es solche sind, kannst du sie getrost vergessen", sagte Sangelie. „Sind doch alles Schrottkähne!" Sie näherten sich und verloren an Höhe. Ich behielt sie im Auge, während wir uns durch die Massen vorkämpften. Die Druiden wurden mit zunehmender Panik immer rücksichtsloser. Jeder wollte als erster beim Transmitter sein. Jahrtausendelang waren wir ein friedliches Volk gewesen, nie hatte es Gewalt auf Couxhal gegeben. Und nun veränderte dieser schreckliche Krieg alles innerhalb weniger Stunden. Es war furchtbar. Es war das, was die Ritter von Dommrath von ihren Völkern Jahrtausende und länger ferngehalten hatten und was wir nun in einer furchtbaren Konsequenz kennenlernten.
    Und dann, es waren nur noch wenige Meter bis zum Portaltransmitter, sah ich, welche Schiffe da gekommen waren. Es waren keine Einheiten der Legion, auch nicht der Astronautischen Revolution, sondern weitere Schiffe der Außenland-Kolonisten! Damit war jede Hoffnung auf Rettung dahin.
    Couxhal würde untergehen und wir mit ihm, wenn es uns nicht endlich gelang, uns zum Transmitter durchzukämpfen. Eine Mauer aus Leibern versperrte den Weg. Wir kamen nicht mehr durch und mussten warten, bis die Druiden vor uns entmaterialisiert worden waren.
    Zu allem Überfluss griffen jetzt auch die Roboter wieder heftiger an. Sie feuerten blind in die tobende Menge. Ich hielt Sangelies Hand fest gepackt, damit wir nicht auseinandergerissen und getrennt wurden. Endlich hatten wir nur noch eine Reihe von Flüchtlingen vor uns. Als sie in das schwarze Feld traten und
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