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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft
Autoren: Unbekannt
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drei Lichtjahre von Kurryan entfernt. „Lugrea?" fragte der Funkoffizier, ein Hamarade namens Xentor. „Was gibt es?" reagierte der Kommandant, immer noch im Hochgefühl, allen anderen Einheiten durch den Mehrzweck-Orter weit überlegen zu sein.
    Im Verlauf des Manövers hatte sich dies ja deutlich gezeigt. Sein Oberkörper war als durchaus humanoid zu bezeichnen. Insgesamt brachten es die Hamaraden auf zwei Meter Körpergröße. Allerdings besaßen sie drei Beine. Das vordere Beinpaar war dünn und diente lediglich dem Laufen. Das hintere Bein war dagegen sehr stark und dick. Die Hamaraden benützten es für Sprünge - oft über zehn Meter weit - und als Waffe im Nahkampf. Die Köpfe der Hamaraden erinnerten an Froschköpfe, auch ihre Haut war grün. Die Lippen des sehr breiten, wulstigen Mundes hoben sich in zartroter Farbe ab. „Wie lange sollen wir im Ortungsschutz dieser Sonne bleiben?" fragte der Funkoffizier. „Ich meine, werden wir lange Zeit fern der Heimat sein, oder...?"
    „Du bist ein sentimentaler Narr!" beschimpfte ihn der Kommandant. „Du hättest es dir überlegen sollen, dich für den Flottendienst zu melden!"
    „Ich weiß es ja, Kommandant. Aber meine Partnerin erwartet in diesen Tagen Nachwuchs. Vielleicht ist es schon passiert. Ich möchte meine kleinen Nachkommen sehen."
    „Sentimentaler Narr!" wiederholte Lugrea. „Wenn ich gewusst hätte, was mit dir los ist, hätte ich dich nie in meine Mannschaft aufgenommen." Xentor schwieg eingeschüchtert. Er sagte nichts mehr und konzentrierte sich auf seine Arbeit. An Bord der TERXEX herrschte eisiges Schweigen. Man hatte das Manöver als bester Verband abgeschnitten, aber so richtige Freude schien nicht aufkommen zu wollen.
    Stolz ja - aber es war ein trotziger Stolz.
    Die Verbannung in den Sonnenschatten, um weiter zu beobachten, erschien den meisten Raumfahrern als eine Strafe. Dabei hätten sie doch eine Belohnung verdient gehabt! So vergingen Stunden, in denen Lugrea nur einmal einen Appell an seine Besatzung richtete, sich zusammenzureißen und die Entscheidung des Generalkommandos zu akzeptieren. Und dann, völlig überraschend, schlug der ZZ-89-0rter aus. Er lieferte den Hamaraden Ergebnisse, die sich Lugreas Fachleute nicht auf Anhieb erklären konnten. Aber sie kamen aus dem Kurryan-System, das sie erst vor kurzem verlassen hatten.
     
    3.
     
    ALVAREZ
    21. September 1290 NGZ
     
    Das 280-Meter-Kugelschiff stand schwerelos über dem Planeten, dessen Oberfläche hier aus Geröllwüste bestand. Erst am Horizont war eine Bergkette zu sehen, hinter der grünes Land lag. Die ALVAREZ hatte den Planeten selbst und durch Sonden vermessen und katalogisiert. Kurryan-10 besaß einen Durchmesser von rund 10.700 Kilometern. Die höchsten Berge erreichten Höhen von fünf- bis sechstausend Metern. Es gab drei große Kontinente und viele Inseln. Das Verhältnis von Land zu Wasser betrug vierzig zu sechzig. Der Korrago-Stützpunkt lag auf dem Nordkontinent, dem größten der drei Erdteile. Aufgrund der genauen Ortungen war es den Raumfahrern ein leichtes, die Position des Stützpunkts abzuchecken. Damit hatten sie auch aller Wahrscheinlichkeit nach den Umriss jener Fläche, auf der sich der Zugang verbergen musste.
    Sie waren nicht angegriffen worden, was ebenfalls für die Inaktivität der Station sprach. Als Jacho Hornung über Interkom mit den in der Bodenschleuse wartenden Mitgliedern des Einsatzkommandos sprach, wünschte er ihnen noch einmal Glück. Sobald sie das Schiff verlassen hat ten, würde die ALVAREZ in den Weltraum starten, um die Gravitraf-Speicher aufzufüllen. Da die Energieversorgung des Schiffes, durch den Umbau bedingt, nicht zureichend dimensioniert war, musste dies sehr häufig geschehen. Immerhin war die ALVAREZ vor der Katastrophe mit dem Heliotischen Bollwerk ein zur Verschrottung vorgesehener Handelsraumer gewesen. Das Schiff hatte lediglich wieder flugtauglich gemacht werden können, indem großmaßstäblich Anlagen der kleineren SHUMAN installiert wurden. Speziell der Hypertrop und der Gravitraf-Speicher der ALVAREZ waren vollständig aus der SHUMAN übernommen worden.
    Jon-Pedro Kreiloz führte das zehnköpfige Einsatzkommando an. Pira Zakanata ordnete sich ihm unter. Die beiden Spezialisten verließen die Schleuse als erste. Ihnen folgten, von ihren Antigrav-Aggregaten getragen, die anderen acht Teilnehmer der Mission: sechs Terraner, eine Ertruserin und ein Epsaler. Sie setzten in der Geröllwüste auf. Kreiloz funkte
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