Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einmal zwölf Lichtjahre entfernt. Er musste stets damit rechnen, dass Hamaradenschiffe den Zapfvorgang orteten, wenn sie in direkter Nähe des Kurryan-Systems auftauchten. Sicherheitshalber ließ der Kommandant per Fernortung feststellen, dass sich keine Schiffe in der Nähe befanden. Im Umkreis von fünf Lichtjahren bewegte sich derzeit kein Raumschiff.
    Und wenn einige Hamaraden weiter entfernt operierten, hatten sie aufgrund ihrer schlechten Ortungstechnik keine Chance, den Zapfvorgang zu orten.
    Als somit die relative Sicherheit der ALVARAZ feststand, begann Hornung mit dem Zapfvorgang, durch den aus dem Hyperraum große Mengen an Energie in die Gravitraf-Speicher des Schiffes gesogen wurden.
    Sie mussten das Schott nicht zerstrahlen. Es öffnete sich, als die Scannerstrahlen der Handsyntrons auf eine bestimmte Stelle trafen. Gleichzeitig wurde es überall hell. Der Weg in die eigentliche Station war frei. Es war den Eindringlingen bekannt, dass Korragische Stützpunkte im allgemeinen immer nach ein und demselben Grundmuster aufgebaut waren. Eine unterirdische Kaverne bestand aus vier Rechtecken von je dreißig Metern Länge, 14 Metern Breite und fünf Metern Höhe. Dazwischen lagen Wände von einem Meter Breite. Die Rechtecke ergaben so einen Grundriss von insgesamt 61 Metern Länge und 29 Metern Breite.
    Also fiel ihnen die Orientierung relativ leicht. Rasch entdeckten sie die ersten Korrago. Die Roboter-Androiden .standen so da, als wären sie schockgefroren worden. Kein einziger rührte sich mehr, auch dann nicht, als ihnen Vilea mit der Hand über die schießschartenähnlichen Augen fuhr. „Tot", stellte die Ertruserin fest. „Oder abgeschaltet. Jetzt dürfte feststehen, dass der Terminierungsbefehl auch bis hierhin gelangt ist."
    „Ja", sagte Kreiloz gedehnt. „Sehen wir uns die Anlagen an."
    Es war beinahe gespenstisch, um die reglosen Korrago herumzugehen. Sie waren nicht beschädigt, es hatte also keine Selbstzerstörung stattgefunden, soweit die Terraner das beurteilen konnten. Doch sie standen wie desaktiviert in den einzelnen Räumen herum. „Die technischen Anlagen der Station scheinen intakt zu sein", meldete Pira Zakanata. „Wir könnten versuchen, die eine oder andere in Betrieb zu nehmen."
    „Einverstanden", sagte Kreiloz. „Solange es dazu dient, Aufschluss darüber zu bekommen, was hier geschehen ist ..."
    Die Cheftechnikerin machte sich an die Arbeit. Kreiloz beobachtete sie voll stiller Sorge. Immer noch wollte es ihm nicht ganz einleuchtend erscheinen, wie leicht und unangefochten sie in diese unterirdische Anlage eingedrungen waren. Nach einer halben Stunde meldete Pira Vollzug.
    Erste Anlagen konnten tatsächlich in Betrieb genommen werden, ohne dass sich die Korrago rührten. Dabei stellte sich heraus, dass alle Beobachtungsgeräte standardmäßig auf das nahe Hamarad-System ausgerichtet waren. Mit anderen Worten: Das Zentralsystem der Hamaraden hatte seit einigen hundert Jahren unter der Beobachtung der Korrago und Shabazzas gestanden, so wie wohl jedes halbwegs bedeutende Sonnensystem in DaGlausch und Salmenghest. „Ein solches breitangelegtes Spionagesystem haben. wir noch nie kennengelernt, Jon-Pedro", sagte Pira. „Es ist vielleicht einzigartig im Universum."
    „Nun wollen wir nicht gleich übertreiben", bremste er sie. „Aber du hast recht: Es ist beeindruckend."
    „Hier habe ich etwas!" rief Celia Man. „Ein Display, das sämtliche Anlagen der Station als abgeschaltet ausweist. Doch es zeigt noch weitere, sehr umfangreiche Anlagen auf dem zweiten Mond von Kurryanvier an."
    „Zwei Korrago-Stützpunkte in einem System?" fragte Vilea, die Ertruserin. „Das muss etwas Besonderes zu bedeuten haben!" Kreiloz sann noch über die Bedeutung ihrer Worte nach und fragte sich, ob es Sinn machen würde, einen der des aktivierten Korrago wiederzubeleben. Vielleicht konnten sie es ja schaffen und eine Unmenge von Informationen erhalten. Vielleicht stürzte der wiederbelebte Korrago sie aber auch in ein Chaos.
    Jacho war sich noch nicht ganz schlüssig, als von der ALVAREZ ein Funkspruch hereinkam. Jacho Hornung gab Alarmstufe Rot, Kreiloz und seine Leute sollten sofort die Station verlassen und sich vor dem Eingang bereit halten.
    Die ALVAREZ hatte soeben den Zapfvorgang unterbrochen und würde in weniger als zwei Minuten wieder über dem Planeten sein! „Um Himmels willen!" rief Pira aus. „Was bedeutet das?"
    „Entweder ist jemand auf die ALVAREZ aufmerksam geworden oder auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher