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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik
Autoren: Unbekannt
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hervor. „Warum passen die nicht auf?"
    „Angriff abbrechen!" funkte Perry K'Renzer an. „Es ist unverantwortlich, was ihr da macht." Der Flottenkommandant meldete sich umgehend. „Die Flotte untersteht meinem Kommando, Rhodan", knurrte er wütend. „Wir starten einen letzten Versuch. Die Opfer dürfen nicht umsonst gewesen sein." Perry schüttelte stumm den Kopf. Dass K'Renzer nicht weiter auf die viertausend toten Raumfahrer einging, gefiel weder ihm noch mir und mit Sicherheit keinem in der SOL. „Hypertakt-Phase", sagte er leise. „Plan zwei läuft weiter." Mein alter Freund stimmte damit dem Vorschlag K'Renzers zu. Als wir gegen die Dolans kämpften, habe ich schlimmere Aktionen der Raumflotte angeordnet, fiel mir in diesem Augenblick ein. Das aber waren andere Zeiten gewesen, und sie waren über zweitausend Jahre her. Wir flogen MATERIA entgegen. Kurz bevor die Traktorstrahlen nach uns greifen konnten, schaltete Muel-Chen das Hypertakt-Triebwerk ein. Die SOL ergriff die Flucht.
    Das Manöver brachte uns bis auf dreitausend Kilometer an das glühende Wrack der PICCOLO heran. Die sogenannte Hypertakt-Rate ließ Manöver bis zu einer Genauigkeit von tausend Kilometern zu. Im Bereich des Dengejaa Uveso mussten wir allerdings immer mit gehörigen Abweichungen rechnen. In Flugrichtung voraus tauchten die Trümmer etlicher HOST-Schiffe auf. Langsam wanderte das winzige Echo der Space-Jet vorbei und blieb hinter uns zurück. Sekunden später bewegte es sich nicht mehr. „Die Geschwindigkeit zur PICCOLO ist .angeglichen" ,meldete die Biopositronik. Der Unterschied betrug nicht einmal einen Meter pro Sekunde.
    Das war ein optimaler Wert. „Kein Echo", meldete Viena Zakata. „Außerhalb des Diskus hält sich niemand auf. Was im Innern vor sich geht, kann ich nicht sagen. Der obere Teil der PICCOLO scheint ziemlich intakt zu sein." Eine vage Hoffnung keimte in mir auf. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Vielleicht empfing Gucky meine Gedanken.
    Wenn du mich verstehst, dann versuch, uns ein Zeichen zu geben, dachte ich intensiv. Wirf telekinetisch einen Gegenstand aus der zerstörten Kanzel.
    Es tat sich nichts. Der Einsatzbefehl lautete, dass die drei ihren Aufenthaltsort auf keinen Fall verraten durften. Roman Muel-Chen schwitzte. Der Schweiß lief ihm in Rinnsalen an den Schläfen hinab zum Kragen seines SERUNS. „MATERIA kommt", meldete SENECA. „Ich starte die letzte Stufe von Tautmo Aagenfelts Bluff." Außer den Mitgliedern der Schiffsführung wusste niemand, was es damit auf sich hatte.
    An der Außenhülle der SOL brannte derzeit kein einziges Positionslicht. Jetzt gingen alle auf einmal an. Nach SENECAS Aussage waren es über eine Million kleiner und kleinster Leuchtfelder und Glühstäbchen. Die Biopositronik dimmte sie im Zeitlupentempo und ließ synchron dazu alle Hypertrop-Zapfer anfahren. Die SOL mit ihrer goldfarbenen Carit-Hülle fing an zu glühen. Das Hochfahren der Hypertrops wies gleichzeitig darauf hin, dass in wenigen Augenblicken Energie für ein wichtiges oder gefährliches Ereignis gezapft würde.
    Die Kosmische Fabrik glich für dreißig Sekunden ihre Geschwindigkeit an und wartete ab. Als noch immer nichts geschah, beschleunigte sie und holte auf. Der letzte Versuch eines Bluffs war gescheitert. Und ich glaubte zu wissen, woran es lag. In den Speichern des Monstrums befanden sich Informationen über die Milchstraße, die, Menschheit und vor allem über Perry Rhodan. Drüben wusste man, dass er nie die Vernichtung so vieler Lebewesen in den bemannten Schiffen in Kauf genommen hätte, wenn ihm wirklich eine Waffe zur Vernichtung MATERIAS zur Verfügung gestanden hätte.
    Die SOL feuerte aus allen Rohren und erhielt zusätzlichen Schub, der sie tangential zum Black Hole beschleunigte. Der Energieaufwand in der letzten Stunde war gewaltig gewesen. Die Speicher im Schiff zeigten keine zwanzig Prozent mehr an. Wir flogen mit 49,9 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, und MATERIA schickte ihre Traktorstrahlen aus. Gleichzeitig setzte sie uns mehrere ihrer orangefarbenen Energiestrahlen neben das Schiff. Eine unverhohlene Drohung, dass wir aufgeben sollten.. „Phase!" sagte Roman Muel-Chen laut. Die SOL wechselte in den Hyperraum und zog sich endgültig aus der Nähe der Kosmischen Fabrik zurück. Sie brachte zehn Lichtminuten zwischen sich und den Verfolger.
    Aufatmend registrierte ich, dass uns Rudo K'Renzer und der Rest der Experimentalflotte folgten. Der Flottenkommandant zog die
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