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Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Titel: Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Autoren: Amigo Grafik GbR
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KAPITEL 1

    Die Einstein
    – I –
    Kathryn Janeway musste ihn einfach selbst sehen.
    Sie hatte Seven of Nines umfangreichen Bericht gelesen. Sie hatte ein langes Gespräch mit Captain Jean-Luc Picard geführt, auf den sie – ganz nebenbei gesagt – noch immer wütend war. Kurz: Sie besaß eigentlich alle Informationen, die sie wirklich benötigte. Hinaus zu dem Borg-Kubus zu fliegen, würde nichts, aber auch absolut gar nichts bringen.
    Trotzdem war sie auf dem Weg dorthin.
    Obwohl sie als Vice Admiral dazu berechtigt gewesen wäre, für diesen Ausflug einen schweren Kreuzer abzukommandieren, hatte sie sich dagegen entschieden. Es wäre in ihren Augen eine Verschwendung von Ressourcen gewesen. Stattdessen hatte sie sich damit zufriedengegeben, auf der Einstein mitzufliegen, einem einfachen Forschungsschiff. Der Kommandant der Einstein , Howard Rappaport, war begeistert gewesen, Janeway an Bord begrüßen zu dürfen. Rappaport war ein eher kleiner, untersetzt wirkender Mann, in dessen Augen allerdings ein scharfer Intellekt blitzte. Er hatte sie mit Fragen über all die Rassen, denen sie im Laufe der Odyssee der Voyager durch den Delta-Quadranten begegnet war, regelrecht gelöchert. Es war nicht unbedingt ein Thema gewesen, an dem sie ein gesteigertes Interesse gehabt hätte, aber Rappaports unaufhörliches Drängen abzuwehren, hätte sich angefühlt, als trete man einen übereifrigen Welpen. Also hatte sie ihm im Laufe der Reise so oft, wie es ihr angemessen schien, die Freude gemacht und sich mit ihm unterhalten.
    Er schien ihr jedoch zugehört zu haben, denn er hatte ihr nicht nur geradezu an den Lippen gehangen, sondern auch intelligente Anschlussfragen gestellt. Einmal allerdings hatte er allzu eifrig ausgerufen: »Ich wünschte, ich wäre dort gewesen.«
    »Nein. Das wünschen Sie sich nicht«, war Janeways ziemlich rüde Reaktion gewesen. Er hatte den Eindruck erweckt, als wolle er mehr über ihre Gefühle diesbezüglich erfragen, aber der leicht gehetzte Blick in Janeways Augen hatte ihn klugerweise davon Abstand nehmen lassen.
    Drei andere Offiziere reisten gemeinsam mit Janeway an Bord der Einstein , alle drei angebliche Borg-Experten. Die Offiziere – Commander Andy Brevoort, Commander Tom Schmidt und Lieutenant Commander Mark Wacker – waren erfahrene Xeno-biologen, denen die Sternenflotte nur eine Aufgabe gestellt hatte: eine Methode zu finden, einen absoluten Schutz gegen die Borg zu entwickeln, sollten diese einen weiteren Angriff starten. Denn im Grunde waren der Rat der Vereinigten Föderation der Planeten und die Sternenflotte insbesondere der Meinung, dass, obschon es ihnen gelungen war, der Zerstörung durch die Hände der Borg ein ums andere Mal zu entgehen, sie diesen Umstand vor allem schierem Glück zu verdanken hatten. Der Plan bestand nun darin, das Element des Glücks aus der Gleichung zu entfernen und durch eine geeignete und erprobte Lösung zu ersetzen.
    Die Einstein war ein robustes Schiff, aber es mangelte ihr spürbar an Annehmlichkeiten. Man hatte sie entwickelt, um Wissenschaftler zu beherbergen, nicht Lamettaträger oder Botschafter oder andere Gäste dieser Art. Janeways Quartier war natürlich das luxuriöseste an Bord des Schiffes. Dennoch wirkte es recht spartanisch. Dem Admiral war das gleichgültig. Sie neigte in dieser Hinsicht nicht dazu, auf Etikette zu bestehen. Solange man ihr auf der Einstein eine atembare Atmosphäre, eine funktionierende Schwerkraft und einen konstanten Kaffeenachschub gewährleistete, war sie zufrieden.
    Janeway hatte die Befürchtung, dass sie sich zur Süchtigen entwickelte. Das letzte Mal, als sie an Bord eines Raumschiffs gewesen war, hatte sie den Warpkern ein wenig zu lang angestarrt und dabei schließlich den Eindruck gewonnen, dass er wie eine gigantische antike Kaffeemaschine aussah. In diesem Augenblick hatte sie sich geschworen, dass sie dieses scheußlich süchtig machende Gebräu aufgeben würde. Doch hier saß sie schon wieder und hielt eine Tasse schwarzen Kaffees in der Hand, während sie zum wiederholten Male die Berichte all der verschiedenen Quellen über den gewaltigen Borg-Kubus durchging, den die Enterprise so ziemlich im Alleingang ausgeschaltet hatte. Es gab eine Abschrift aller Logbucheinträge, die von Captain Picard zu diesem Thema verfasst worden waren, und ebenso eine der Einträge verschiedener anderer Besatzungsmitglieder, wobei die bemerkenswertesten zweifellos von dem vulkanischen Counselor T’Lana stammten.
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