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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf
Autoren: Unbekannt
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Vincent Garrons", sagte er. „Was ist vorgefallen? Hast du den Mutanten besiegt?
    Hast du ihm seine Fähigkeiten genommen? Was hat ihn schließlich ins Koma geworfen? Es muss einen Grund dafür geben. Ich glaube nicht, dass nur sein gescheiterter Selbstmordversuch schuld daran ist."
    „Um das zu verstehen, musst du wissen, wer ich wirklich bin", antwortete der Gharrer. „Ich habe Vincent Garron besänftigt, und ich habe es auf die gleiche Weise geschafft, wie wir Gharrer unsere Galaxis befriedet haben."
    „Erklär mir das bitte genauer", sagte der LFT-Kommissar. „Wir Gharrer sind tatsächlich Psi-Reflektoren", eröffnete Mhogena ihm. „Das heißt, dass wir die Gabe haben, alle auf uns einströmenden Impulse wie ein Spiegel auf den Sender zu reflektieren. Vincent Garron hat mich angegriffen. Er hat alle seine Kräfte konzentriert und sie zusammen mit seinen ganzen Aggressionen auf mich abgestrahlt. Sie kamen von mir auf ihn zurück, so dass er sie an seinem eigenen Leibe spüren musste. Daran ist er buchstäblich zerbrochen. Seine Aggressionen fielen wie ein Kartenhaus in sich zusammen, seine Kräfte kehrten sich um. Sie vernichteten nicht mich, sondern sie besänftigten ihn. Jedenfalls beinahe."
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte Khan nach, der erfreut feststellte, dass seine Überlegungen zugetroffen hatten. „Ein Rest ist ihm verblieben. Er versuchte, die Mannschaft zu überwältigen. Danach erfolgte noch einmal ein Angriff auf mich. Es war ein Verzweiflungsakt, und der führte zum absoluten Zusammenbruch."
    „Und wie könnte es weitergehen?" fragte Cistolo Khan. „Wie könnte man Vincent Garron heilen?"
    „Tut mir leid", bedauerte der Gharrer, der sich nur hin und wieder mal mit der Hand über seine schuppigen Unterarme strich, sich ansonsten aber kaum bewegte. „Ich habe kein Patentrezept. Möglicherweise kann ich Garron gemeinsam mit Tuyula Azyk aus dem Koma holen und ihn schrittweise wieder in ein normales Leben zurückführen. Für Garron wäre es sicherlich eine harte Therapie. Er müsste einige Qualen durchstehen, könnte am Ende aber seinen Dämon, der nur in seinem Innern wohnt, besiegen."
    Cistolo Khan brannte vor allem eine Frage auf der Zunge: Wieso hatten die Gharrer dann solche Probleme mit den Algiotischen Wanderern? Wenn sie so überragende Fähigkeiten hatten, andere zu befrieden, warum war es ihnen dann mit den Algiotischen Wanderern nicht gelungen? Was hinderte sie daran, sie so zu behandeln, wie der Fünfte Bote von Thoregon es mit Vincent Garron gemacht hatte?
    Der LFT-Kommissar formulierte seine Frage, konnte sich jedoch nicht sogleich verständlich machen. Doch er gab nicht auf, und schließlich erfasste Mhogena, um was es ging. „Darauf kann ich dir keine klare Antwort geben", gestand er, „denn zum Zeitpunkt des Überfalls war ich nicht da. Ich kann nur vermuten, dass die Algiotischen Wanderer Chearth völlig überraschend überfallen haben. Sie waren plötzlich da und handelten. Und da die meisten Gharrer nur sehr schwache Reflektoren sind, konnten sie sich nicht ausreichend wehren."
    „Ihr habt nicht alle so ausgeprägte Kräfte wie du?" fragte Khan. „Nein, keineswegs", erläuterte Mhogena. „Die meisten von uns haben nur eine sehr schwache Reflektorgabe. Nur einer von einer Milliarde Gharrern ist ein so starker Psi-Reflektor wie ich. Das ist schließlich auch einer der Gründe dafür, dass ich als der Fünfte Bote von Thoregon ausgewählt worden bin."
    Der Gharrer hob eine Hand und deutete auf sein linkes, starres Auge. „Dieses starre und verfärbte Auge ist ein äußeres Zeichen meiner besonderen Begabung. Das heißt aber nicht, dass alle Psi-Reflektoren einen solchen körperlichen Makel haben. Andere Talente können durchaus mit anderen äußerlichen Merkmalen versehen sein." Cistolo Khan setzte das Gespräch fort, ließ sich noch einmal schildern, was an Bord der ST. AMARINA geschehen war, nachdem Vincent Garron Mhogena als Geisel genommen hatte, und klärte auf diese Weise weitere, noch offene Fragen. „Ich verstehe nicht ganz, weshalb er dich überhaupt als Geisel nehmen konnte", hakte er nach. „Wenn du in der Lage bist, einen Mutanten wie ihn zu befrieden, wieso war er dann in der Lage, dich zu überwältigen?"
    „Er hat es mit Waffengewalt getan", entgegnete der Gharrer. „Mit seinen Psi-Kräften hat er mich in dieser Situation nicht angegriffen. Zudem habe ich wahrscheinlich Schlimmeres verhindert, indem ich mich entführen ließ. Wer weiß, was er
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