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1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill
Autoren: Unbekannt
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hastig und stürmte hinaus. „Es ist offensichtlich dringend."
    Die Ausschläge auf dem Hyperorter und das Energiegewitter auf den Bildschirmen versetzten Myles Kantor in einen Zustand höchster Anspannung.
    Der terranische Chefwissenschaftler hielt es nicht mehr im Sessel aus. „Dalia, der Rückholbefehl muss sofort annulliert werden!"
    „Tut mir leid, Myles", erwiderte Dalia Argula, die ferronische Cheffunkerin des ENZA-Moduls. „Ein Teil der Sonden ist bereits in die Hyperraum-Etappe gegangen. Die anderen befinden sich in der Beschleunigungsphase. Wenn wir sie stoppen, fallen sie ohne Ausnahme den Algiotischen Wanderern in die Hände."
    Myles deutete auf die Bildschirme der Außenbeobachtung. Die Zahl der Algioten-Schiffe im Bereich um Thagarum wuchs beständig an. „Das tun sie auch, wenn die alle hier bei uns auftauchen."
    „Natürlich. Aber hier können wir sie vor fremdem Zugriff schützen. Na ja, wenigstens teilweise." Myles unterbrach die Verbindung und konzentrierte sich wieder auf die mehr als zehntausend Messungen, die die GILGAMESCH und ihre Module seit der Ankunft in Chearth vorgenommen hatten. Etwas stimmte nicht, aber er war bisher nicht dahintergekommen, woran es lag. Messfehler schloss er aus.
    Ein Fehler, der durch Hunderte gleichlautende Messungen zur Gewissheit wurde, war keiner mehr. Dennoch ...
    Mit einem verzweifelten Blick auf das Hologramm mit der vergrößerten Darstellung des Sonnentresors nahm Myles Kantor zum achtzigsten Mal oder mehr den Gedankenfaden von vorn auf. Der Sonnentresor bestand aus insgesamt einundsechzig Sonnen von äußerst unterschiedlichem Hyperspektrum. In welcher Weise diese Spektren zusammenwirkten und im Endeffekt das Phänomen des Tresors ergaben, entzog sich der Kenntnis der Galaktiker. Fest stand nur, dass ihr Zusammenspiel jenes Schirmfeld erzeugte, das die Guan aVar gefangen hielt. Die Hyperstrahler bildeten eine Ballung mit einem Durchmesser von etwa zwei Lichtmonaten. Die Sonnen waren darin unregelmäßig verteilt, bildeten jedoch eine kugelförmige Sphäre. Sie gehörten unterschiedlichen Spektraltypen und Größen an. Weiße Zwerge und Rote Riesen waren ebenso vertreten wie Neutronensterne und Pulsare.
    Die Nonggo hatten die starken Hyperquellen einst mit Hilfe der Technik der Baolin-Nda zusammengestellt und aufeinander abgestimmt.
    Obwohl die künstlich erschaffene Sonnenballung optisch ein scheinbares Durcheinander bot, herrschte eine energetische Geometrie vor. Alle Muster der einzelnen Sonnen bildeten zusammen ein Hyperphänomen, vergleichbar einem dreidimensionalen geometrischen Gitter, und dieses Zusammenspiel erzeugte das unüberwindliche Schirmfeld, das die Guan aVar in Schach hielt. Das Zentrum bildete Skoghal, ein roter Überriese von neunhundertdreißigfachem Durchmesser Sols, jedoch bloß dem Sechsundzwanzigfachen ihrer Masse. Um dieses Zentrum kreisten die sechzig anderen Sonnen. Skoghal stellte das eigentliche Gefängnis dar, die anderen Sterne erfüllten die Funktion des Sperrgitters. Ihre Strahlung sorgte gleichzeitig für Irritation und Desorientierung, so dass sich die Sonnenwürmer wie in einem Labyrinth bewegten. Wollten sie von Skoghal auf eine der äußeren Sonnen überwechseln, wurden sie in Etappen zu ihrem Ausgangspunkt zurückgeleitet.
    Die hyperenergetischen Felder des Sonnentresors wirkten sich bis auf eine Entfernung von drei Lichtjahren aus und störten jegliche Technik in diesem Bereich. Je näher ein Schiff dem Tresor kam, desto stärker waren die Unwägbarkeiten bei der Benutzung von Überlichttriebwerken. Einst hatten die Gharrer alle Sonnensysteme um den Tresor zu. Bastionen ausgebaut, die einen Sicherheitswall um das Gefängnis bildeten. Dazu gehörten auch Sonnensysteme mit unbewohnbaren Planeten und Sauerstoffwelten verbündeter Völker. Insgesamt existierten zwölf Schaltstationen rund um den Sonnentresor. Auf Thagarum mit seinem Pilzdom stand die inzwischen befreite Hauptschaltzentrale. Die Einsatzgruppen der Gharrer und der Galaktiker hatten die Algiotischen Wanderer daraus vertrieben und die Manipulationen an den Schaltungen rückgängig gemacht, ferner die Nordpolregion mit dem Pilzdom befreit und den Anführer Vil an Desch gefangengenommen.
    Die Algiotischen Wanderer ließen sich davon nicht beeindrucken. Längst gab es einen neuen Anführer. Die Eindringlinge aus der Nachbargalaxis Algion berieselten Chearth weiterhin mit ihren Propagandasendungen. Und sie starteten mit zwanzigtausend Schiffen
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