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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft
Autoren: Unbekannt
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unmittelbarer Nachbarschaft der wichtigsten Sonnensysteme in DaGlausch", fügte Pira hinzu. Mit ihrer brünetten Kurzhaarfrisur und der knabenhaften Figur hätte man sie auf den ersten Blick für einen jungen Mann halten können.
    Hornung nickte. Er beugte sich über das Hologramm, schob seine Hand durch die dreidimensionale Sternenkarte, bis er mit dem Zeigefinger direkt auf die Darstellung eines Sterns zeigte. „Dies hier ist einer der dicksten Punkte - und außerdem relativ nahe. Foo?"
    Die Syntronik-Spezialistin verstand und begab sich an ihren Platz. Um den von Hornung markierten Punkt bildete sich eine blaue „Schale", die schwach leuchtete. Foo Monitor brauchte keine drei Minuten, bis sie wieder aufstand und verkündete: „Es handelt sich um das sogenannte Kurryan-System, sagt der Syntron, in dem alle Daten der Karte gespeichert sind. Es besteht aus dreizehn Planeten und zahlreichen Monden, es gilt als unbewohnt. Außerdem liegt es auf direkter Linie zwischen Alashan und dem Zentralsystem der Hamaraden."
    „Entfernung von unserem Stand ort?" fragte der Kommandant. „Vom Thorrtimer-System 1597 Lichtjahre, von uns 88 Lichtjahre - und nur zwölf vom Hamarad-System." Jacho Hornung pfiff gedehnt durch die Zähne. „Man sollte den Teufel nicht herausfordern", sagte er gedehnt. „In diesem Fall unsere hamaradischen Freunde. Sich so nahe in ihr Einflussgebiet zu begeben grenzt an Provokation. - Was meinst du dazu, Jon-Pedro?"
    Jon-Pedro Kreiloz war trotz seiner erst 38 Jahre der Chefwissenschaftler der ALVAREZ. Auch sein Schädel wurde langsam kahler. Blonde Koteletten zogen sich die Wangen herunter. Kreiloz war 1,80 Meter groß und untersetzt. Er blieb an seinem Platz sitzen und neigte den Kopf. „Wir sind längst tief in ihrem Herrschaftsbereich drin, Jacho" ,stellte er fest. „Die Hamaraden beherrschen als kriegerischstes Volk weit und breit diesen ganzen galaktischen Sektor. Wir sollten froh sein, dass die Entdeckung Alashans durch eins ihrer Schiffe so glimpflich für uns ausging."
    „Also sollen wir Kurryan anfliegen?"
    „Warum nicht?" meinte Foo Monitor. „Hauptsache, wir machen überhaupt endlich einen Anfang."
    „Ich bin dafür", kam es vom Chefmediker Coleman Oscar. „Ich auch" schloss sich Pira Zakanata dem hakennasigen Mittvierziger mit den kurzen Lockenhaaren an. „Versuchen wir unser Glück im Kurryan-System."
    „Der mutmaßliche Standort der Korrago-Station ist übrigens der zehnte Planet", gab Foo bekannt. Jacho Hornung seufzte und gab sich geschlagen.
    Die ALVAREZ legte die 88 Lichtjahre in einer einzigen Überlichtetappe zurück. Zwei Lichtwochen vor der Grenze des fremden Sonnensystems glitt sie in den Normalraum zurück. Sofort wurden Schutz- und Anti-Ortungsschirme hochgefahren. Jacho Hornung ortete die fremde Flotte auf Anhieb.
    Das war auch kein Wunder, denn die Schiffe beschossen sich und flogen die waghalsigsten Ausweich- und Angriffsmanöver. „Hamaraden-Kriegsschiffe", sagte Hornung. „Verdammt, das hat uns noch gefehlt! Sie scheinen im Kurryan-System ein Manöver abzuhalten gerade jetzt!"
    „Besser jetzt als einige Stunden später, wenn wir ahnungslos in das System eingeflogen wären", meinte Pira trocken. „So können wir abwarten, bis sie fertig sind und sich von hier verzogen haben."
    „Das ist auch wieder wahr", knurrte der Kommandant. „Es handelt sich um exakt 45 walzenförmige Einheiten", teilte Foo Monitor mit, „falls sich nicht noch einige hinter Planeten und Monden verstecken."
    „Wir könnten es nicht einmal mit einem Kriegsschiff aufnehmen", unkte Kreiloz. „Mit unserer tollen Bewaffnung, den beiden Desintegratorgeschützen ..."
    „Das verlangt ja auch niemand", sagte Hornung. „In Ordnung, wir warten ab, bis das Manöver vorüber und das System rein ist. Hoffentlich ziehen sich dann alle Hamaraden daraus zurück."
    „Sonst müssen wir uns doch ein neues Ziel aussuchen", stellte Pira fest. „So lange wird es schon nicht dauern", vermutete Kreiloz. Der Wissenschaftler irrte sich. Sie warteten einen Tag lang, dann den zweiten. Die Hamaraden führten ihre Scheinkämpfe mit unveränderter Heftigkeit fort. Am dritten Tag forderte Jon-Pedro Kreiloz, das Kurryan-System zu ignorieren; sie sollten stattdessen einen anderen Stützpunkt der Roboter aussuchen und anfliegen. Noch stand er mit seiner Meinung allein: Die anderen sahen nicht ein, dass sie drei Tage verschwendet haben sollten.
    Am Ende des vierten Tages aber hatten sich auch die beiden Frauen seiner
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