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1967 - Die List des Scoctoren

Titel: 1967 - Die List des Scoctoren
Autoren: Unbekannt
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als sie während einer Orientierungsphase im Normalraum den Ortungsschutz einer der bei den Sonnen eines Doppelsternsystems mit vier Planeten gesucht hatten. Etwa zweieinhalbtausend Lichtjahre entfernt hatten sie einen riesigen Pulk der Algioten mit mindestens zehntausend Schiffen geortet, ein lohnendes Ziel für ihre Propagandatätigkeit. „Ein Geschwader der Algioten im Anflug", hatte Hermon vor drei Minuten gemeldet. „Sie haben uns zweifelsfrei entdeckt. Diesmal Pfeilschiffe, also wollen die Tazolen uns persönlich begrüßen." Die drei Raumschiffe flogen wieder im Synchronverbund; sie standen in permanenter Funkverbindung.
    Die Syntronik der ROMA unter Tekeners Kommando sowie die Positronik der RAGANTA werteten die Anweisungen des arkonidischen Feuerleitchefs der RICO, der als verantwortlicher Pilot diente, umgehend aus und setzten sie für ihre jeweiligen Schiffe um. „Feindberührung?" fragte Atlan. „In acht Minuten." Vil an Desch trat wieder vor das Aufnahmegerät. Mhogena hatte seine gesamte Überzeugungskraft eingesetzt und ganze Arbeit geleistet. Der Scoctore war inzwischen so sehr von seiner Mission überzeugt, dass er nicht müde wurde, seine flammenden Appelle an die Völker aus Algion zu richten, und jede noch so kleine Gelegenheit dafür nutzte. „Aber diesmal nur kurz", sagte der Unsterbliche. „Mir behagt es nicht, dass wir uns in einem Sonnensystem befinden. Den Leerraum können wir lichtjahreweit einsehen, ein Planetensystem nicht. In maximal drei Minuten sind wir hier weg, egal, ob Vil an Desch fertig ist oder nicht."
    „Verstanden", hatte Hermon bestätigt und auf die Sekunde genau den Befehl zum Verlassen der Sonnenkorona gegeben. „Fünf Pfeilschiffe", meldete er nun, nachdem die ANUBIS eine weite Kurve gezogen hatte und sich wieder in der Chromosphäre befand. „Mein Fehler, ich habe sie nicht bemerkt. Sie haben sich im Ortungsschutz beider Sonnen unbemerkt angenähert. Ich hätte misstrauischer sein müssen. Aber ihr Kommandant versteht etwas von seinem Fach. Das hätte .mir nicht besser gelingen können." Mittlerweile befanden sich wieder alle drei Schiffe in der relativen Sicherheit der äußeren Sonnenschicht. Die Pfeilschiffe waren ihnen nicht gefolgt; sie zogen es vor, die Verstärkung abzuwarten, die in spätestens vier Minuten eintreffen würde. Und zusätzliche Einheiten der Algiotischen Wanderer waren bestimmt schon unterwegs. „Jetzt wird es knapp", sagte Atlan. „Wir müssen in drei Minuten hier weg sein, oder wir haben es mit mindestens zehn, ein paar Minuten später wahrscheinlich sogar mit Hunderten feindlicher Schiffe zu tun. Diese Gelegenheit werden sie sich nicht entgehen lassen."
    „Alles klar", sagte der junge Arkonide. Er schien mit dem Kommandantensessel verwachsen zu sein und strahlte absolute Konzentration aus. „Aber ohne ein paar Schüsse geht es nicht."
    „Das ist mir klar."
    „Kampfstationen! Wir nehmen eine Dreiecksposition ein, die RAGANTA bildet den hinteren Punkt, die beiden VESTA-Kreuzer die vorderen. Erste Priorität: Schutz des Rachenraumers, bis er in den Überlichtflug gegangen ist. Alle Waffen gefechtsbereit, Virtuellbildner auf meinen Befehl aktivieren. Der Syntron gibt die Koordinaten des nächsten Treffpunkts sowie Kursvektoren für den Flug ins Planetensystem durch.
    Höchste Beschleunigung, Synchronflug bis zur ersten Kampfhandlung beibehalten, dann auflösen, Virtuellbilder ein, wir starten jetzt!"
    Ein merklicher Ruck ging durch die ANUBIS, als sie mit irrwitzigen Beschleunigungswerten in den interplanetaren Raum vorstieß. Atlan pfiff leise auf, als er erkannte, welchen Kurs der Feuerleitchef der RICO ausgearbeitet hatte. Er führte durch den energetisch höchst instabilen Raum zwischen den beiden Sonnen und dann dicht an zwei der vier Planeten des Systems vorbei. Ein höchst riskantes Manöver, aber dank der Syntroniken durchaus zu bewältigen. Und deren Daten standen ja auch der RAGANTA zur Verfügung.
    Ein Hologramm zeigte sowohl die überlichtschnell anfliegende Verstärkung der Algioten, deren fünf im Sonnensystem befindliche Schiffe als auch die drei der Alliierten an. Doch aus den beiden VESTA-Kreuzern wurden plötzlich vier, dann acht, die sternförmig auseinander strebten. Die Schwachstelle des Plans war natürlich der Rachenraumer der Wlatschiden, der nicht über die virtuelle Technologie verfügte. Die Formation der Pfeilschiffe geriet kurz durcheinander, als sie den äußersten Vesta-Projektionen nachsetzten, doch dann
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