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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis
Autoren: Unbekannt
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und den Hundertschaften der Roboter. Endra überprüfte jede einzelne Funktion, machte die Sperrungen rückgängig und nickte zufrieden. Sie schob die Steuerung zurück ins Zentrum der Holowiedergaben.
    Schweigend sah sie zu, wie das Fell des Harshans getrocknet und mit Bürsten, zwischen deren Borsten speziell gemischte Duftpaste hervortrat, hart und sanft gestriegelt wurde. Eine andere Automatik öffnete seinen Rachen, reinigte Gaumen, Zunge, Bindegewebe und Zähne samt Zahnfleisch von den stinkenden Resten der letzten Mahlzeit und trug wohlriechendes, kühlendes Öl auf. Die muskelstarrende, schmalleibige Bestie grollte, brummte und knurrte in äußerstem Wohlbehagen und schlich mit gebeugtem Nacken zu ihrem Lager, nachdem sich die Front der Waschanlage geöffnet hatte.
    Endra vergewisserte sich, daß die gesicherte Arkonstahl-Trennschicht zwischen der Kuppel und dem Rest der Anlage unangetastet war, ließ den glänzenden Ornamentschirm über die Holoprojektionen gleiten und entspannte sich. Weder heute noch in den folgenden drei Tagen war mit dem Besuch ihres Gatten zu rechnen.
     
    3.
     
    Sternvogels Geheimnisse
     
    Akellm da Premban wachte auf und zwang sich, die Augen geschlossen zu halten. Er horchte und fühlte in sich hinein: Ferner Schmerz, als Rest der mörderischen Anstrengungen, nistete scheinbar in jeder einzelnen Körperzelle.
    Aus der Tiefe wohliger Ermattung tauchte Akellm auf; zu seiner Erleichterung schien sein Verstand nicht schlechter zu funktionieren als sein Körper. Er öffnete die Augen und blinzelte. Sonnenlicht überschüttete den Raum, aus der Klimaanlage kam kühle Luft. Auf Tischen, vor dem Fenster und auf dem Boden standen und lagen Dutzende Blumensträuße und aufwendig verpackte Geschenke.
    Akellm grinste; er lag allein in einem riesigen weißen Bett, neben seiner rechten Schulter schwebte eine Antigravplatte, auf der die Zutaten eines Frühstücks standen, das für ein hungriges Kampfteam bemessen schien. „Das sind die augenscheinlichen Vorteile einer Nummer eins", murmelte er. „Guten Morgen, Akellm. Du hast es wieder einmal geschafft."
    Er schwang die Beine aus dem Bett, spannte seine Muskeln und ging nackt, noch immer unsicher, zum Spiegel, betrachtete sich prüfend. Sein Körper war übersät mit Biomolpflastern, die ihre Färbung änderten. An einigen unbehandelten Stellen löste sich der Schorf, das schulterlange weiße Haar war vom Schlaf verklebt. Auf einem Monitor sah Akellm, daß er acht Stunden im Tiefheilschlaf und die restliche Zeit in normalem Schlaf verbracht hatte. Er holte tief Luft, schnupperte an einigen Blüten und wickelte ein Tuch um die Hüften.
    Er setzte sich auf den Bettrand, zog die Platte heran und begann zu frühstücken.
    Ein Blick auf das Chronometer zeigte ihm, daß er insgesamt rund vierzehn Tontas geschlafen hatte; die Sonne Arkons erzeugte kurze Schatten. Als Akellm das dritte Glas Fruchtsaft trank, summte das Türsignal. Einen Atemzug später glitt die weiße Platte zur Seite. „Wieder unter den Lebenden, Chef?" Akellms Assistent, der ihm wie ein jüngerer Bruder glich, stellte eine Reisetasche ab und ließ sich grinsend auf einen Untersuchungssessel fallen. Auf den Seiten der Tasche flimmerte das Logo PreLux+Team. Der Medorobot richtete seine klickenden Sehorgane auf Rugai Qorrm. „Frische Wäsche, saubere Kleidung, Chef. Bis vor kurzer Zeit hat man mich nicht hereingelassen."
    Akellm nickte langsam. Rugais Gesichtsausdruck signalisierte, daß etwas Ungewöhnliches vorgefallen war. Akellm setzte das Trinkgefäß ab und sagte: „Das Essen reicht für ein Dutzend Verhungerter." Mit drei Fingerspitzen tippte er auf einem Teller die Frage: Gibt es Neuigkeiten, die nicht bis nach der Totenfeier warten können? „Setz dich und hilf mir, das Essen zu vertilgen. Schade, wenn's verkäme."
    Rugai war einer der wenigen Spezialisten des Stützpunkts, denen Akellm freiwillig, ohne langes Zögern das Du angeboten hatte. Torbaraen, Parcush und Durren ter Uchat gehörten dazu. Rugai nickte langsam und schenkte sich eine Tasse voll schwarzbrauner Camána ein.
    In der gleichen Verschlüsselung gab er die fast unhörbare Antwort: Heute, entsprechend dem 19.
    Juni 1303, habe ich erfahren, daß im Golkana-Gefängnis ein wichtiger Gefangener eingeliefert wurde. Es ist Reginald Bull. „Nach deinem Sieg kommen aus allen Richtungen Anfragen und Terminbestätigungen. Mehr Arbeit, als wir schaffen können. Du wirst in der Firma gebraucht. Dringend!" Verstanden.
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