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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik
Autoren: Unbekannt
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gerade mal terranische oder galaktische Experimentalschiffe von fünfhundert bis achthundert Metern Durchmesser erreichten. Fast gleichzeitig mit dieser Aktion der Kosmischen Fabrik erklang Rhodans Stimme. „Roman, auf Höchstbeschleunigung gehen! Wir verschwinden, so schnell wir können. Achtung, an alle Stationen! Schiff klar zum Gefecht!"
     
    4.
     
    Sie tanzten. In unterschiedlich großen Kreisen und verschiedenen Höhen über dem Meeresboden bildeten sie Figuren und Ornamente. Ihre Körper wiegten sich im sanften Auf und Ab der Leichtigkeit, wie sie der Aufenthalt im Wasser ermöglichte. Mehr als dreimal war Purrn nicht auf dem Trockenen gewesen. Die Neugier versiegte schnell, wenn der Körper plötzlich das Dreifache des eigenen Gewichts besaß. Die grazilen Bewegungen verwandelten sich übergangslos in ein hässliches Schieben und Kriechen. Ein Solmothe verlor jegliche Würde in seinen Bewegungen. Noch schlimmer: Die Sprache des Körpers verwandelte sich in ein wüstes Gestammel, angefüllt mit Sinnlosigkeit und Wahnideen. An Land ging jede Fähigkeit intelligenten Ausdrucks verloren.
    Ganz anders hier unten im eigentlichen Lebensraum. Das Wasser duftete nach allem, was erstrebenswert und lieblich war. Nach und nach beschleunigten sich die Körperbewegungen der Männer und Frauen. Der Tanz wurde fließender und wilder. Die Figuren und Ornamente verschwammen zu bunten Wirbeln, erzeugten lediglich Andeutungen von Bildern. Alles blieb in der Schwebe und vermied eine deutliche Aussage.
    Immer hektischer tanzten sie in kleinen und großen Gruppen, und diese wiederum bewegten sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt. Die Achse, die durch diesen Mittelpunkt lief, zeigte erst genau zur Wasseroberfläche. Nach und nach neigte sie sich aus der Senkrechten hinab, bis sie waagrecht lag.
    In die eine Richtung deutete sie zum Zentrum der Korallenburgen, die andere wies den Weg dorthin, wo es weder Korallen noch Fische gab. Dort lag der Steilhang, gefährlich und heimtückisch in seiner porösen Struktur. Er führte hinab in die ewige Finsternis, und Solmothen, die sich bis unter die Lichtgrenze hinab gewagt hatten, waren nie mehr zurückgekehrt.
    Purrn verstand nur zu gut, dass Terraner den Figuren und Ausdrucksformen des Tanzes sowie der damit verbundenen Meinungsfindung nicht folgen konnten. Ihm selbst erging es nicht anders. Seine Augen ließen nach, ebenso der Geruchssinn. Und sein Gehör - es war besser, wenn er erst gar nicht daran dachte.
    Mehr instinktiv als bewusst fügte er sich in den Reigen der zuckenden und wirbelnden Körper ein. Kreuz und quer, auf und ab, hin und her ging es.
    Die Hinterflossen peitschten das Wasser und brachten es in Wallung. Ein ständiges Gurgeln und Klatschen stachelte die Solmothen zu noch schnellerem Tempo an. Zum Glück gehörte Purrn zu einer Tanzgruppe der Alten, die Rücksicht auf den greisen Gollum nahmen. Je schneller dessen Kräfte nachließen, desto mehr rückte die Gruppe ins Zentrum der Tanzenden.
    Purrn wusste, dass auch er nicht mehr lange mithalten konnte. Bald ging ihm die Luft aus, und er musste hinauf zur Oberfläche, um seine Lungen und die Blasebälge zu füllen. Plötzlich spürte er eine leichte Berührung an seinem Rücken. Ryschantal tauchte neben ihm auf. Gleichzeitig schien die Welt einzufrieren. Alle Solmothen hielten wie auf einen geheimen Befehl an. „Die Entscheidung ist gefallen", verkündete Ryschantal den Artgenossen. „Es ist unsere Pflicht, nun endlich einzugreifen. Bereits im Galaktikum haben wir gezeigt, dass der Weg zum Frieden einfach ist. Jetzt erwartet uns eine neue, größere Aufgabe. Wir werden sie mit derselben Entschlossenheit lösen."
    Sie legte eine Pause ein und fuhr erst nach einer Weile fort: „Der Kontakt zwischen Perry Rhodan und MATERIA muss auf friedliche Weise hergestellt werden." Die Versammlung löste sich auf. Purrn kehrte mit Ryschantal in die gemeinsame Wohnung zurück. Dass die Solmothin bereits weiterdachte, erfuhr er in der Stille des Wohnraums.
    Vielleicht konnten sie sogar im schwelenden Konflikt zwischen Thoregon und Shabazza vermitteln. Allerdings wussten sie darüber so gut wie nichts.
    Ryschantal gedachte es zu ändern. „Ich bin soweit", gab sie Purrn zu verstehen. Gepäck benötigten sie keines. Alles, was den Flug durch das Weltall angenehm machte, befand sich permanent in der PERLAMARIN V. Die beiden Solmothen brachen zu ihrer Mission auf.
    „Eine Fabrik der Kosmokraten gehört ohne Zweifel zu den mächtigsten
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