Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1967 - Die List des Scoctoren

Titel: 1967 - Die List des Scoctoren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erinnerungen an Chethona, lauschte auf die Stimme seines Schattenbruders, vernahm sie aber nicht und versetzte sich schließlich in eine Trance, in der er endlich Ruhe fand. Eine unpersönliche Stimme, die sich als die der Bordsyntronik vorstellte, weckte ihn irgendwann und erklärte, Botagho werde ihn in einer halben Stunde abholen. Er benutzte die Hygienezelle und hatte gerade einen kleinen Imbiss aus dem Automaten zu sich genommen, als der Türsummer erklang. Er trat auf den Gang hinaus zu Botagho und folgte ihm in die Zentrale des Schiffes.
    Dabei wurde ihm erst richtig klar, wie alt der betagte Meister sein musste. Botagho war schon bejahrt gewesen, als er bei Mhogenas Initiierung zum Meister des Sandes den Vorsitz geführt hatte. Wie viele Jahre waren seitdem vergangen? Fünfundzwanzig ...
    Sein Körper war zwar großgewachsen und aufrecht, doch seine Bewegungen waren schleppend und sparsam, als sei jeder Schritt eine Anstrengung, eine bewusste Handlung, die volle Konzentration erforderte. Unter der unförmigen Kutte - eine solche hatte er schon damals bei Mhogenas Ernennung getragen schienen die Knochen der Beine und die Sehnen- und Muskelbündel der Arme bei jedem Schritt zu knirschen.
    Sie betraten die Zentrale, und Mhogena wurde von einer Vielzahl von Eindrücken überwältigt. Schalttafeln, Konsolen, Pulte, dazu zwei Sessel- ein großer Teil davon anscheinend aus Formenergie. Zahlreiche Holo-Projektoren und Instrumente, deren Sinn und Zweck ihm auf den ersten Blick nicht klar wurden. „Dieses Schiff", riss Botagho ihn aus seiner Betrachtung, „trägt den Namen THOREGON FÜNF."
    Mhogena drehte sich langsam zu dem betagten Meister um, obwohl er ihn mit den „hinteren" Augen sah. Es war eine Geste des Respekts, dem Gesprächspartner das Gesicht zuzuwenden. „Dann bist du der Fünfte Bote Thoregons. Jener Meister des Sandes, der für die Koalition tätig ist."
    Botagho neigte den Kopf, ein Zeichen der Bejahung. „Dass ich mich dir offenbare, hat einen besonderen Grund. Du wirst ihn bald erfahren. Aber zuerst möchte ich dich zumindest ansatzweise mit diesem Schiff vertraut machen. Ich weiß selbst nicht, welchen Ursprungs die THOREGON FÜNF ist, und bezweifle, dass irgendeiner meiner Vorgänger es je erfahren hat, vermute jedoch, dass es ein Geschenk der Nisaaru ist. Es ist mit spezieller Technik ausgestattet, die ich zwar nicht verstehen, aber immerhin handhaben kann. Das Wichtigste ist jedoch: Nur der Fünfte Bote von Thoregon kann dieses Schiff steuern - und nur er!"
    Der uralte Meister zögerte kurz. „Aber ich kann dir befristet eine ein geschränkte Verfügung zukommen lassen", fuhr er dann fort. „Von dem Augenblick an, in dem wir in den Normalraum zurückkehren, übertrage ich die alleinige Befehlsgewalt bis auf Widerruf an dich. Die Syntronik wird deine Anweisungen ausführen. Bestätige bitte, Syntronik."
    „Ich bestätige, Botagho."
    Der Protektor von Pauthor wusste nicht genau, wieso, doch irgendwie kam ihm die neutrale, wenn auch wohlmodulierte Stimme des Bordgehirns spöttisch amüsiert und leicht ironisch vor. Mhogena betrachtete die Bedienungselemente auf dem Instrumentenpult vor dem Schalensessel aus Formenergie. Sie wirkten unnatürlich sauber und wiesen nicht die geringsten Gebrauchsspuren auf. „Das Schiff reagiert auch auf akustische Befehle?" schloss er daraus.
    Botagho neigte den Kuppelkopf. „Das ist richtig. Die Syntronik ist sehr modern und führt normalerweise allgemeine Befehle aus. Aber für diesen besonderen Fall habe ich diese Funktion desaktiviert. Du musst dem Bordgehirn schon ganz genau sagen, was du von ihm verlangst."
    „Warum?" fragte Mhogena. „Wichtige Ereignisse werfen ihren Schatten voraus", sagte sein Mentor und seufzte schwer. „Nicht unbedingt angenehme, zumindest nicht für einige von uns. Aber sie lassen sich nicht abwenden; nicht einmal hinauszögern."
    Seine Schritte wirkten müde, als er. zu dem zweiten, am Rand der Zentrale errichteten Sessel aus der seltsamen Energieform ging und sich schwerfällig hineinsinken ließ. „Du hast dich als sehr würdig erwiesen" fuhr er dann fort, „doch nun wird sich 'herausstellen, ob du auch die letzte Ehre antreten darfst."
    „Eine Prüfung?"
    Botagho nickte. „Verrätst du mir Näheres, Erhabener?"
    „Du musst ein Geheimnis aufklären das vor langer Zeit die Existenz unseres Volkes und die aller Brudervölker in Chearth bedroht hat. Diese Gefahr wurde dank Nisaarus Ratschlägen beseitigt, doch bis heute ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher