Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
anderem beschäftigt, um sich um sie zu kümmern. Er fuhr prüfend mit den Händen über die Holztäfelung, klopfte die Wände nach hohlen Stellen ab und bückte sich, um den Holzfußboden zu untersuchen. Er hatte die Stirn gerunzelt vor Konzentration und schien nicht zu bemerken, dass Samantha noch da war.
    Sie fand ihn zwar nicht direkt gutaussehend, aber äußerst sympathisch. Sie war in einer Gegend aufgewachsen, wo gutgekleidete, kultivierte und wohlerzogene Männer als allgemein

gutaussehend betrachtet wurden. Seth war im Vergleich zu ihnen ein Naturbursche. Er hatte schmale Hüften, doch sein T-Shirt spannte sich über harten, muskulösen Armen und Schultern. Seine Jeans war nicht gerade von einem Designer entworfen, aber sie saß
    knapp und betonte muskulöse Oberschenkel und einen festen Po.
    Sofort fragte sie sich, wie er wohl ohne Kleidung aussehen mochte. Während sie noch amüsiert über ihre frechen Gedanken lächelte, betrachtete sie sich jetzt sein Gesicht genauer.
    An der sonnengebräunten Haut erkannte sie, dass er sich viel in Wind und Sonne aufhielt, und seine markanten Züge wie auch seine klugen blauen Augen verrieten Lebenserfahrung.
    Irgend etwas an ihm rührte sie. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, als hätte sie ihn irgendwann schon einmal gekannt und ihn nun plötzlich wieder gefunden. Samantha wusste nicht, warum sie so empfand. Lag es an der Zärtlichkeit in seiner Stimme, wenn er mit seiner Hündin sprach, an der Müdigkeit in seinen Augen oder an dem offenen Blick, mit dem er sie jedes Mal ansah? Sie erinnerte sich nicht, je einem Mann auf Anhieb vertraut zu haben, und die spontane Zuneigung, die sie für Seth empfand, war sehr unge wohnt für sie.
    „Sie sind ja immer noch hier."
    Oha. Er hatte sie also doch bemerkt. Zu ihrer Enttäuschung schien sie bei ihm nicht auf Gegenliebe zu stoßen, das hatte ihr der kühle Ton in seiner Stimme nur allzu klargemacht. „Ich wollte Sie nicht stören. Ich gehe auch gleich", sagte sie.
    Ihre Stimme klang reuevoll und äußerst liebenswürdig. Samantha benutzte solche Tricks nur selten, aber sie funktionierten jedes Mal wie ein Zauber. Seth zögerte und sah richtig schuldbewusst aus. „Ach, verflixt, ich wollte nic ht schon wieder unhöflich sein. Es ist nur so, dass ich zwei Tage unterwegs war und gerade erst an gekommen bin. Es gibt hier so viel zu tun für mich, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll."
    „Und dann muss zu allem Überfluss auch noch eine völli g Fremde über Sie herfallen. Das einzige, was Ihnen noch gefehlt hatte, was? Es tut mir wirklich sehr leid. Aber ich wusste nicht, dass Sie gerade erst angekommen waren."
    „Na ja, woher auch", gab er zu und zog ein Maßband aus seiner Gesäßtasche. „Sie glauben nicht wirklich daran, oder? Geister und Übersinnliches und solches Zeug?" fragte er, während er begann, die Halle auszumessen.
    „Ich weiß nicht", erwiderte sie, was ihn zu überraschen schien. Sie wusste zwar nicht, weswegen er anfing, alles auszumessen, aber sie ging an das andere Ende des Bandes und hielt es fest. Als Seth in die Knie ging, tat sie dasselbe.
    „Ich nahm an, Sie studierten übersinnliche Phänomene."
    „Tue ich auch." Er fängt tatsächlich freiwillig ein Gespräch an, dachte sie und war nur allzu bereit, darauf einzugehen. „Ich habe eine Tante, die alles liebt, was mit dem Okkultismus zusammenhängt. Statt mir zu Weihnachten Puppen zu schenken, gab sie mir Ouija-Buchstabenbretter für spiritistische Sitzungen und alte Bücher über Geister und Seelenwanderung. Sie glaubt, dass man Ver bindung mit Verstorbenen aufnehmen kann. Na ja, viele Kulturen haben an Geister geglaubt. Und ich wurde neugierig. Also entschloss ich mich, mir sechs Monate Urlaub zu nehmen und der Sache selbst auf den Grund zu gehen."
    „Ach ja?" Als er sich stirnrunzelnd aufrichtete, stand S amantha auch auf. Das Maßband rollte automatisch auf die Rolle zurück. Soweit Samantha feststellen konnte, konzentrierte er sich nur auf seine Messarbeit. „Und wie lange sind Sie jetzt dabei?"
    „Seit Anfang März, ungefähr."
    „Und haben Sie schon eine Verbindung herstellen können?"
    „Nein."
    Seth verdrehte die Augen. „Aber Sie bleiben immer noch am Ball? Sie müssen einen recht ungewöhnlichen .lob haben, wenn Sie sich so einfach ein halbes Jahr freinehmen können."
    Jetzt maßen sie die Täfelung ab. Samantha musste dabei das Maßband wieder festhalten. „Ich habe ein wenig zusammengespart, um es tun zu können.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher