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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis
Autoren: Unbekannt
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den vollen Erfolg.
    Mit donnerndem Knall löste sich der undurchsichtige Schirm auf. Kreischend flüchteten Vögel und schwarze, dämmerungsaktive Kleinraubtiere aus den Kronen der Bäume. Akellm entschloß sich, die Spezialbrille nicht einzusetzen, lief ein Dutzend Schritte auf der wippenden Metallzunge vorwärts und sprang, als sie sich zur Schleuse hin einrollte, auf eine dicke Astgabel. Er spannte die Muskeln des rechten Unterarms, und eine halb armlange, machetenartige Klinge sprang aus einer pseudobiologischen Scheide vor.
    Im gleichen Augenblick senkten sich - zugleich mit zwei aufblendenden Holokameras - lautlos die vier Köpfe einer Hydraschlange von Naick III aus der Baumkrone. Die kurzen Hälse glitten auseinander, und aus vier Richtungen züngelten die Köpfe heran. Trotz des schwindenden Lichts strahlten die mehr als fingerlangen Giftzähne wie Stalaktiten.
    Akellm hob und senkte den Arm, drehte sich zweimal und schnitt mit der sirrenden Vibroklinge drei der Köpfe ab, packte eine Liane, die natürlich gewachsen zu sein schien, und glitt einige Meter daran hinunter, auf den nächsttieferen Ast. Mitten in der Bewegung begann die Liane sich zu krümmen und zu einer Spirale zusammenzuziehen.
    Durch das Gewirr aus Blättern, Blüten, Ästchen und Zweigen, Würgepflanzen, abblätternden Rindenteilen und klebrigen Tropfen bahnten sich rote Lichtpünktchen; die Funktionslichter der fliegenden Kameras, von schwitzenden Operatoren gesteuert. Als sich die künstliche Schmarotzerpflanze um Akellms Schenkel zu krümmen begann, flammten die Scheinwerfer dreier Geräte auf und leuchteten die Szene aus.
    Akellm trat auf eine der Windungen, schaukelte zweimal' auf und ab und sprang in ein Blätterbüschel hinein. Der Zweig schwankte, die Blätter raschelten, Laub rieselte abwärts, und der Ast bog sich weit in den Raum zwischen den Baumstämmen der Palastgärten. Akellm ahnte, an welcher Stelle der Anlage er sich befand, aber es war ihm gleichgültig. Energielianen und echte Schmarotzerpflanzen bildeten einen verwinkelten Korridor, dessen Ende er lebend erreichen wollte.
    Als er die brechenden Äste losließ, fiel er senkrecht in ein Pulpulnest, zertrat ein Neugeborenes und suchte einen Halt. Die drei Elterntiere stürzten sich kreischend mit Zähnen und Klauen auf ihn.
    Gleichzeitig mit dem Aufblitzen der Klinge dröhnte die Stimme des FRAGESTELLERS: „Aus wie vielen Planeten und Monden setzte sich das Herz des Imperiums vor den Blueskriegen zusammen, Champion, also den Kriegen mit den Tellerköpfen?"
    Akellms Waffe des rechten Handgelenks beschrieb Kreise und schnitt tiefe Wunden in die Körper der halb mannsgroßen Raubkletterer. Federn und Pelzstücke flogen nach allen Seiten. Mit der Linken hatte Akellm das dritte Tier am Fuß gepackt. Die Krallen gruben sich in seine Haut und rissen Nähte und Anhängsel des Anzugs in Streifen. Akellm holte aus und zerschmetterte den Schädel des Tieres am Baumstamm.
    Er holte tief Luft und schrie: „Siebenundzwanzig Planeten! Mit hundertneunundfünfzig Monden!"
    „Einwandfrei!" gab der FRAGESTELLER zurück, „Nächste Frage wird vorbereitet."
    Akellm schwankte am Rand des Nests. Die Körper der Bestien fielen senkrecht zu Boden und brachen durch prasselnde Äste. Noch immer waren sämtliche Tiere der Umgebung in heller Aufregung und vollführten einen Lärm, der Akellms Trommelfelle marterte. Als sich ein Kronenadler mit phosphoreszierendem Gefieder mit vorgestreckten Fängen, an deren Krallen Kadaverrückstände faulten, aus der Höhe auf Akellm stürzte, packte er die Fänge, schwang sich vom Nestrand und ließ sich von dem Raubvogel in engen Windungen abwärts tragen.
    Aus den Baumkronen regnete und hagelte es schleimige Tropfen, Blatt- und Aststücke, zerkrümelnde Rinde, Stücke von modernden Pilzen und Millionen von Käfern, Megagrillen, Würmern und handgroßen, giftigen Spinnen. Daumengroße Raubfliegen sirrten umher; das gesamte, wohlausgewogene Gleichgewicht der Lebensgemeinschaft dieses Waldstücks war ruiniert.
    Kalkweiß brachen die Lichtbalken der Stellarlampen durch das Gewirr.
    Akellm grinste in sich hinein, während er zwischen seinen Stiefeln nach einem Landeplatz suchte, der ihn nicht aufspießte. Der Adlerschnabel hackte nach seinem Helm und traf die Schultern und den Nacken. Die Grenze war überschritten, aus Spiel war tödlicher Ernst geworden - nicht anders hatte es Akellm erwartet. Sein Körper reagierte mit der blitzschnellen Zuverlässigkeit eines
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