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2017 - Das Kind und der Pflanzenvater

Titel: 2017 - Das Kind und der Pflanzenvater
Autoren: Unbekannt
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und auf den Tod vorzubereiten.
    Da hatte eine andere, rebellische Stimme in ihr zornig aufgeschrien: NEIN! Nicht jetzt, nicht auf diese Weise!
    Eine weitere innere, kühle und sachliche Stimme hatte dazu sarkastisch gemeint: Und welche Weise wäre dir genehm?
    Das entscheide ich später, hatte Mondra gedacht und sich über das Durcheinander in ihrem Verstand gewundert. Kostbare Zeit war dadurch verronnen, die vielleicht produktiv hätte genutzt werden können.
    Und dann war alles sehr schnell gegangen.
    Fakt war mittlerweile: Sie waren noch mal davongekommen. Die Mundänen hatten den Sieg schon in greifbarer Nähe gehabt. Doch dann war der Hilferuf endlich erhört worden, und die Flotte der Galaktischen Krone war sprichwörtlich in der letzten Sekunde zur Rettung eingetroffen ...
    Die Galaktiker hatten entsetzt zusehen müssen, wie nahezu die Hälfte der Kronenschiffe vernichtet wurde, bis die SOL endlich den Sprung in den Hyperraum geschafft hatte. Sie waren gerade noch mal vom Spaten des Totengräbers gesprungen - aber so knapp, daß der Schrecken selbst den abgebrühten Profis noch Stunden später in den Gliedern saß. Auch SENECA hielt ausnahmsweise mal für eine Weile die altkluge Klappe.
    Momentan waren sie also sicher, und die Verhandlungen mit den Tharoidonern würden den weiteren Weg weisen..
    Mondra schüttelte die schwarze Haarmähne in den Nacken. „Na schön, ich bin nicht tot, sondern 18 Millionen Jahre in der Vergangenheit und 36 Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt ...
    Haben wir eigentlich irgendein Datum?"
    „Nach der Bordzeit schreiben wir den 8. Mai 1291 NGZ", antwortete die Maschine. „Wobei ich einräumen muß, daß ich keine Kenntnis darüber habe, wie lange die Reise von Mega-Dom zu Mega-Dom gedauert hat. Wir sind am 2. Mai aufgebrochen, und seit unserer Ankunft sind sechs Tage vergangen. Die Zeit dazwischen kann nicht definiert werden."
    „Tja, jedenfalls ist mein Sohn noch ein Baby, und ich habe keine grauen Haare. Aber Zeit ist ja relativ, nicht wahr? Zumindest, wenn man bedenkt, welche Reise wir hinter uns haben."
    Mondra stand auf und ging zu dem kleinen Kinderbett in ihrer Nähe. Nach der Bordzeit war Delorian jetzt acht Tage alt, denn er war am 30. April, genau in dem Moment, als der PULS das erstemal schlug, geboren worden.
    Der Kleine schlief selig, er lag auf dem Rücken und nuckelte am rechten Daumen. Hin und wieder zuckten seine Beinchen; er hatte die Decke fortgestrampelt.
    Rhodans Gefährtin wollte ihr Kind umarmen und an sich schmiegen, aber sie wagte es nicht zu berühren, um es nicht zu wecken. Sie deckte den Sohn nur behutsam wieder zu und lächelte ihn zärtlich an.
    Der Moment der Ablenkung war jedoch nur kurz, und ihre Miene wurde erneut trübsinnig. Ruhelos wanderte sie durch die Kabine, als könne sie irgendwo in einer Ecke die Antworten finden.
    Es ist wahr, dachte sie niedergeschlagen. Der Alptraum hört nicht auf. Ich kann nicht erwachen ...
    Die ehemalige Agentin biß sich wütend auf die zitternde Unterlippe.
    So weit ist es also mit mir gekommen. Ich bin ein schluchzendes Wrack, irgendwo und irgendwann weit von der Heimat gestrandet. Als ob ich nie eine Ausbildung zur Agentin gemacht hätte, nie an der Front gewesen wäre, meistens ganz auf mich gestellt. Allerdings hatte sie früher auch nie solche Alpträume gehabt, die sie blaß und von Angstschweiß durchnäßt erwachen ließen.
    Und früher hatte sie auch keinen Mann wie Perry Rhodan geliebt. Ihr Körper bäumte sich auf in dem vergeblichen Versuch, die Tränen zurückzuhalten.
    Und dann sagt er mir auch noch, daß er mich liebt! erinnerte sie sich, zugleich zornig und verzweifelt. Das, waren seine letzten Worte, obwohl ich es ihm ausdrücklich verboten hatte! Wie konnte er mir das nur antun? Er weiß doch, wie ich dazu stehe - ebenso, wie ich seine Einstellung kenne! Oh, ich könnte ihn... Dieser ... dieser rücksichtslose ...
    Delorian seufzte laut und unterbrach damit Mondras Selbstzerfleischung. Sie kehrte zu seinem Bettchen zurück und betrachtete seinen Schlaf.
    Wenn du ihn nur einmal hättest sehen und im Arm halten können, dachte sie kummervoll. Er ist wunderschön, Perry. Wie gern hätte ich ihn zusammen mit dir aufgezogen. Du hättest es verdient, wirklich wahr. Aber so, wie ich deine bisherige Lebensgeschichte kenne, wirst du Delorian wahrscheinlich das erstemal sehen, wenn er schon erwachsen ist. Und ich bin bis dahin vermutlich eine vertrocknete alte Schachtel.
    Zumindest gab es die
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