Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf höchste Frequenz und schlug wirbelnd um sich; seine Beine arbeiteten machtvoll weiter. Das Wasser begann sich blutig zu färben, als sich die Tiere auf die zerschnittenen Leiber ihrer Artgenossen stürzten. Akellm griff unter Wasser in die Uferböschung und füllte zwei Taschen mit Kieselsteinen.
    „Was hat er mit Kieseln vor?" Verblüfft über die erstickende Wirklichkeit der Szene, hielt Endra da Kimbarley die Luft an. Sie war von grünlich leuchtendem Wasser umgeben. Schleimige Gräser trieben vorbei, Blasenwirbel stiegen gluckernd auf, und die Nadelaale schwirrten zwischen den zerfetzten Leibern hin und her. Sie kannte den Mann, der sich dem höchsten Triumph seines Lebens im Schaugeschäft entgegenkämpfte, als festen Bestandteil der hohen arkonidischen Gesellschaft.
    Seine Aktivitäten wurden von zwei Dutzend Frauen und Männern seines eigenen Management-Büros gesteuert und ausgewertet. Baron Akellm da Premban, Lehnsherr eines absolut unbedeutenden Farmplaneten, bestens aussehend, vielleicht vierzig Jahre alt. Man sagte ihm nach, seinen Adelstitel für eine unbegreiflich hohe Summe erworben zu haben, die er ans Kristallimperium abgeführt hatte. „Trotzdem ist er ein faszinierender Mann", flüsterte sie und kämpfte sich an seiner Stelle dem Ufer entgegen. „Offensichtlich abwegig reich. Und trotzdem ... ein Kerl, wie man sich ihn wünscht."
    Sie sah zu, eingehüllt und einbezogen im nächtlichen Dschungel, wie Akellm, bekannt als Adliger von scheinbar unerschöpflichem Reichtum und unüberwindbarem Charme, der Traum nicht nur aller Mädchen und Frauen, um sein Leben schwamm. Seine Reaktionen waren verblüffend; schnell und von erstaunlicher Sicherheit. Er erreichte, von einem quirlenden Schwärm verfolgt, das Ufer und schwang sich in einem Sprühregen aus Tropfen und Tangfäden aus dem Wasser. Vor ihm lag ein breiter Pfad aus verwitterten Brettern.
    Ein Signal, eine bekannte Bildsequenz, das Datum: 24. Prago der Prikur; es folgte Werbung.
    Die Übertragung erfolgte live, zeitgleich und in einer perfekten Wiedergabe, so daß der Zuschauer mit der Identität des Protagonisten verschmolz, wenn er dies beabsichtigte. Der Kandidat, von Kameras umgeben, bekam eine kurze Pause.
    Endra da Kimbarley war ziemlich sicher, daß Akellm, wenn er gewann, einen großen Teil der Geldsumme für wohltätige Zwecke spenden würde. So war es Brauch, denn die Summe war bereits mit der Siegesprämie kalkuliert worden. In diesem Fall würde auch er auf jeder Veranstaltung des arkonidischen Adels ein begehrter Gast sein, ein von allen bewunderter Teilnehmer, dem die Frauen zu Füßen lagen. Obwohl sich der wahre Adel dagegen sträubte, dachte Endra, wurden tagtäglich neue Planeten ins arkonidische Feudalsystem integriert, mitsamt der Essoya-Familien, die mit den Großen Namen nicht einmal Lichtjahre entfernt verwandt waren.
    Arbtan, ihr Harshan-Magnopardh, fauchte, streckte die Vorderläufe und richtete sich auf. Endra, die eine weniger ausschließliche Version virtueller Interaktivität programmiert hatte, kraulte ihn zwischen den spitzen Ohren und dachte daran, daß die Raubkatze wieder ihre halbrobotische Fellwäsche brauchte; überdies begann Arbtan aus dem Rachen nach dem Fleisch zu stinken.
    Endra da Kimbarley überlegte kurz, schaltete die virtuelle Umgebung auf halbe Leistung zurück und betrachtete den Anfang der letzten Show-Sequenz. Akellm rannte ins dreidimensionale Labyrinth hinein.
     
    2.
     
    Letzte Sequenz
     
    Plötzlich entstanden zwischen wirklichen Mauern und Metallplatten weitere virtuelle Elemente von höchster Wirklichkeitsnähe: Rampen und Treppen, die aufwärts, zur Seite und abwärts führten.
    Jedes Element glomm und leuchtete in einer anderen Farbe. Die scheinbare Umgebung war derart perfekt, dachte Akellm, daß es unmöglich war, sie nicht mit massiven Flächen zu verwechseln.
    Kameras schwebten von allen Seiten auf ihn zu. Er sprang vom Ende des Balkenpfads auf eine Treppe und schleuderte einen Stein gegen die nächste Wand. Er prallte klirrend ab; Akellm warf sich nach rechts und durchstieß eine scheinbar von Rostflecken übersäte Eisenplatte. Eine Mauer war vor ihm, die Akellm überkletterte. Er fand sich auf einer purpurnen Spiralrampe wieder, die aufwärts führte. Drei Versuche ergaben, daß Akellm massiven Flächen gegenüberstand; er wich nach Steinwürfen und einfachen Tastversuchen rechts und links aus und kam tiefer in das vielfarbige Labyrinth. „Zweimal hat der Weg blind
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher