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1949 - Quotors letzter Kampf

Titel: 1949 - Quotors letzter Kampf
Autoren: Unbekannt
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Wunsch konzentriert hatte schleuderte er seine geballten, zerstörerischen parapsychischen Kräfte gegen den Gharrer, und dann riss er die Augen auf, weil er sehen wollte, wie der Tod über den Fünften Boten von Thoregon kam. Doch kaum hatte er es getan, als die gesammelten Para-Kräfte mit derselben Intensität auf ihn zurückkamen. Er spürte sie mit aller Deutlichkeit und mit großer Wucht. Nun aber waren sie nicht mehr von vernichtender Kraft, sondern sie hatten sich verändert. Sie waren suggestiv, und sie beeinflussten ihn. Mit unwiderstehlicher Kraft griffen sie nach ihm, und ihm war, als sei er zwischen Mhogena und jener Kraft eingeklemmt, die von der Besatzung ausging.
    Er hatte das Gefühl, in eine Falle geraten zu sein, und er versuchte verzweifelt, aus ihr zu entkommen. Es gelang ihm nicht.
    Im ersten Moment glaubte er, sein Gehirn müsse explodieren, dann erfasste er, wie sehr er sich irrte. Die von Mhogena zurückkehrenden Impulse zerstörten oder töteten nicht. Sie besänftigten ihn. Langsam sank er auf die Knie, jammernd legte er die Hände vor .das Gesicht. Die Stimme Quotors verklang irgendwo in der Ferne. Vincent Garron war benommen von der Reflektion der Para-Kräfte und ihrer Wirkung. Die unerwartete Stärke des Gharrers hatte ihn vollkommen überrumpelt, und die zurückkehrenden Impulse hatten ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Er nahm alle Kräfte zusammen, die in ihm steckten, bündelte sie und schleuderte sie mit höchster Konzentration auf den Gharrer, um dessen Gehirn zur Explosion zu bringen. Mit einem Schrei auf den Lippen richtete er sich auf. Zugleich ließ er die Hände sinken und beobachtete den Maahkähnlichen, der nach wie vor regungslos auf dem Boden lag.
    Jetzt musste der Effekt eintreten, den er schon so oft realisiert hatte! Der Kopf des Sterbenden sollte bersten! Doch Vincent Garron irrte sich. Auch diese Welle parapsychischer Energie schlug auf ihn selbst zurück, umgewandelt und umgeformt. Nicht das Gehirn des Gharrers explodierte, sondern seine Aggressivität erlahmte. Ihm war, als sei er unter eine unsichtbare Glocke geraten, in der Frieden und Ruhe herrschte, in der es keine Stimme Quotors gab und in der sich der Gedanke an seine Feinde verlor. Vincent Garron spürte, dass sich ein Teil seiner Persönlichkeit veränderte, dass sich seine ureigenste Identität förmlich umkehrte.
    Der Prozess war erschreckend und beängstigend für ihn. Beinahe war er froh, als er die Stimme Quotors dann doch noch vernahm, wie sie sich aus den Tiefen seiner Seele hoch kämpfte und sich zu behaupten suchte. So schnell gab Quotor nicht auf! Ein Teil von ihm widerstand den Kräften, die von Mhogena auf der einen und von der Besatzung auf der anderen Seite ausgingen. Garron fühlte sich gespalten in zwei Persönlichkeiten von denen keine vor der anderen weichen wollte.
     
    7.
     
    Moral ist ein Begriff, der sich in der menschlichen Kultur, Zivilisation und Religion entwickelt hat und der doch nichts anderes verlangt, als auf die elementaren Existenzbedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. Er verpflichtet das Individuum zu gemeinschaftlicher Verantwortung, ebenso wie er die Gemeinschaft dem Individuum gegenüber in die Pflicht nimmt. Ethische Begriffe ergeben sich aus der Notwendigkeit, für unser Zusammenleben gewisse Richtlinien zu entwickeln, die dem Individuum Grenzen gegenüber der Allgemeinheit und der Allgemeinheit Grenzen gegenüber dem Individuum setzen. Sie formulieren jedoch nur, was in der Natur - beispielsweise bei dem sogenannten niederen Leben - größtenteils wie von selbst funktioniert, und es spricht nicht gerade für das „höhere Leben", dass diese Begriffe von Moral und Ethik immer wieder neu eingeprägt werden müssen.
    Myles Kantor in seinen wissenschaftlichen Aufsätzen aus den Jahren 1266 bis 1278 NGZ.
    Eine unsichtbare Kraft löste ihm das Chronometer vom Handgelenk und ließ es durch die Zentrale wirbeln. Endering Profest blickte überrascht hinterher, und er sah, dass die Zahlen und Buchstaben auf dem Display rasend schnell durcheinander wirbelten. „Was ist los?" rief Tuyula Azyk. Das Bluesmädchen drehte sich ängstlich um sich selbst. Das Holo einer blonden Frau baute sich auf. Braune Augen blickten den Kommandanten forschend an, und er wusste, dass er dieser Frau schon einmal begegnet war. Sie trug Latzhosen mit integrierten, kniehohen Lederstiefeln. Zahlreiche Ringe schmückten ihre Finger. „Das ist Katie Joanne", stammelte Wendayne
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