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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt
Autoren: Unbekannt
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Strahlern auf. Servenking wollte den dunklen Raum, der sich dahinter auftat, als erster begutachten, doch Roman Muel-Chen drängte energisch an ihm vorbei.
    In dem kleinen Lagerraum flammte ein trübes Licht auf. Und in der Mitte stand ein seltsames Gerät, wie es Ruud Servenking trotz seiner langen Erfahrung niemals vorher gesehen hatte. Das Gerät ähnelte einem Sessel. Den Unterschied machte allerdings das haubenartige Gestell, das hinter der Lehne aufragte. Muel-Chen verkündete: „Das ist die einzige SERT-Haube, die noch an Bord der SOL existiert. Ich wusste es. Die Suche hat sich gelohnt." Servenking und seine Leute starrten den Mann verständnislos an. „Was ist eine SERT-Haube?" fragte Servenking. „Etwas, womit man sich die Haare trocknet?" Der Mann mit den Koteletten schien eine Sekunde lang blass zu werden. „Diese SERT-Haube gehört zu den beinahe vergessenen Errungenschaften der Menschheit. SERT steht für Simultane Emotio- und Reflex-Transmission. Die Haube wird hochelastisch mit dem Kopf eines Menschen verbunden. Mit meinem Kopf, um genau zu sein."
    „Aha." Servenking lachte. „Na, dann wissen wir ja Bescheid."
    Roman Muel-Chen trat mit allen Zeichen von Ehrfurcht vor den Apparat. Er wischte mit seiner flachen Hand eine dicke Schicht Staub ab, von der sich Servenking fragte, wie sie an diesen Ort gelangt sein mochte. „Die SERT-Haube verbindet das Gehirn des Piloten auf direktem Weg mit den Schiffskontrollen. Ein Emotionaut gibt keine Anweisungen. Er spricht sich nicht mit dem Bordgehirn ab. Ein Emotionaut steuert mit seinen Gedanken."
    „Und was bringt das ein?"
    „Einen realen Geschwindigkeitsvorteil. Emotionauten besitzen ein außergewöhnliches Konzentrations- und Reaktionsvermögen. Sie schalten gedankenschnell. Früher verfügte die SOL meines Wissens über drei Emotionauten, sie haben das Schiff oft genug gerettet."
    Ruud Servenking und seine Leute starrten den jungen Mann mit den Koteletten zweifelnd an. Sie gaben sich keine Mühe, ihren Argwohn zu verbergen. Roman Muel-Chen presste die Lippen zusammen. Es war das erste Mal, dass er seine zur Schau getragene Souveränität verlor. „Es ist mir egal, was ihr denkt!" brach es aus ihm hervor. „Wir werden diese Haube jetzt in die Zentrale schaffen!" Ruud Servenking trat an die Seite des selbsternannten „Emotionauten". Und dann sah er, weshalb Rhodan ihn gebeten hatte, die Suche mitzumachen. Die gesamte Lehne des Sessels war hohl. Jemand hatte die Verschalung geöffnet und alle Mikroelektronik herausgerissen. Zahlreiche Bauteile lagen säuberlich ausgebreitet in Vaku-Folien verschweißt auf dem Boden herum. Muel-Chen fragte ihn nervös: „Du schaffst das doch, Ruud?"
     
    2.
     
    Perry Rhodan sah den kurzgeschorenen blonden Riesen mit gemischten Gefühlen näher kommen. Der Mann, der einen so martialischen Eindruck erweckte, hieß Don Kerk'radian. Perry Rhodan hatte viele hoffnungsvolle Terraner kommen und gehen sehen. Nicht jeder konnte den Anforderungen standhalten, die er an sich selbst stellte. Kerk'radian hatte jedoch im Kampf um Alashan eine entscheidende Rolle gespielt. Rhodan wusste, dass ohne ihn die Dscherro-Burg TUROFECS nicht besiegt worden wäre. Er war weit davon entfernt, Kerk'radian nicht ernst zu nehmen.
    Der blonde Hüne blieb eine Weile scheu vor ihm stehen. „Was kann ich für dich tun?" fragte Rhodan höflich. Don Kerk'radian verkündete: „Ich komme wegen einer Unterschriftenliste."Rhodan zog irritiert die Augenbrauen hoch. Es war Kerk'radian tatsächlich gelungen, ihn zu überraschen. „Um was für eine Liste handelt es sich dabei?"
    „Die Liste soll zur großen Versammlung vorgelegt werden. Wie du weißt, ist das übermorgen Abend gültiger Bordzeit."
    „Weiter!" bat Rhodan geduldig. „In der Versammlung soll eine verbindliche Bordsatzung festgelegt werden. Dazu liegen bereits mehrere Entwürfe vor. Soweit ich weiß wurden die Entwürfe von Besatzungsmitgliedern in ihrer Freizeit erstellt. Sie basieren ausnahmslos auf den LFT-Vorschriften für Raumfahrer der terranischen Flotte. Die meisten Entwürfe übernehmen mit geringen Modifikationen das Original" Perry Rhodan musterte den kleiderschrankartigen Mann nicht ohne ein gewisses Interesse. Der Blick ließ Kerk'radian unsicher werden. „Bitte weiter, Don!"
    „Wir - das heißt ich und eine Gruppe von Sympathisanten -, wir sind der Auffassung, dass unsere Situation an Bord der SOL mit der Situation an Bord von LFT-Schiffen nicht vergleichbar ist. Unsere
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