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1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill
Autoren: Unbekannt
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nötig. Sag Denor Bescheid! Er soll kommen. Ich will euch etwas mitteilen."
    Sein Blick fiel auf den Ankömmling. Garron deutete auf den Okrill. „Er ist ein Verräter und gehört eigentlich bestraft. Da er aber nur Denor informiert hat, verzeihe ich ihm großzügig." Sanft schob der Oxtorner die junge Blue ein Stück zur Seite und setzte sich auf den Bettrand. „Es hat eine Weile gedauert, bis ich merkte, dass Tarlan viele meiner vom Hyperspektrum gesteuerten Empfindungen wie ein Schwamm aufsaugt und sie an seinen Schützling weitergibt", erläuterte der Monochrom-Mutant. „Eigentlich bin ich mir erst beim Vorstoß nach Kauhriom darüber klargeworden.
    Nun denn, euch beiden vertraue ich. Daher sollt ihr wissen, worum es geht."
    Er legte eine Pause ein und streckte seine Glieder. „In den vergangenen Tagen haben sich die Impressionen in meinem Bewusstsein verändert. Etwas Phantastisches ist geschehen. Mir wird ein Erlebnis ungeheurer Art zuteil. Es geht um die Elemente des Sonnentresors. Ich kann es kaum beschreiben.
    Ihr müsstet es wirklich selbst erleben." Denor verbiss mit Mühe ein Grinsen. Er begriff inzwischen mit letzter Deutlichkeit, worum es ging. „Du kannst Teile des Sonnentresors in Farbe sehen, Vincent!" Garron sperrte Mund und Nase auf. „Du stiehlst mir die Schau, Massall! Ist das der Dank dafür, dass ich dafür gesorgt habe, dass dir und dem Okrill zu Ehren der Vesta-Kreuzer auf den Namen OXTORNE getauft wurde?"
    „Du warst das?" Denor verlor sichtlich die Fassung. „Das hätte ich nie gedacht."
    „Egal. Du hast den Sachverhalt mit dem Tresor voll erfasst. Dein Okrill ist ein hervorragender Spion. Nun gut, ich wollte es euch sagen. Es ist herrlich. Ein Wunder, wie ich es mir nie erträumt habe."
    „Vincent, was, willst du tun?"Tuyula kannte ihn ganz genau, und ihre Stimme klang schon ein bisschen hysterisch. „Nimm mich mit, Vince!" Ein Zug von Trauer erschien um den Mund, in dem verzerrten Gesicht kaum erkennbar. „Tut mir leid, Kleines, aber das geht nicht."
    „Was hast du vor?" fragte Denor schnell. „Keine Auskünfte mehr. Es ist alles gesagt." Mit diesen Worten verschwand der Mutant. Dr. Julio Mangana erschien unter der Tür. Die letzten Worte und den Abgang des Mutanten hatte er noch mitbekommen. Der Chefmediker alarmierte die Zentrale. „Prüft, wo er sich aufhält!" Sie checkten das ganze Schiff durch, fanden aber keinen Hinweis auf eine Hypersenke. „Dann ist er teleportiert", zog Denor Massall die Schlussfolgerung. „Vermutlich in Richtung Sonnentresor. Wir können nur hoffen, dass er es überlebt."
    Es war das erste Mal in den Wochen der Betreuung, dass sich Vil an Desch aus eigenem Antrieb bei Mhogena meldete und ihm eine Audienz anbot.
    Der Gharrer unterbrach sofort alle anderweitigen Aktivitäten und machte sich auf den Weg in die Sicherheitszelle. Als er eintrat, stand der Scoctore bereits auf dem Tisch und streckte die Arme zur Decke empor. „Xion und Gaintanu sind meine Zeugen. Nachto ist kein Abtrünniger. Wenn er von seinem himmlischen Thron herabsteigt und durch meinen Mund spricht, dann ist es die Wahrheit." Mhogena schwieg und blieb in einem vergrößerten Respektsabstand von fünf Metern stehen. Geduld zahlte sich nach Meinung des Gharrers schlussendlich immer aus. Die sanfte, unmerkliche Anwendung seiner Fähigkeit als Psi-Reflektor erwies sich in diesem Zusammenhang als nützliches Mittel. „Ich glaube dir, was du über die Sonnenwürmer im Tresor gesagt hast, Fünfter Bote. Und ich vertraue der Verlässlichkeit der Daten, die du mir zur Verfügung gestellt hast. Richte deinem Herrscher aus, dass ich bereit bin, zwischen euch und meinen Artgenossen zu vermitteln und sie über die wahre Bedeutung des Sonnentresors aufzuklären!"
    „Ich werde das umgehend tun, Nachto. Wenn es dir dein Gewissen erlaubt, so beantworte mir die eine Frage, die ich dir bei meinem letzten Besuch schon einmal stellte: Warum pilgern die Völker Algions mit riesigen Flotten zum Sonnentresor von Chearth?" Vil an Desch warf den Kopf hin und her und schlug die Unterarme gegeneinander. Mhogena vermutete, dass es ein Zeichen höchster Erregung darstellte. „In der Religion der Tazolen ist der Glaube verwurzelt, dass wir einst unsterblich waren. Doch dann wurde Gaintanu, unser Gott der Unsterblichkeit, von fremden Mächten verschleppt. Als wir eines Tages die Trytrans-Technik entdeckten und die ersten Try-Orter in Betrieb nahmen, erkannten wir das kosmische Leuchtfeuer in der
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