Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
schwer zu erraten bei Ihrem Südstaatenakzent. Ich schätze, Sie kommen aus Georgia."
    Sie hatte richtig geraten. Seth konnte ihren Akzent zwar nicht so genau einordnen, aber er hätte wetten mögen, dass er nac h Ostküste klang... und nach sehr viel Geld. Aber noch auffälliger war, wie sexy sich diese leicht heisere Stimme anhörte. Sie ließ jeden Mann sofort an heiße, aufregende Sommernächte denken. Er hoffte nur, dass sie bald gehen würde.
    Leider schien das nicht ihre Absicht zu sein. Im Gegenteil, sie war offenbar der Meinung, dass es Zeit war, sich vorzustellen, denn plötzlich reichte sie ihm die Hand. „Meine Name ist Samantha. Samantha Adams. Ich freue mich wirklich, Sie kennenzulernen, Seth."
    Für ihren Händedruck musste er ihr auch Pluspunkte geben. Er war fest und dauerte nicht lang. Doch gerade lange genug, dass er die leichte Feuchtigkeit ihrer Handfläche bemerkte. Also ist sie doch verletzlich, dachte er, und sofort erwachte sein Beschützerinstinkt. Aber nicht, um sie zu schützen, sondern sich selbst.
    Seth war schon einmal auf gespielte Verletzlichkeit hereingefallen und hatte zum Dank einen Schlag unter die Gürtellinie bekommen. Wenn man hart genug getroffen wurde, so sollte man so klug sein, unten zu bleiben. Jedenfalls war das inzwischen seine Philosophie. Er wischte sich die Hand unauffällig an seiner Jeans ab.
    „Ich freue mich auch." Die Höflichkeitslüge war unumgehbar. In Georgia konnte ein Mann morden, stehlen und lügen, aber in der Gegenwart einer Dame musste er sich benehmen. Dennoch gab es keine Regel, die dagegen sprach, ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben. „Nur weiß ich immer noch nicht, weswegen Sie hier sind."
    „Stimmt. Ich hätte es gleich sagen sollen. Aber ich fürchtete, dass es ein bisschen verrückt klingen würde in Ihren Ohren." Sie zögerte und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, bestimmt um ihn davon zu überzeugen, dass sie vertrauens würdig war. Bei ihm kam der Trick jedenfalls nicht an. „Ich möchte Sie fragen, ob Sie mir erlauben würden, Ihr Haus zu untersuchen."

„Untersuchen? Das Haus hier? Wie untersuchen?"
    Sie zögerte wieder. „Vorhin kam es mir so vor, als ob Ihr Hund Angst hätte, ins Haus zu gehen."
    „Jezebel hat Angst vor ihrem eigenen Schatten. Sie ist ein echter Feigling." Seth begriff dennoch nicht ganz Jezebels eigenartiges Verhalten.
    „Vielleicht hatte sie ja einen Grund, Angst zu haben. Tiere sind schon immer besonders empfindsam gewesen, was übersinnliche Phänomene angeht."
    „Übersinnliche Phänomene", wiederholte Seth langsam und bedächtig. Er betrachtete wieder den Kristall an ihrem Hals und dann eingehend ihre dunklen Augen. Wieso hatte er es nicht gleich erkannt? Alle Anzeichen waren da, aber er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich Sorgen wegen ihrer Anziehungskraft auf ihn zu machen, um gleich zu erkennen, dass sie ein wenig verschro ben war.
    „Es gibt Fakten, die bezeugen, dass Ihr Haus eine wirklich be merkenswerte Vergangenheit hat. Und ich beschäftige mich mit
    Häusern an der Küste von Maine, in denen es angeblich spuken soll. Es ist durchaus möglich, dass Ihre Jezebel Angst vor einem Geist gehabt hat."
    „Sie müssen sich irren", sagte Seth betont freundlich. „Hören Sie, ich bin gerade erst angekommen und hatte noch nicht einmal die Zeit, mich gründlich umzusehen. Natürlich hoffe ich, dass Sie mit Ihren übersinnlichen Recherchen viel Glück haben, aber..."
    „Aber Sie halten Geister für Unfug? Sie müssen es nicht sagen. Ich sehe es Ihrem Gesicht an. Und Sie glauben nicht, wie mich das erleichtert." Sie lächelte ihn entwaffnend an. „Ich meine... ich hatte Bedenken, Ihnen etwas davon zu erzählen. Die meisten würden erschrecken, wenn sie erführen, dass ihr Haus ein Spukhaus ist."
    „Glauben Sie mir. Diese Bedenken hätten Sie nicht zu haben brauchen."
    „Dann haben Sie also nichts dagegen, wenn ich hineingehe?"
    „Wie bitte?"
    „Hinein. In Ihr Haus. Eigentlich würde ich ja lieber eine ausführliche Untersuchung vornehmen. Aber selbst wenn ich nur kurz hineingehe, könnte ich... Vibrationen auffangen. Eindrücke. Ich meine, vielleicht ist ja nichts da, oder nichts, mit dem ich etwas anfangen könnte. Und dann würde ich nur meine Zeit verschwenden, und natürlich Ihre. Aber das weiß ich nur, wenn ich es ausprobiere. Sie hätten nichts dagegen, wenn ich für eine Minute hin einginge, oder?"
    Seth überlegte. Er hatte keine Angst vor Geistern, und es würde ihm auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher