Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wie vor unsichtbar, näherten sie sich dem Würfel. Ihr Auftrag lautete, den Pulsgeber zu zerstören sowie die Verbindungen mit den gharrischen Steueranlagen zu kappen, an diesen aber keinerlei Beschädigungen zu verursachen. Zu diesem Zweck führten sie etliche Implosionskapseln sowie Sprengladungen mit exakt berechnetem Wirkungskreis mit sich.
    Zehn Minuten benötigten die Frauen und Männer, um die Ladungen anzubringen. Noch immer rührte sich nichts. Kauhriom wirkte wie ausgestorben, und das machte den Arkoniden äußerst nachdenklich. Wenn die Tazolen durch Zufall die OXTORNE entdeckt und geentert hatten, war ihnen jede Rückzugsmöglichkeit abgeschnitten. Andererseits funktionierten die Sicherheitssysteme des Vesta-Kreuzers so perfekt, dass sie längst über einen Angriff Bescheid gewusst hätten. „In der Nähe läuft ein Aggregat heiß", meldete Atlans Pikosyn. „Es könnte zu einem Feldprojektor gehören."
    „Kappen und dann raus hier!" sagte der Arkonide. Sie durchtrennten alle Verbindungen und zogen sich zum Blindgang zurück. Übergangslos schlugen die Taster aus und zeigten, dass die Halle von Hunderten Robotern und Tausenden Algioten umstellt war. Der Blindgang explodierte zweihundert Meter weit entfernt und versperrte ihnen den einzigen Fluchtweg. Die Sprengsätze zündeten. Der Würfel zerbrach nach innen und zerfiel teilweise zu grauem Staub. Ein paar Metallteile flogen umher, ohne Schaden anzurichten. Die Algiotischen Wanderer und ihre Maschinen griffen an.
    Gleichzeitig traf über Funk eine unverschlüsselte Alarmmeldung ein. Gruppe drei teilte mit, dass der Übergang nicht mehr existierte. „Ich hoffe, jeder von euch hat sein Testament gemacht", knurrte Atlan.
     
    8.
     
    Voller Sorgen betrachtete Myles Kantor die dreidimensionalen Darstellungen von der Oberfläche Skoghals. Deutlich waren in den Hologrammen die dunklen, länglichen Schatten zu sehen, Spuren der Sonnen-Würmer die ihre Bahnen über die Oberfläche des Roten Riesen zogen. Ihre Zahl hatte in den letzten Tagen um über zehn Prozent zugenommen, und sie stieg weiter an. Die Bewegungen der Guan aVar wurden zusehends schneller. Für Myles bestand kein Zweifel mehr, dass sich die Sonnenwürmer in höchster Aufregung befanden. Die mysteriösen Wesen spürten, dass sich die Impulse der Sonnen änderten. Die Umlenkfunktion des Gittergebildes verlangsamte sich vermutlich im selben Maße, wie die Puls folge von Wlaschos zunahm.
    Anders ausgedrückt, verlor das Labyrinth immer mehr seinen Schrecken. Die Wege wurden übersichtlicher, die Strecken einfacher. Die Guan aVar merkten, dass sich etwas veränderte und ihre Befreiung möglicherweise kurz bevorstand. Die Gharrer besaßen leider keine Informationen über diese Lebensform außer der, dass es sich um wurmartige, energiefressende Gebilde handelte. Ob sie intelligent waren oder lediglich instinktgesteuert, war ebenso ein Geheimnis wie die Antwort auf die Frage, welchen Stellenwert sie im Schöpfungskomplex des Kosmos besaßen. Je länger Myles Kantor die Aufnahmen betrachtete, desto stärker wich sein Staunen über das Phänomen dem Bewusstsein der Gefahr, in der Chearth und andere Teile des Universums schwebten.
    Mit einer entschlossenen Bewegung riss er sich von dem Anblick los und eilte zu seinem Terminal. Er gab den Kode für abgeschirmte Gespräche ein.
    Im nächsten Augenblick hatte der Wissenschaftler alle Kommandanten der GILGAMESCH-Module in der Leitung mit Ausnahme von Atlan, der sich auf Khauriom oder in der Nähe der Station aufhielt. „Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Zerstörung des Pulsgebers nichts nützen wird", teilte er Ronald Tekener und den anderen mit. „Die Entwicklung im Sonnentresor erreicht in Kürze eine Qualität, die man am ehesten mit Verselbständigung umschreiben kann."
    „Willst du damit sagen, dass die Algioten gar nichts mehr dazutun müssen?" wollte Tek wissen. „Zumindest nicht viel. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktion in Kauhriom eine Änderung der Lage bringt, ist auf unter vierzig Prozent gesunken."
    „Na dann, gute Nacht. Hast du schon eine Idee, wie wir es Mhogena beibringen?"
    „Es wird nicht nötig sein. Der Fünfte Bote Thoregons wird mit allen wichtigen Informationen versorgt und befindet sich wissensmäßig auf dem laufenden. Er hat sich allerdings noch nicht zu diesem Aspekt geäußert."
    Atlan hörte Victor Lezla schreien. Die Gewalt der auftreffenden Energien war so groß, dass der Schutzschirm ihres SE RUNS flackerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher