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2010 - Morkheros Prophet

Titel: 2010 - Morkheros Prophet
Autoren: Unbekannt
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sollten wir dir dienen?"
    Weil ...
    Aus dem silbernen Unterkörper des furchtbaren Geschöpfes schoß ein Blitzstrahl und äscherte den Stadtwall binnen eines Atemzuges auf einer Breite von zehn Kravvenlängen ein.
    Der Wachtposten eines Stadtturmes rief: „Morkhero! Morkhero!" und stürzte sich in die Tiefe.
    Einige Schaulustige, die sich herangewagt hatten, begannen wie in verrücktem Tanz herumzuspringen und riefen ebenfalls verzückt Morkheros Namen. Und einen von ihnen trieb die Verzückung dazu, sich selbst den Speer in den Körper zu rammen und sich auf diese Weise zu töten. ... ich Macht über euch habe, vollendete der Schreckliche den unvollendeten Satz und verschwand als rasender Blitz in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Tenniki beriet sich mit Rogha und seinen anderen Schamaken. Alle waren der Meinung, daß man Morkhero das geforderte Fluut opfern solle, um ihr aller Leben zu schützen.
    Doch Tenniki entgegnete: „Wenn wir Morkhero das geforderte Fluut überlassen, machen wir ihn noch stärker. Aber wollen wir das? Nein, wir wollen ihn stürzen, bevor er durch das Fluut über mächtig wird."
    Rogha stimmte als einziger dem Hochschamaken zu. Die anderen willigten erst ein, als Tenniki ihnen erklärte, auf welche Weise er Morkhero zu überlisten gedachte, Er ließ aus unverdaulichem Tierkot Brote backen, die aussahen wie Fluut-Brot, aber ohne jegliche Lebenskraft waren. Einen ganzen Korb davon.
    Und diesen stellte Tenniki bereit, als Morkhero nach drei Sonnenaufgängen wiederkam. Der selbsternannte Gott forderte seinen Tribut, und ihm wurde der Korb übergeben. Tenniki tat es in der Hoffnung, daß Morkhero erst hinterher merkte, was ihm überreicht wurde. Doch Morkhero durchschaute die Hinterlist auf der Stelle.
    In seinem unbändigen Zorn ließ er Tenniki hoch in die Luft emporschweben. Dort zerriß er ihn mittels seiner Magie förmlich in Stücke und ließ ihn in vielmals hundert Teilen herabregnen. Und danach forderte er Fluut in derselben Menge, wie man ihm Unrat angeboten hatte.
    Die Olmoner waren danach so eingeschüchtert, daß sie ein Viertel ihrer gesamten Fluut-Vorräte heranschleppten und an Morkhero übergaben. „Ich komme wieder", drohte Morkhero an, diesmal in reinstem Olmoner Dialekt, und verschwand mit seiner Beute als rasender Blitz, der eine Spur aus Feuer und Asche durch die Landschaft zog.
    Man wollte Rogha als Nachfolger von Tenniki 7um Hochschamaken machen. Doch dieser lehnte mit der Begründung ab, daß er nicht Anführer eines so feigen Haufens von Kraverkern werden wollte, wie die Olmoner vom Stamm der Ruy einer waren. Daraufhin wurde Xiloko Hochschamake, und die Olmoner hatten mit ihm keine schlechte Wahl getroffen.
    Es kam die Zeit, da Shruum kurz bevorstand. Xiloko hatte in weiser Voraussicht dafür gesorgt, daß die Kravven besonders gut versorgt wurden, daß sie mehr Fluut in sich anreichern und abgeben konnten, um so den Verlust durch Morkhero auszugleichen. Darum versprach es doch ein fruchtbares Ritual zu werden.
    Es strebte alles dem Höhepunkt zu. Die Kravven zeigten ihre Bereitschaft durch Brunftlaute an, und Xiloko gab das Zeichen, die Fluut-Brote aus den Vorratskammern an die Olmoner zu verteilen, damit sie die erforderliche Lebenskraft für die Paarung in sich aufnehmen konnten.
    Der Hochschamake war einer der ersten, der seinen Körper mit Fluut vollpumpte und in Sinnesrausch verfiel. Auch Rogha hatte sich in fiebrige Sinneslust gesteigert, denn er ahnte, daß dies sein letztes Shruum sein würde. Beim nächsten Mal würde er zu alt sein, um seinem Körper noch derartige Gelüste abringen zu können. Darum gebärdete er sich hemmungsloser und leidenschaftlicher denn je.
    Xiloko eröffnete das Shruum, indem er sich mit einer Kravve vereinigte.
    In diesem Moment ertönte die gefürchtete Stimme Morkheros. Er war wie ein Geist inmitten des Ritualplatzes vor dem Ratshaus aufgetaucht und forderte mit donnernder Stimme: „Gebt mir meinen Tribut!"
    „Komm morgen wieder, Morkhero!" widersetzte sich Xiloko in unbeherrschter Ekstase. Es war das letzte, was er zu sagen vermochte. „Seht, was ich mit Frevlern mache!" rief Morkhero zornig.
    Und alle sahen, wie Xiloko und die Kravve während der Vereinigung mittels Morkheros Magie durchscheinend wurden. Man konnte in ihr Innerstes sehen und beobachten, wie ihre überanstrengten Organe arbeiteten, das Blut durch ihre Körper gepumpt wurde und sie mit silbrig fließendem Fluut durchfluteten.
    Doch noch während die
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