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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
Autoren: Jennifer Greene
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Und ich musste dafür nicht, gerade eine Karriere aufgeben. Ich meine, ich habe immer gearbeitet, habe al les gemacht, was

man sich nur vorstellen kann. Ich war Kellnerin, Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, und ich habe in einem Obdachlosenheim Suppe ausgegeben. Kim» Weile habe ich einer Bibliothek gearbeitet, und zwei Jahre lang habe ich für eine Wohltätigkeitsorganisation Spenden aufgetrieben."
    Die Maße der Täfelung mussten ihm missfallen, denn Seth runzelte wieder die Stirn. Er sah nicht Samantha, sondern die Wand an. Er schien überhaupt große Anstrengung zu unternehmen, um Samantha nicht direkt anzusehen. „Ein bewegter Lebenslauf für eine Frau, die noch nicht mal fünfundzwanzig Jahre alt sein kann."
    ,, Siebenundzwanzig."
    „Wenn ich also recht verstanden habe, haben Sie sich einfach sechs Monate Urlaub genommen, nur um zu sehen, ob Sie persönliche Bekanntschaft mit ein paar Geistern machen können. Und offenbar konzentrieren Sie sich dabei auf die Art von Wald- und Wiesengeistern, die die Küste von Maine heimsuchen."
    Er blieb bei seinen Worten so ernst, dass Samantha sich ein La chen verbeißen musste. Sie hätte ihm sagen können, dass es auch noch andere Gründe gab, weshalb sie vor etwa sechs Monaten ihr Zuhause verlassen hatte. Aber diese anderen Gründe waren etwas ernüchternd. Seth war deutlich anzusehen, dass er ihr Geisterpro jekt für Humbug hielt, dennoch glitzerte in seinen Augen Humor, der Samantha das Herz erwärmte. Wusste er überhaupt, wie lie benswert er war?
    „Es gab einen guten Grund, warum ich ausgerechnet Maine gewählt habe", fuhr sie fort. „Meine Heimat ist Philadelphia, aber meine Familie hat hier in der Nähe ein Ferienhaus. Also kannte ich bereits die Gegend hier, weil wir jeden Sommer in Maine verbracht haben. Und meine Tante hat mich dann über die interessantesten Spukhäuser an der Küste informiert."
    „Wie nett von ihr", sagte er trocken. „Und Sie wohnen jetzt also in Ihrem Ferienhaus?"
    „Nein. Tatsächlich wohne ich nirgendwo. Im Moment zelte ich auf einem Campingplatz hier in der Nähe. So habe ich es immer gemacht - jedes Mal mein Zelt ganz in der Nähe des Hauses aufgeschlagen, das ich gerade untersuche. Da gibt es zum Beispiel einen unglaublichen Ort außerhalb von Brendel, ein altes Gasthaus aus dem siebzehnten Jahrhundert..."
    „Sie schlagen einfach ein Zelt auf?" unterbrach er sie. Anscheinend hatten sie alles gemessen, was es zu messen gab, denn er steckte das Maßband wieder ein. Diesmal galt seine Aufmerksamkeit ganz Samantha. „In Ihr Auto passt doch höchstens ein winzi ges Ein-Mann- Zelt."
    „Genau das habe ich ja auch."
    „Um diese Jahreszeit muss es doch nachts ganz schön kalt sein."
    „Das kann man wohl sagen. Ein paar Mal bin ich morgens aufge wacht und hatte statt Zehen Eiswürfel an den Füßen", behauptete sie mit einem Grinsen.
    „Sind viele Leute auf dem Campingplatz?"
    „Im Moment ist es ganz schön ruhig."
    „Soll das heißen, dass Sie gan z allein sind? In freier Wildnis? Und dann als Frau!"
    Er ist doch tatsächlich besorgt um mich, stellte Samantha mit Genugtuung fest. Und vorhin war es ihr schon so vorgekommen, als ob er Angst vor ihr hätte. Was natürlich Unsinn war. Seth war ein kräftiger Mann, der vor nichts und niemandem Angst zu haben brauchte. Aber sie hatte noch nie so einen zurückhaltenden und misstrauischen Mann wie ihn erlebt, und da war es mehr als verwunderlich, dass er um die Sicherheit anderer besorgt war.
    Sie lächelte. „Heutzutage tun Frauen so etwas. Und glauben Sie mir, ich kann auf mich aufpassen."
    Ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte für eine Sekunde silberne Wellen, die schäumend gegen die Küste schlugen. Jezebel schob zitternd den Kopf in Seths Hand. „Ganz ruhig, Baby. Das Gewitter ist meilenweit von uns entfernt. Wir kriegen höchstens ein paar Tropfen Regen ab. Kein Grund, nervös zu werden."

Während Seth geistesabwesend Jezebel beruhigte, blickte er aus dem Fenster hinunter auf den Rasen, wo ein kleines Zelt stand. Samantha Adams hatte also ihr Zelt auf seinem Rasen aufgeschlagen und schlief jetzt wahrscheinlich tief und fest, denn kein Licht oder sonstiges Lebenszeichen war zu sehen.
    Er rätselte immer noch, wie das hatte passieren können. Na gut, er hatte sie eingeladen, aber das erklärte immer noch nicht alles. Er war natürlich ausgerastet bei der Vorstellung, dass sie völlig al lein in der Wildnis zeltete. Alles mögliche konnte ihr zustoßen -Tiere,
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