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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft
Autoren: Unbekannt
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zur ALVAREZ hoch, dass das Schiff jetzt starten könne. Jacho Hornung versprach, sofort wieder zu landen, wenn der Zapfvorgang beendet sei.
    Dann hob sich die 280-Meter-Kugel sanft. Kreiloz und seine Begleiter stemmten sich leicht gegen den entstehenden Luftzug. Dann nickte der Wissenschaftler seinen Begleitern zu. „Jetzt gilt es, den Eingang zur Station zu finden", sagte er. „Bisher haben sich keine Abwehrvorrichtungen aktiviert. Dennoch bleiben unsere Schutzschirme bis auf weiteres eingeschaltet. Ihr kennt die Berichte von den Todesopfern, die wir auf Kre'Pain zu beklagen hatten."
    „Dieser Stützpunkt war voll aktiviert und bemannt", warf Celia Man ein, eine unscheinbar wirkende Terranerin mit dem Fachgebiet Robotik. „Das weiß ich. Dennoch bin ich vorsichtig."
    Sie richteten ihre syntronischen Scanner auf die Umgebung und tasteten diese so Schritt für Schritt ab. Das Fehlen eines Ortungsschutzes über der gesamten Station gab Kreiloz die Hoffnung, dass auch der Eingang nicht oder nicht mehr - getarnt war. „Dort tut sich etwas", sagte Pira nach einer Weile und zeigte auf ein Stück Geröllebene etwa zwanzig Meter vor ihnen. Ihr Scanner hatte reagiert. Und tatsächlich bildete sich jetzt dort eine Öffnung, indem sich zwölf Zacken im Boden teilten und zurückzogen, bis eine runde Öffnung entstanden war. Die in die Öffnung gepolterten Steine vergingen, dem grünlichen Leuchten zufolge, in Desintegratorfeuer, bevor sie den Boden des Schachts erreicht haben konnten.
    „Das ist verblüffend", sagte Pira Zakanata. „Gerade so, als hätte der Mechanismus auf unsere Annäherung reagiert."
    „Oder auf die Scanner", meinte Kreiloz. „Egal! „Wir haben unseren Eingang. Wenn wir ihn jetzt nur noch benutzen können, ohne zerstrahlt zu werden, dann will auch ich glauben, dass die Station vollkommen inaktiv ist."
    „Ich gehe als erste", bot sich Vilea Bromsch an, die Ertruserin. Sie nahm ihren schweren Strahlenkarabiner von der Schulter und entsicherte ihn. „Falls das doch eine Falle für uns ist, dann sollen die Korrago gleich eine richtige Vorstellung von uns bekommen."
    „Einverstanden", sagte Jon-Pedro. „Danach folge ich. Der Rest wartet unter Piras Kommando, bis ich euch funke, uns zu folgen."
    Die Ertruserin ging vorsichtig bis zum Rand der kreisförmigen Öffnung und blickte in die Tiefe. Es war dunkel, eine Beleuchtung schien es in der Station nicht zu geben, oder sie aktivierte sich erst beim Eintauchen von Wesen. Vilea Bromsch nahm einen tiefen Atemzug, drehte sich zu ihren Begleitern um und winkte, drehte sich nochmals und ließ sich langsam in den Schacht sinken. Ihr Schutzschirm stand. Sie rechnete damit, wie die Steine in Desintegrationsfeuer zu geraten, aber das blieb aus. Sicher gelangte sie auf den Boden. Sie hatte fast genau zwanzig Meter Höhenunterschied zwischen sich und die Gefährten gebracht.
    Die Ertruserin sicherte mit ihrem Karabiner nach allen Seiten, wobei sie mit ihrer Helmlampe leuchtete. Sie erkannte, dass sie mitten auf einem Gang stand, fünf Meter breit und drei Meter hoch. Nirgendwo war etwas von Korrago zu entdecken. „Du kannst nachkommen, Jon-Pedro!" rief sie. „Es besteht keine Gefahr." Der Expeditionsleiter ließ sich zu ihr hinabsinken. Erst nachdem auch er sich davon überzeugt hatte, dass ihr Eindringen offenbar keinerlei Reaktionen nach sich zog, gab er den anderen den Befehl, ihnen zu folgen. Die Lichtkegel von zehn Scheinwerfern zerschnitten die Dunkelheit. „Es ist so vollkommen still hier", sagte Pira. „Fast schon unheimlich ..."
    „Hoffen wir, dass es sei bleibt", sagte Kreiloz. „Und in welche Richtung gehen wir? Oder trennen wir uns?"
    „Wir bleiben zusammen", entschied Kreiloz. „Wir gehen in diese Richtung." Er wählte sie rein instinktiv. Eine Seite war so gut wie die andere. Der Wissenschaftler hoffte nur, dass sich die Schotte vor ihnen auch so bereitwillig öffneten wie der Eingang der Station. Andererseits: Wenn die Korrago hier den Terminierungsbefehl nicht erhalten hatten, hatten sie ihre Gegner jetzt in der Falle und konnten sich aussuchen, wann sie mit all ihrer Macht zuschlugen.
    Jacho Hornung hatte mit der ALVAREZ einen Orbit um Kurryan-10 ein. geschlagen. Jetzt konnte mit dem Hypertrop-Zapfvorgang begonnen werden. Theoretisch hätte dies auch auf dem Boden eines Planeten geschehen können, was aber dort mit unnötigen Risiken behaftet gewesen wäre.
    Hornung wusste, dass er vorsichtig sein musste. Das Hamarad-System war gerade
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